Auf den bayerischen Lokalbahnen bestand das Problem, dass es zum Teil sehr enge Kurvenradien gab, auch viele Steigungen und somit zunehmend stärkere Loks für die immer höheren Anforderungen benötigt wurden. Aus diesem Grund entwickelte man die BB II, deren Kuppelachsen sich für einen besseren Kurvenlauf nicht in einem gemeinsamen Rahmen befanden.
Als Tenderlok der Bauart Mallet mit nur je zwei Achsen im Rahmen und im Drehgestell war sie optimal für die kurvigen Strecken geeignet. Mangels Laufachsen erwiesen sich die Laufeigenschaften bei Streckengeschwindigkeit als unzureichend. Zudem neigte die Lok zum Schleudern und konnte ihre Leistung somit nicht immer richtig umsetzen.
Die Produktion umfasste eine Serie von 29 Maschinen zwischen 1899 und 1903 und eine zweite Serie von 1908, in der nur zwei Exemplare entstanden. Letztere waren etwas länger und schwerer als die bisherigen. Sie wurden 1925 alle von der Reichsbahn übernommen und als Baureihe 987 eingeordnet. Auf Grund der beschriebenen Unzulänglichkeiten wurden die meisten jedoch schon in den dreißiger Jahren ausgemustert. Die verbliebenen wurden ab etwa 1940 an diverse Werkbahnen verkauft, wo die Laufruhe der Maschinen kein Problem darstellte. Die ehemalige 98 727, welche 1943 an die Südzucker AG verkauft wurde, wird heute vom Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein betriebsfähig erhalten. Auf Grund der Werbefigur ihres ehemaligen Betreibers erhielt sie den Spitznamen „Zuckersusi”.