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Mandschurische Staatsbahn Mikasa-Klasse
China Railway JF3
Mandschurei | 1927
19 Stück
JF3-2558 im November 1984 im Dampflokomotivmuseum Shenyang
JF3-2558 im November 1984 im Dampflokomotivmuseum Shenyang
Manfred Kopka

Drei kleinere Bahngesellschaften in der Mandschurei ließen sich in den Jahren 1927 bis 1930 bei Škoda eine Stückzahl von insgesamt 19 Mikado-Güterzugloks herstellen. Dies waren die Qike-Eisenbahn, die Huhai-Eisenbahn und die Sitao-Eisenbahn. Mit einem Zweizylindertriebwerk mit einfacher Dampfdehnung und einem Kuppelraddurchmesser von etwa 1.400 mm erreichten sie eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Die Loks wurden nach der Gründung des Mandschukuo-Staats 1934 erst „Mikani” genannt und 1938 in „Mikasa” umbenannt, was beides von der amerikanischen Bauartbezeichnung „Mikado” stammte. 1951 erhielten sie bei der China Railway die Bezeichnung MK3 und wurden ab 1959 zur JF3. Ihr Einsatz endete vermutlich 1990 und heute befindet sich die Nummer 2558 im Museum in Shenyang.

Allgemein
Bauzeit1927-1930
HerstellerŠkoda
Achsfolge2-8-2 (Mikado) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge66 ft 8 in
Radstand30 ft 6 1/8 in
Fester Radstand14 ft 9 3/16 in
Gesamtradstand57 ft 10 7/8 in
Dienstmasse182,565 lbs
Reibungsmasse137,315 lbs
Gesamtmasse298,594 lbs
Wasservorrat5,944 us gal
Brennstoff19,842 lbs (Kohle)
Kessel
Strahlungsheizfläche183 sq ft
Rohrheizfläche1,876.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,059.1 sq ft
Überhitzerfläche473.1 sq ft
Gesamtheizfläche2,532.2 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55.5 in
Kesseldruck186 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 1/2 x 27 15/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,408 hp (1,050 kW)
Opt. Geschwindigkeit27 mph
Max. Geschwindigkeit37 mph
Anfahrzugkraft33,293 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 01/2023
Südmandschurische Eisenbahn Amei-Klasse
anfangs A 50 bis 53 und China Railway AM1
Mandschurei | 1906
4 Stück
Nr. 51 auf einem Werksfoto von ALCO
Nr. 51 auf einem Werksfoto von ALCO

Um ihr Netz an das Netz Chinas anschließen zu können, hatte die Mantetsu 1906 die Umstellung von Kapspur auf Normalspur vorgenommen. Da die japanischen Hersteller nicht in der Lage waren, innerhalb kurzer Zeit Normalspurlokomotiven zu liefern, wandte man sich an amerikanische Hersteller. Die ersten vier Lokomotiven, die bestellt wurden, kamen von ALCO und waren ursprünglich für die Chicago Southern gebaut worden. Es handelte sich um 2'B-Lokomotiven für reguläre Personenzüge.

Zu Beginn bezeichnete die Mantetsu Lokomotiven mit dieser Achsfolge als Klasse A, und so wurden sie zu A 50 bis A 53. Im neuen Schema von 1920 wurden sie zur Amei-Klasse, was für ihre Achsfolge stand, die in den USA auch „American” genannt wurde. Zwischen 1927 und 1933 wurden alle vier an die private Sitao-Bahn vermietet. Nach ihrer Rückkehr zur Staatsbahn wurden sie meist auf Nebenstrecken und teils mit leichten Zügen auf Hauptstrecken eingesetzt. Als sie 1950 zur China Railway kamen, wurden sie zur Klasse AM1.

