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Getriebe-Dampfloks der Bauarten Shay, Climax und Heisler
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Blick auf die seitlich angebrachte Kraftübertragung einer Shay
Blick auf die seitlich angebrachte Kraftübertragung einer Shay
Steven Fine

Der Bedarf nach Holz für eine breite Palette von Anwendungen wuchs in Nordamerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark an, als immer neue Regionen erschlossen und besiedelt wurden. Damit stieg auch die Menge an geschlagenem Holz, welches von seinem Ursprungsort zu den Sägewerken transportiert werden musste. Der Transport von Baumstämmen durch Pferde oder auf Flüssen hatte sich zwar bewährt, jedoch konnten die Transportmengen nicht grenzenlos gesteigert werden. Die Lösung war der Transport per Eisenbahn.

Da jedes Abbaugebiet nur für einen begrenzten Zeitraum genutzt werden konnte und die Bäume an dieser Stelle viele Jahre brauchten, um wieder nachzuwachsen, ergab sich jedoch ein weiteres Problem: die Erstellung von Schienenwegen war zeit- und kostenintensiv, was einer Nutzung über einen begrenzten Zeitraum entgegen stand. Die Lösung waren provisorisch verlegte Schienenstränge zum Teil aus vorgefertigten Abschnitten, welche ohne eine Schotterbettung auf dem Waldboden platziert wurden. Dies ergab einen unebenen Schienenweg mit steilen Steigungen und zum Teil engen Kurven. Auch bei der Überquerung von kleineren Flüssen lohnte sich die Erstellung von Brücken manchmal nicht, so dass die Schienen manchmal sogar direkt in das Flussbett gelegt wurden, solange die Wassertiefe nicht zu groß war.

Für diese Strecken war es nun von Bedeutung, geeignete Lokomotiven zu finden. Für den unebenen Grund mit engen Kurven eigneten sich allenfalls kleine, zweiachsige Tenderlokomotiven. Diese waren jedoch bald nicht mehr stark genug und größere Loks mit mehreren Achsen hatten einen mehr oder weniger steifen Rahmen, der einen Einsatz auf solchen Strecken verhinderte. Bei den Waggons war es in Nordamerika auf Grund der vielerorts im Vergleich zu Europa weniger aufwändig verlegten Gleise schon länger üblich, diese auf zwei Drehgestellen zu lagern. Deswegen wurden bald diverse Bauarten von Dampfloks entwickelt, die ebenfalls auf Drehgestellen standen. Auch bei der Kraftübertragung ging man neue Wege, da die üblichen, in Bodennähe liegenden Zylinder anfällig gegenüber Wasser und Schmutz waren. Dies führte zu den bekannten, typisch nordamerikanischen Bauarten wie der Shay, der Climax und der Heisler. Allen gemeinsam war, dass es sie in erheblich unterschiedlichen Größen zu kaufen gab, jedoch alle Größen jeweils untereinander den gleichen Grundaufbau teilten.

Der erste Typ, der bis 1945 mit etwa 2.770 Exemplaren der erfolgreichste der drei war, ging auf den Sägewerksbesitzer Ephraim Shay zurück. Auf der Suche nach einer geeigneten Lokomotive für seinen Betrieb schuf er im Winter 1873/1874 die erste Lokomotive dieses Typs. Sie basierte auf einem Flachwagen, auf den er einen senkrechten Kessel stellte und der zwei seitlich ebenfalls senkrecht angetriebene Zylinder versorgte. Über Antriebswellen und kegelförmige Zahnräder wurden alle vier Achsen angetrieben. Nach einigen Verbesserungen wandte er sich mit seinem Entwurf an die Lima Machine Works in Lima, Ohio, welche 1880 die erste Maschine auslieferte. Im Folgejahr trat Shay alle Rechte an Lima ab, womit das Unternehmen starkes Wachstum realisieren konnte.

Die ersten Shay-Lokomotiven sahen noch dem Prototypen ähnlich, bis man auf einen waagerechten Langkessel umstieg und die Loks damit näher an das Erscheinungsbild herkömmlicher Dampflokomotiven kamen. Nun gab es ein deutlich zu erkennendes vorderes und hinteres Ende und die Zylinder mitsamt Antrieb wurden immer an der rechten Seite angebracht. Um das Gewicht in der Waage zu halten, wurde der Kessel etwas nach links versetzt. Nachdem die ersten Exemplare zwei Zylinder hatten, wurden später fast alle größeren Modelle mit drei Zylindern für bessere Laufruhe gebaut. Trotz der guten Laufruhe erreichte keine Shay mehr als 30 km/h, dafür jedoch eine sehr hohe Zugkraft im Vergleich zu ihrem Gewicht.

