Die größte der drei 1'C-BR-Standardlokomotiven war die Klasse 4. Sie wurde von Robert Riddles in Doncaster entwickelt und basierte auf der LMS Ivatt-Klasse 4. Obwohl sie für den gemischten Dienst eingestuft wurden, waren sie in erster Linie für den Einsatz im Güterverkehr vorgesehen. Trotz eines Kuppelraddurchmessers von nur 5 Fuß 3 Zoll (1.600 mm), wurden sie dennoch regelmäßig im Personenverkehr eingesetzt.
Sie hatten die gleichen Zylinder wie die Schlepptender- und Tenderlokomotiven der Klasse 3, verfügten aber über einen größeren Kessel und einen höheren Druck. Wie alle BR-Standardlokomotiven hatten sie Außenzylinder und eine außenliegende Steuerung. Mit einer Achslast von nur 17 Tonnen konnten sie fast überall eingesetzt werden.
Die ersten 70 wurden in Doncaster und 45 weitere in Horwich gebaut. In beiden Werken war die letzte Klasse 4 auch die letzte dort gebaute Dampflokomotive. Sie wurden in allen BR-Regionen außer der Western Region eingesetzt. Die schottische und die südliche Region erhielten mit insgesamt 37 bzw. 35 die meisten Lokomotiven. Sie wurden zwischen 1964 und 1967 ausgemustert und vier sind erhalten. Drei von ihnen waren später wieder betriebsfähig, von denen heute nur noch 76017 in Betrieb ist. 76077 wird derzeit in betriebsfähigen Zustand restauriert.