Unter der Bezeichnung V T betrieben die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen eine Reihe von Güterzug-Tenderloks. Diese wurden zwischen 1872 und 1920 mit einigen Modifikationen gefertigt, hatten aber grundsätzlich die selbe Auslegung.
Die Loks hatten drei gekuppelte Achsen und keine Laufachsen und waren vorrangig für den Einsatz auf Nebenstrecken und zum Rangieren vorgesehen. Die Kessel waren in der Bauart Crampton oder Belpaire ausgeführt und umschlossen von Wasserkästen, die sehr weit nach vorne gezogen waren. Vor allem die ersten Serien wiesen einen sehr großen und halbkugelförmigen Dampfdom auf, welcher bei den späteren Exemplaren etwas unauffälliger war. Weitere Gemeinsamkeiten waren eine innenliegende Allan-Steuerung und Achsen, die auf Grund der geringen Achsstandes alle fest gelagert waren.
Die ersten Maschinen der Baujahre 1872 bis 1877 wiesen einen Kesseldruck von 8,5 oder 10 bar auf, waren mit einer Achslast zwischen 13,5 und 15 Tonnen leichter als ihre Nachfolger und hatten Wasserkästen, die bis zur Pufferbohle vorgezogen waren. In den Jahren 1884 bis 1892 verbaute man Kuppelräder von 1.420 statt 1.400 mm Durchmesser und nahm einige Änderungen an äußerlich sichtbaren Baugruppen vor. Darunter waren ein auf der Oberfläche flacher Dampfdom, kürzere Wasserkästen und ein höheres Führerhaus.
Die dritte Serie aus den Jahren 1895 bis 1901 erhielt trotz gleichbleibender Höchstgeschwindigkeit Räder von nur 1.260 mm Durchmesser und einen Kessel mit zwölf bar Druck, was die Zugkraft erheblich steigerte. Ein weiteres Erkennungsmerkmal dieser Loks war der Knick in der Hinterseite des Führerhauses.
Die letzte regulär gefertigte Serie kam erst mit einigen Jahren Verzögerung und wurde zwischen 1914 und 1919 gebaut. Äußerlich unterschied sie sich durch einen hinter dem Führerhaus angeordneten Kohlekasten und einen höher liegenden Kessel von ihren direkten Vorgängern, lag aber leistungsmäßig im gleichen Bereich. Die ersten dieser Serie waren mit Übergängen zum Zug versehen, weshalb der Kohlekasten mittig geteilt war und die Wasserkästen schmaler ausgeführt wurden, um auch nach vorne einen Umlauf zu ermöglichen. Eine einzige letzte Maschine entstand 1920 aus dem Kessel einer Lok, die für die Türkische Staatsbahn gedacht war und wegen des Ersten Weltkriegs nicht mehr zur Auslieferung gekommen war.
Insgesamt wurden 147 Loks fertiggestellt, von denen die vier Serien je 30, 18, 92 und 16 Stück enthielten. Von der Reichsbahn wurden die verbliebenen Maschinen in die Baureihen 8982 und 892 eingeordnet, aber viele von ihnen wurden bereits zwischen 1923 und 1925 ausgemustert. Die meisten regulär eingesetzten Loks der Reichsbahn wurden zu Beginn der Dreißiger ausgemustert, einige konnten jedoch in Betriebswerken oder als Werkslokomotiven weiter im Einsatz bleiben. Von der relativ geringen Zahl der Loks in der DDR wurden die letzten bis 1967 genutzt.