Die T 3 war eine kleine dreiachsige Tenderlokomotive, die zusammen mit der zweiachsigen T 2 entwickelt wurde. Eine Besonderheit in ihrer Entwicklung ist der Umstand, dass sie die ersten Loks waren, die nach den neu aufgestellten Normalien entstanden sind. Nachdem bis dahin auch die Exemplare einer Bauserie oftmals von Lok zu Lok Unterschiede im Detail aufwiesen, konnte die Fertigung nun nach verbindlichen Musterzeichnungen ohne große Abweichungen erfolgen. Dies erleichterte vor allem die Wartung, da Ersatzteile nun austauschbar waren und nicht für jede Lok einzeln angefertigt werden mussten.
Die Konstruktion der T 3 war sehr einfach, um eine kostengünstige und einfach zu wartende Lok für Nebenbahnen zu erhalten. Alle drei Achsen waren angetrieben über ein Zweizylinder-Nassdampftriebwerk und die Steuerung der Zylinder erfolgte über eine außenliegende Allan-Steuerung. Die ersten Serien hatten keinen Dampfdom, sondern nur einen Aufsatz für den Regler auf dem Kessel. Ein weiteres Erkennungsmerkmal war der Knick in der Rückseite des Führerhauses. Spätere Serien konnten an einem Dampfdom und der geraden Rückseite des Führerhauses erkannt werden und kamen auf ein größeres Dienstgewicht.
Die Fertigung lief von 1882 bis nach der Jahrhundertwende, dabei wurden über 1.300 Exemplare für die Preußischen Staatsbahnen hergestellt. Weitere entstanden für diverse andere Betreiber, darunter auch Werksbahnen. Die Reichsbahn übernahm 1925 noch 511 der preußischen Loks und ordnete sie als 89 7001 bis 89 7511 ein. Die Loks der anderen Betreiber bekamen Nummern ab 89 7512, wobei die Nummerierung jedoch zum Teil von anderen Typen unterbrochen wurde. Obwohl sich der Bestand bei der Reichsbahn bis 1931 in etwa halbiert hatte, kam nach dem Krieg noch eine größere Anzahl zu beiden deutschen Bahnen.
Die Bundesbahn erhielt etwa 70 Stück und nutzte sie bis 1963. Dort prägte die ehemalige T 3 in der öffentlichen Wahrnehmung das typische Bild der alten, kleinen Dampflok und somit zeige sie ihre Silhouette vielerorts in Darstellungen aller Art, darunter auch Briefmarken. Bei der Reichsbahn wurde die ursprüngliche T 3 bis 1967 genutzt. Eine Besonderheit waren vier Exemplare, die 1960 zu Schlepptenderloks umgebaut wurden. Die erste erhielt einen zweiachsigen Tender, die weiteren jedoch einen dreiachsigen, den schlussendlich auch die erste erhielt. Diese vier Loks konnten sich ein Jahr länger halten als die anderen. Auch die polnische Staatsbahn PKP übernahm insgesamt 23 T 3 und bezeichnete sie als Tkh1.
Neben den Maschinen, die ehemals an die preußischen Staatsbahnen ausgeliefert worden waren, übernahm die Reichsbahn der DDR auch viele Loks von Privat- und Werksbahnen. Diese wurden zur Baureihe 8962, erhielten aber auch Ordnungsnummern zwischen 5901 und 6164, sowie die 953. Die Bundesbahn gelangte in den Besitz zweier Loks des Ausbesserungswerkes Schwerte, welche die Nummern 89 002 und 89 003 bekamen.