Erst einige Jahre später und mit insgesamt etwas mehr als 1.000 Exemplaren nicht ganz so erfolgreich kam die Lokomotive der Bauart Climax. Es gab ähnliche Entwürfe von verschiedenen Männern, die zum Teil auch im Rechtsstreit miteinander standen. Generell wird die Idee jedoch Charles D. Scott zugeschrieben, der sich zur Umsetzung an die Climax Manufacturing Company in Corry, Pennsylvania wendete. Die zwei Zylinder der Climax befanden sich grundsätzlich wie bei herkömmlichen Dampfloks auf beiden Seiten angeordnet, sie lagen jedoch meist deutlich höher und trieben eine Blindwelle an. Diese übertrug die Kraft wiederum über eine mittig unter der Lok angebrachte Gelenkwelle auf die Drehgestelle. Die bei den ersten Entwürfen noch verwendeten Achsdifferentiale erwiesen sich als kontraproduktiv und wurden bald nicht weiter verbaut. Das Besondere an den Loks der Bauart Climax war, dass ein großer Teil der Loks über ein Getriebe mit zwei Gängen verfügte. Baldwin fertigte ebenfalls Getriebelokomotiven, die den Climax-Loks sehr ähnlich waren.

Die dritte der drei erfolgreichsten Bauarten von Getriebelokomotiven aus den USA stammte von Charles Heisler und teilte sich mit den Climax die mittige Gelenkwelle. Hier waren die Zylinder jedoch in V-Form direkt hinter dem ersten Drehgestell angeordnet, ähnlich einem V-Motor. Während bei der Climax die Antriebswelle direkt jeden einzelnen Radsatz antrieb, trieb sie bei der Heisler nur eine Achse pro Drehgestell direkt an. Die jeweils zweite Achse wurde über außen sichtbare Kuppelstangen angetrieben. Die ersten Heisler-Lokomotiven wurden ab 1891 von der Dunkirk Engineering Company in der gleichnamigen Stadt im Staat New York gebaut. Größere Zahlen entstanden ab 1894 bei der Stearns Manufacturing Company in Erie, Pennsylvania, die sich 1907 in „Heisler Locomotive Works” umbenannte. Insgesamt entstanden bis 1941 etwa 850 Exemplare. Der Heisler wird oft nachgesagt, die schnellste der drei Bauarten gewesen zu sein.

Grundkonstruktion des Fahrwerks von Climax-Lokomotiven
Grundkonstruktion des Fahrwerks von Climax-Lokomotiven
US Patent 421894
Alfred Hickman Ltd. Nr. 1 (Shay B-20-2)
Großbritannien | 1900
Einzelstück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, September 1930

Obwohl die Shay-Lokomotive in der Regel nur mit den USA in Verbindung gebracht wird, wurden auch einige Exemplare exportiert. Es ist nur eine einzige Shay bekannt, die nach Großbritannien exportiert wurde, und ihr Kunde war die Alfred Hickman Ltd, auch bekannt als „Staffordshire Steel & Ingot Iron Works”. Sie wurde 1900 ausgeliefert, trug wahrscheinlich die Nummer 1 und wurde nach ihrem Hersteller nur „Lima” genannt. Sie war vom Typ B-20-2, das heißt, sie hatte zwei Drehgestelle mit je zwei Achsen, drei Zylinder und ein Leergewicht von etwa 20 Tonnen. Mit einem Übersetzungsverhältnis von 2,176 entwickelte sie eine für ihre Größe enorme Zugkraft, allerdings auf Kosten einer Höchstgeschwindigkeit von nur 14,5 mph. Da sie in ihrem Land ein absoluter Exot war, konnte sie keine lange Karriere erwarten und wurde 1918 verschrottet. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1900
HerstellerLima
Achsfolge0-4-4-0T (Shay) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse56,000 lbs
Reibungsmasse56,000 lbs
Achslast14,000 lbs
Wasservorrat1,250 us gal
Brennstoff4,480 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche10.9 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder26 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 8 x 12 in
Antrieb
AntriebDampf
Max. Geschwindigkeit15 mph
Anfahrzugkraft12,770 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Shay
Getriebe-Dampflok
Güterzug
Stand: 07/2024
Cass Scenic Nr. 6 (Heisler Typ 90-12-40)
USA | 1929
Einzelstück
Bild der Lokomotive
James St. John / Cass Scenic Railroad # 6 steam locomotive (Heisler 3-truck)

