Die IX war eine Schnellzuglok der Bauart Crampton, die ursprünglich als Güterzuglok gebaut werden sollte und noch vor der Auslieferung an die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn einigen Änderungen unterzogen wurde. Auch auf Grund der damals sehr schnell voranschreitenden Entwicklung unterschieden sich die Loks je nach Baujahr.
Die Merkmale einer Crampton-Lok waren sofort ersichtlich. Diese umfassten einen tief liegenden Kessel, der etwa mittig oberhalb der beiden Vorlaufachsen montiert war und eine einzige Treibachse mit sehr großen Rädern, die sich hinter dem Kessel befand. Diese Bauart bot eine große Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten, aber nur ein geringes Reibungsgewicht.
Da man in Baden anfangs eine Breitspur von 1.600 mm verwendete, wurde auch die Gattung IX in ihrer Entwicklungsphase für diese Spurweite ausgelegt. Weil aber zwischen 1854 und 1855 alle Strecken auf die Normalspur von 1.435 mm umgespurt wurden, wurden spätere Loks auch mit dieser Spurweite gebaut.
Eine weitere Änderung vor der Inbetriebnahme war der Einbau einer normalen Rauchkammer mit dem Schornstein am vorderen Ende des Kessels. Die ersten beiden Exemplare „Adler” und „Falke” hatten ab Werk ein rückkehrendes Flammrohr erhalten, was bedeutet, dass sich der Schornstein auf der Mitte des Kessels befunden hatte und dank der kürzeren Dampfrohre der Gegendruck aus den Zylindern verringert wurde. Diese Anordnung hatte jedoch auf Grund des sich mit Ruß und Asche zusetzenden Flammrohrs nicht überzeugt und verschwand schnell wieder von der Bildfläche.
Die Loks verfügten über einen Außenrahmen, wobei die Kraftübertragung zur Treibachse über Hallsche Kurbeln erfolgte. Bei der zweiten Serie befanden sich die Vorlaufachsen in einem Drehgestell, bei den restlichen wurden sie aber wieder im Rahmen gelagert.
Außer den beiden Vorserienmodellen wurden noch drei weitere Serien zu je acht Loks produziert. Auf Grund der steigenden Zuggewichte wurden die ersten Exemplare schon 1875 ausgemustert. Die anderen wurden erst in den Dienst mit normalen Personenzügen verdrängt und später nur noch zum Rangieren eingesetzt. Heute existiert nur noch die Lok „Phoenix”. Sie wurde 1960 aufgearbeitet und befindet sich seitdem im Verkehrsmuseum Nürnberg.