Die Klasse 59 der East African Railways war nicht nur die leistungsstärkste und schwerste Garratt-Lokomotive, die jemals für die Meterspur gebaut wurde, sondern wahrscheinlich auch schwerer als alle für die Kapspur gebauten und fast so schwer wie die schwersten Normalspur-Garratt-Loks in Australien und der Sowjetunion. Sie sollte den Güterverkehr auf den 330 Meilen zwischen Mombasa und Nairobi beschleunigen. Während Mombasa an der Küste liegt, befindet sich Nairobi auf einer Höhe von 1.661 m oder 5.450 ft über dem Meeresspiegel.
Ihre Achsfolge (2'D1')(1'D2') wird auch „Double Mountain“ genannt, da sie zwei 2'D1' „Mountain“-Lokomotiven ähnelt, die Rücken an Rücken gekuppelt sind. Tatsächlich wurden die 34 Lokomotiven, die Beyer-Peacock 1955 baute, nach Bergen benannt. Ihre Aufgabe war es, 1.200-Tonnen-Züge über lange Steigungen von 15 Promille zu befördern. Bei Bedarf mussten sie auch Schnellzüge mit 35 Wagen übernehmen.
Ihr ganzes Leben lang fuhren sie auf der gleichen Strecke. Viele ihrer Besatzungen bestanden nur aus Sikhs. Diese hielten ihre Lokomotive stets in bestem und sauberstem Zustand und schmückten ihren Führerstand auf besondere Weise. Nachdem alle zwischen 1973 und 1980 ausgemustert worden waren, wurde Nr. 5918 „Mount Gelai“ im Nairobi Railway Museum überholt. Bis 2005 wurde sie nicht nur für Ausflugszüge eingesetzt, sondern musste manchmal sogar einspringen, wenn ein Mangel an Diesellokomotiven herrschte.