Der größte Typ unter den Heisler-Lokomotiven war die Bauart 90-12-40. Dies bedeutete eine Dienstmasse von 90 short tons, zwölf Räder und einen Raddurchmesser von 40 Zoll. Bei ihr lagerte ein zusätzlicher Tender auf einem dritten, zweiachsigen Drehgestell, welches ebenfalls mit der Antriebswelle verbunden war. Obwohl das Patent von Charles L. Heisler ursprünglich auch Loks mit vier Zylindern enthielt, wurden auch die größten Loks mit zwei Zylindern gebaut und einem erhöhten Kesseldruck von 200 psi. Als maximales Zuggewicht wurden auf einer Steigung von zwei Prozent etwa 540 Tonnen und bei fünf Prozent noch 205 Tonnen angegeben. In der Ebene waren theoretisch bis zu 3.600 Tonnen möglich, jedoch waren diese Getriebeloks nicht für das Flachland vorgesehen.

Ein erhaltenes Exemplar der großen Bauart ist die normalspurige Nummer 6 der Cass Scenic Railroad. Letztere betreibt eine 18 km lange, sehr hügelige Strecke in den Allegheny Mountains in West Virginia, die 1901 erbaut wurde. Bei der Cass Scenic Railroad ist die 1929 gebaute Heisler die einzige ihrer Art, während sich die anderen Maschinen aus einer Climax und ansonsten nur Shays zusammensetzen. Sie befindet sich heute wie der Rest der Flotte weiterhin im Besitz des Staats West Virginia, wird aber mittlerweile von der Betreiberfirma Durbin and Greenbrier Valley Railroad in Durbin eingesetzt. Die Lok entstand ursprünglich für die Meadow River Lumber Company, welche zu dieser Zeit eines der größten Sägewerke der Welt betrieb.

Allgemein
Bauzeit1929
HerstellerHeisler
Achsfolge0-4-4-4-0T (Heisler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge48 ft 1 1/2 in
Dienstmasse180,000 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder38 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 17 x 15 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft49,694 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Getriebe-Dampflok
Heisler
Güterzug
Personenzug
Stand: 04/2022
Gilpin Tramway Co. Nr. 1 (Shay A-9-2)
USA | 1887
Einzelstück
Nr. 1 der Gilpin Tramway
Nr. 1 der Gilpin Tramway

Die Bauart der Shay-Lokomotiven wechselte einige Jahre nach dem Bau der ersten Maschinen vom senkrechten Kessel zu einem klassischen, waagerechten Langkessel mit deutlich sichtbarem Dampf- und Sanddom. Eines dieser Modelle der Nine-ton-Klasse beschaffte die Gilpin Tramway 1887 für ihre 15,5 Meilen lange Strecke im Gilpin County nahe Denver mit einer Spurweite von zwei Fuß bzw. 610 mm. Sie trug die Werksnummer 181 und bekam von ihrem Besitzer die Nummer 1 und den Namen „Gilpin”. In den Jahren bis 1902 folgten vier weitere Shays mit 12, 15, 17 und 18 tons. Die ersten beiden wurden 1905 verkauft, die anderen blieben bis zur Schließung der Strecke im Jahr 1917 im Einsatz.

Allgemein
Bauzeit1887
HerstellerLima
Achsfolge0-4-4-0T (Shay) 
Spurweite2 ft 0 in (Zwei Fuß)
Maße und Gewichte
Leermasse23,300 lbs
Wasservorrat456 us gal
Brennstoff1,500 lbs (Kohle)
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder24 in
Kesseldruck150 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 7 x 7 in
Antrieb
AntriebDampf
Max. Geschwindigkeit14 mph
Anfahrzugkraft3,735 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Shay
Getriebe-Dampflok
Schmalspur
Güterzug
Stand: 04/2022
Lake Independence Lumber Co. Nr. 1 bis 5 (Shay B-50-2)
USA | 1910
5 Stück
Bild der Lokomotive
Sammlung George R. Kadelak