Allgemein
Bauzeit1906
HerstellerALCO
Achsfolge4-4-0 (American) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse128,529 lbs
Reibungsmasse88,846 lbs
Achslast44,533 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche26 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder68 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung805 hp (600 kW)
Opt. Geschwindigkeit27 mph
Anfahrzugkraft18,907 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Stand: 07/2024
Südmandschurische Eisenbahn Mikai- und Mikako-Klassen
China Railway JF1, Korean National Mika1- und Mika5-Klasse und US Army Transportation Corps Klasse 9400
Mandschurei | 1918
2,095 Stück
Mandschukuo Mikai Nr. 1-1500, spätere China Railway JF1 501
Mandschukuo Mikai Nr. 1-1500, spätere China Railway JF1 501
Mandschukuo
VarianteMikaiBig MikaMikakoJF1
Allgemein
Bauzeit1918-19281933-19351935-19451950-1960
HerstellerALCO, Shahekou, Kawasaki, Kisha Seizō, Nippon Sharyō, Hitachi, Sifang, Dalian, Qiqihar, Taiyuan, Mitsubishi
Achsfolge2-8-2 (Mikado) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge71 ft 10 7/16 in77 ft 11 1/16 in74 ft 3 1/8 in
Dienstmasse217,640 lbs225,466 lbs227,296 lbs228,950 lbs
Reibungsmasse167,926 lbs173,327 lbs176,105 lbs176,237 lbs
Gesamtmasse408,075 lbs385,478 lbs
Achslast41,983 lbs43,332 lbs44,026 lbs44,059 lbs
Wasservorrat7,925 us gal6,340 us gal6,340 us gal
Brennstoff30,865 lbs (Kohle)21,164 lbs (Kohle)Kohle21,164 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche54.5 sq ft54.7 sq ft54.8 sq ft
Strahlungsheizfläche258.3 sq ft
Rohrheizfläche2,117.7 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,376 sq ft
Überhitzerfläche699 sq ft
Gesamtheizfläche3,075 sq ft
VarianteMikaiBig MikaMikakoJF1
Triebwerk
Ø Treibräder53.9 in
Kesseldruck194 psi203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 x 28 inzwei, 22 13/16 x 27 15/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung2,615 hp (1,950 kW)2,749 hp (2,050 kW)2,816 hp (2,100 kW)
Opt. Geschwindigkeit37 mph38 mph
Max. Geschwindigkeit50 mph
Anfahrzugkraft45,333 lbf46,652 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Südmandschurische Eisenbahn Mikaro-Klasse
China Railway JF6, Korean National Mika6, Nordkoreanische Staatsbahn Migayu und Vietnamesische Staatsbahn Giải Phóng 6
Mandschurei | 1934
ca. 475 Stück
Mandschukuo Nr. 6648 auf einem Werksfoto
Mandschukuo Nr. 6648 auf einem Werksfoto
Mandschukuo

Zwischen 1934 und 1944 erhielt die Mantetsu in der Südmandschurei eine Reihe von Mikado-Lokomotiven, die „Mikaro“ genannt wurden. Um die in Korea gefundene Braunkohle verfeuern zu können, erhielten sie einen größeren Rost als frühere Lokomotiven. Sie hatten viele Gleichteile mit der Pashisa und der Puresa und wurden von verschiedenen japanischen Herstellern gebaut. Auch die Mandschukuo National erhielt insgesamt 171 Lokomotiven der gleichen Bauart, die sie „Kleine Mika“ nannten. Sie verfügten über eine Umspurvorrichtung für einen möglichen künftigen Krieg mit Russland, so dass sie auch auf russischen Breitspurgleisen eingesetzt werden konnten. Als weitere Vorbereitung auf einen Krieg bestellte die Kwantung-Armee in der Mandschurei 1941 einen Prototyp mit Kondensationstender. Dieser wurde „Mikaku“ genannt, blieb aber ein Einzelstück.

