Als Ergänzung zu den elektrischen Triebwagen, die auf den Nebenstrecken des schlesischen Netzes eingesetzt wurden, stellte die Preußische Staatsbahn 1915 die EP 202 in Dienst. Obwohl die mit der Achsfolge 1'C bestellt worden war, wurde sie als 1'C1' gebaut, um das Gewicht des Dampfheizkessels zu tragen. Die Vorlaufachse war eine Bisselachse, während die Nachlaufachse unter dem Kessel eine Adamsachse war. Der Motor hatte einen Durchmesser von 2.400 mm und trieb die Achsen über Blindwelle und Kuppelstangen an.
Die sechs anderen Lokomotiven wurden kriegsbedingt erst zwischen 1917 und 1921 ausgeliefert. Da sich auf den Nebenstrecken die Triebwagen durchsetzten, wurden die EP 202 bis 208 bald auf der Hauptstrecke der Schlesischen Gebirgsbahn eingesetzt. Doch als neue, leistungsfähigere Lokomotiven eingeführt wurden, kamen sie auf die flacheren Strecken in Mitteldeutschland. Durch die wachsenden Zugmassen waren sie einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt und mussten mit Teilen der ausgemusterten ES 9 bis 19 repariert werden. Die Reichsbahn bezeichnete sie als E 30 und musterte sie zwischen 1927 und 1930 aus.