Eines der in größerer Stückzahl gebauten Standardmodelle der Shay war die Klasse B in der Ausführung mit einer Dienstmasse von etwa 50 short tons. Wie alle Modelle der Klassen B, C und D, hatten sie drei Zylinder. Die Loks des Modells B-50-2 hatten zum Teil schon einen Kesseldruck von 220 psi, während die meisten anderen noch mit 200 psi betrieben wurden. Mittlerweile waren die Getriebeteile an der rechten Seite der Loks verkleidet, um diese während der Arbeit im Wald vor Schmutz zu schützen. Das Leergewicht lag bei den ersten Exemplaren bei 85.800 Pound und erreichte bei Maschinen aus der Mitte der Zwanziger annähernd 99.000 Pound

Die Lake Independence Lumber Company in Michigan betrieb neben einer B-42-2 insgesamt fünf Maschinen des Modells B-50-2. Zwei von diesen waren 1910 und 1911 für andere Forstunternehmen gebaut worden und kamen erst später zu diesem Unternehmen. Zwei weitere waren 1914 und 1925 direkt für die Lake Independence Lumber Co. gebaut worden und ein baugleiches, 1923 gebautes Exemplar war aus den Lagerbeständen von Lima gekauft worden. Noch in den Zwanzigern wurden alle fünf weiterverkauft, davon vier Stück an die Brunswick Lumber Company.

Allgemein
Bauzeit1910-1914, 1923, 1925
HerstellerLima
Achsfolge0-4-4-0T (Shay) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Leermasse85,800 lbs
Wasservorrat1,750 us gal
Brennstoff6,500 lbs (Kohle)
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder32 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 11 x 12 in
Antrieb
AntriebDampf
Max. Geschwindigkeit17 mph
Anfahrzugkraft22,563 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Shay
Getriebe-Dampflok
Güterzug
Stand: 04/2022
Olds Lumber Co. Nr. 1 (Climax Klasse B 50 tons)
Hillcrest Lumber Co. Nr. 9
Kanada | 1915
Einzelstück
Nummer 9 ausgestellt im BC Forest Discovery Centre im Jahr 1995
Nummer 9 ausgestellt im BC Forest Discovery Centre im Jahr 1995
Foto: SoftwareSimian

Während die ersten Climax-Lokomotiven der Klasse A noch einen senkrechten Kessel und senkrechte Zylinder hatten, bekam die überwiegende Anzahl der späteren Klassen A, B und C einen waagerechten Kessel und seitlich angebrachte, waagerecht oder schräg angeordnete Zylinder. Die zuletzt als Nummer 9 der Hillcrest Lumber Company gefahrene Maschine war ein Exemplar aus der Klasse B mit zwei Drehgestellen. Eingeordnet in die 50-tons-Kategorie, betrug ihre Dienstmasse 100,000 pounds. Als Brennstoff verwendete sie Öl. Die maximalen Zuglasten von Loks dieser Klasse lagen über 1.800 Tonnen in der Ebene und 118 Tonnen bei sechs Prozent Steigung.

Die Lok wurde 1915 für die M.D. Olds Lumber Company in Michigan gebaut, stellte sich aber für deren Einsatzzweck als zu leicht heraus und wurde schon 1917 nach Vancouver in Kanada verkauft. Dort hatte sie Anteil am Abbau von Holz für den Flugzeugbau, wo jedoch nach dem Ende des Krieges die Nachfrage einbrach und zu einem weiteren Verkauf führte. Nach einem weiteren Wechsel des Besitzers gelangte sie schließlich zur Hillcrest Lumber Company, wo sie von 1936 bis 1968 im Dienst stand. Im Anschluss wurde sie noch einige Male für Sonderfahrten verwendet und heute ist sie im British Columbia Forest Discovery Centre in Duncan ausgestellt.

Allgemein
Bauzeit1915
HerstellerClimax
Achsfolge0-4-4-0T (Climax) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge33 ft 5 15/16 in
Leermasse88,000 lbs
Dienstmasse100,000 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder31.3 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 13 x 16 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft18,370 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Climax
Getriebe-Dampflok
Güterzug
Stand: 04/2022
San Joaquin & Eastern Nr. 105 bis 109 (Climax Klasse C 70 tons)
USA | 1916
5 Stück
Nr. 108 im April 1933 in Auberry, Kalifornien
Nr. 108 im April 1933 in Auberry, Kalifornien
G.M. Best

Die 55 Meilen lange San Joaquin & Eastern wurde 1912 im Fresno County in Kalifornien gebaut, um die Baustellen der Wasserkraftwerke am Big Creek zu erschließen. Da sie teilweise als die kurvigste Bahnstrecke der Welt bezeichnet wurde, kamen auf den bergigen Abschnitten Dampfloks mit Drehgestellen zum Einsatz. Nach fünf Shays aus dem Jahr 1912 wurden zwischen 1916 und 1923 noch sechs Climax gekauft.

Bei den ersten fünf von diesen handelte es sich um das Modell mit drei Drehgestellen in der Klasse C mit 70 tons (63,5 t). Wie bei vielen Bahngesellschaften in der Region, wurden sie mit Öl gefeuert. Als die nicht profitable Bahngesellschaft 1933 geschlossen wurde, wurde die gezeigte Nr. 108 nach Übersee verschifft. Die sechste Climax mit der Nummer 110 aus dem Jahr 1923 kam aus der Klasse B mit 45 tons (40,8 t).

Allgemein
Bauzeit1916-1922
HerstellerClimax
Achsfolge0-4-4-4-0T (Climax) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse140,000 lbs
Reibungsmasse140,000 lbs
Achslast23,335 lbs
BrennstoffÖl
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder35 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 14 1/2 x 16 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft41,869 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Climax
Getriebe-Dampflok
Stand: 01/2024
T.L. Hackney Lumber Co. Nr. 1 (Shay A-8-2)
USA | 1885
Einzelstück
Bild der Lokomotive

Die kleinste Bauform der Shay, bezeichnet als Klasse A, war in unterschiedlichen Größen zwischen 6 und 24 Tonnen erhältlich. Eine der ältesten Maschinen hatte die Seriennummer 131 und wurde 1885 für das Forstunternemen T.L. Hackney in Texas gebaut. Sie hatte eine Dienstmasse von neun short tons und wurde für eine Spurweite von 36 Zoll bzw. 914 mm gebaut. Der Kessel war noch vertikal angeordnet und statt einem Führerhaus gab es nur ein großflächiges Dach ohne seitliche Verkleidung. Nach ihrem Einsatz bei T.L. Hackney kam sie noch zu den Rusk Iron Works, ebenfalls in Texas

Allgemein
Bauzeit1885
HerstellerLima
Achsfolge0-4-4-0T (Shay) 
Spurweite3 ft 0 in (Drei Fuß)
Maße und Gewichte
Leermasse10,000 lbs
Dienstmasse18,000 lbs
Reibungsmasse18,000 lbs
Wasservorrat400 us gal
Brennstoff2,240 lbs (Holz)
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder26 in
Kesseldruck80 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 8 x 8 in
Antrieb
AntriebDampf
Max. Geschwindigkeit15 mph
Anfahrzugkraft2,745 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Shay
Getriebe-Dampflok
Schmalspur
Güterzug
Stand: 04/2022
Taupo Totara Timber Co. Nr. 9 (Heisler Typ 32-8-30)
Neuseeland | 1921
Einzelstück
Taupo Totara Timber Co. Nummer 9
Taupo Totara Timber Co. Nummer 9
Albert Percy Godber

Getriebelokomotiven konnten auch in andere Länder exportiert werden, wenn sich auf Grund der örtlichen Gegebenheiten deren Einsatz anbot. Ein Kunde war die Taupo Totara Timber Company, kurz TTT, welche 1903 in Mokai auf der Nordinsel Neuseelands gegründet wurde. Sie legte eine 50 Meilen lange Hauptstrecke in Kapspur vom NZR-Netz bis nach Mokai an und von dort aus fächerförmige Anschlussgleise in den Wald hinein. Auf Grund des Anschlusses an das nationale Streckennetz wurde die Hauptstrecke mit größerem Aufwand erstellt, während die Anschlussgleise wie für Waldbahnen üblich einfach in den Wald gelegt wurden. Deswegen wurden Lokomotiven benötigt, die einen sicheren Betrieb auf unebenen, kurvigen und bergigen Strecken ermöglichten, aber auch schnell genug für die Hauptstrecke waren.

Von den insgesamt zehn Lokomotiven, die die TTT zwischen 1903 und 1937 anschaffte, gehörten vier der Bauart Heisler an. Die letzte von diesen war die abgebildete Nummer 9, welche 1921 ausgeliefert worden war. Es gehörte dem Typ 32-8-30 an, was auf eine Dienstmasse von 32 short tons, acht angetriebene Räder und einen Raddurchmesser von 30 Zoll deutete. Sie hatte einen Kesseldruck von nur 160 psi, im Vergleich zu den 180 oder 200 psi der größeren Varianten.

Die Heisler-Loks kamen zusammen mit konventionellen und Getriebelokomotiven unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz. Eine Sehenswürdigkeit auf ihrer Strecke war die Brücke über den Waikato bei Ongaroto, welche zu dieser Zeit die größte Spannweite auf der südlichen Hemisphäre hatte. Leider konnte gerade diese Brücke nicht in den Genuss einer dringend notwendigen Sanierung kommen, nachdem 1928 die Sägemühle in Mokai abgebrannt war und der TTT deshalb die finanziellen Mittel fehlten. Es wird erzählt, dass der Zustand der Brücke bald so schlecht war, dass die Besatzung und Passagiere vor der Brücke vom Zug sprangen. Dieser kroch dann führerlos über die Brücke, während die Personen durch den Fluss wateten und auf der anderen Seite wieder einstiegen. Das Unternehmen schloss letztlich im Jahr 1944 seine Pforten und ein Teil der Hauptstrecke wurde fortan von der Staatsbahn betrieben.

Allgemein
Bauzeit1921
HerstellerHeisler
Achsfolge0-4-4-0T (Heisler) 
Spurweite3 ft 6 in (Kapspur)
Maße und Gewichte
Länge30 ft 4 in
Dienstmasse64,000 lbs
BrennstoffHolz
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder30 in
Kesseldruck160 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 11 x 10 in
Antrieb
AntriebDampf
Anfahrzugkraft10,970 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Getriebe-Dampflok
Heisler
Güterzug
Stand: 04/2022
Western Maryland Nr. 6 (Shay C-150-3)
USA | 1945
Einzelstück
Im Mai 1950 in Knobmount, West Virginia
Im Mai 1950 in Knobmount, West Virginia
Sammlung Taylor Rush

Die schwersten Shays gehörten der Klasse C an und verfügten bei einer Dienstmasse von 160 short tons über drei zweiachsige Drehgestelle. Ebenso wurde die Klasse D mit vier Drehgestellen bis 150 short tons angeboten, die bei etwas geringerer Leistung mit größeren Vorräten und einer höheren Reibungsmasse punkten konnte. Hier wird ein gängiges Modell mit drei Drehgestellen in der Gewichtsklasse von 150 tons vorgestellt. Hinsichtlich der Zylinderzahl unterschied sie sich nicht von den kleinsten Modellen der Klasse B, jedoch waren die Zylinder mit einem Durchmesser von 17 Zoll und einem Kolbenhub von 18 Zoll deutlich größer.

Die Western Maryland Railway verfügte bereits über je ein Exemplar der Bauart C-70-3 und D-150-4 und beschaffte 1945 noch eine C-150-3. Das besondere an dieser Lok ist, dass sie die letzte von etwa 2.770 gebauten Shays war. Nachdem die Western Maryland ab 1949 Dieselloks auf Hauptstrecken eingeführt hatte, wurde die Nummer 6 nach nur fünf Jahren im Dienst im September 1950 außer Dienst gestellt. Schon 1953 kam sie ins Baltimore & Ohio Transportation Museum und von dort aus ist sie seit 1980 an den Staat West Virginia verliehen zum Einsatz auf der Cass Scenic Railroad. Dabei gilt sie heute als größte betriebsfähige Shay

Allgemein
Bauzeit1945
HerstellerLima
Achsfolge0-4-4-4-0T (Shay) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Leermasse269,960 lbs
Dienstmasse308,000 lbs
Wasservorrat6,000 us gal
Brennstoff18,000 lbs (Kohle)
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder48 in
Kesseldruck200 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 17 x 18 in
Antrieb
AntriebDampf
Max. Geschwindigkeit23 mph
Anfahrzugkraft59,742 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Shay
Getriebe-Dampflok
Güterzug
Personenzug
Stand: 04/2022
Nr. 6 vor einem Güterzug
Nr. 6 vor einem Güterzug
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