Zu dieser Zeit wurden alle diese Lokomotiven zusammen mit der Mikasa der Mantetsu unter dem Namen Mikaro zusammengefasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm China Railways die meisten dieser Lokomotiven und bezeichnete sie als JF6. Sie bauten in Shenyang sogar weitere Lokomotiven dieses Typs, und das US-Militär bestellte 1947 bei Kisha Seizō fünf Lokomotiven für die südkoreanische Staatsbahn. Insgesamt wurden also bis 1959 rund 475 Lokomotiven dieses Typs fertiggestellt. Im Laufe der Jahre gelangten einige auch nach Nordkorea und Vietnam. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1934-1959
HerstellerKawasaki, Hitachi, Shahekou, Kisha Seizō, Nippon Sharyō, Dalian, Shenyang
Achsfolge2-8-2 (Mikado) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge69 ft 6 5/8 in
Dienstmasse207,014 lbs
Reibungsmasse146,078 lbs
Gesamtmasse323,572 lbs
Achslast36,817 lbs
Wasservorrat2,536 us gal
Brennstoff52,911 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche49.2 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,851.4 sq ft
Überhitzerfläche522 sq ft
Gesamtheizfläche2,373.4 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder53.9 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 7/8 x 27 15/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,743 hp (1,300 kW)
Opt. Geschwindigkeit29 mph
Max. Geschwindigkeit50 mph
Anfahrzugkraft38,954 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 11/204
Südmandschurische Eisenbahn Pashiko-Klasse
China Railway SL5
Mandschurei | 1927
11 Stück
Nr. 292 im Dampflokomotivmuseum Shenyang
Nr. 292 im Dampflokomotivmuseum Shenyang
Manfred Kopka

Als die Leistung und Geschwindigkeit der vorhandenen Pacific-Loks nicht mehr ausreichte, wurde die Entwicklung stärkerer Loks in Angriff genommen. Im Jahr 1927 war der Lokomotivkonstrukteur Nobutarō Yoshino gerade aus den USA nach Japan zurückgekehrt, nachdem er einige Zeit bei ALCO verbracht hatte. Basierend auf seinen Erkenntnissen wurde die Pashiko-Klasse entwickelt und im Shahekou-Werk in Dalian in elf Exemplaren gebaut.

Einerseits steigerte man die Leistung durch eine Vergrößerung von Feuerbüchse und Zylindern, wie es zu dieser Zeit in den USA üblich war. Außerdem wurden moderne Kontruktionsprinzipien eingesetzt, welche einen Kessel mit Verbrennungskammer und eine automatische Rostbeschickung umfassten. Durch einen um zehn Zentimeter vergräßerten Kuppelraddurchmesser wurde die Höchstgeschwindigkeit analog zur gestiegenen Leistung erhöht.

Bei der Südmandschurischen Eisenbahn zogen sie die wichtigsten Schnellzüge. Dazu gehörte der Zug zwischen Dalian und Changchun, welcher die Strecke mit dieser Lokomotive in zwei Stunden weniger absolvierte. Übertroffen wurden sie nur von den Stromlinien-Pacifics der Pashina-Klasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg reihte die Chinesische Staatsbahn sie in die Klasse SL5 ein. Sie zogen zunächst Personenzüge und einzelne Exemplare konnten um 1980 noch im Einsatz in niederen Aufgaben beobachtet werden.

Allgemein
Bauzeit1927-1928
HerstellerShahekou
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Dienstmasse225,621 lbs
Reibungsmasse140,941 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche51.9 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder72.8 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 x 27 15/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung2,414 hp (1,800 kW)
Opt. Geschwindigkeit44 mph
Anfahrzugkraft35,024 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Nobutarō Yoshino
Stand: 03/2022
Südmandschurische Eisenbahn Pashina-Klasse
China Railway SL7
Mandschurei | 1934
12 Stück
Nr. 797 war die 1.500. Lokomotive von Kawasaki und trägt hier die entsprechende Aufschrift
Nr. 797 war die 1.500. Lokomotive von Kawasaki und trägt hier die entsprechende Aufschrift
Japanese National Diet Library

Nachdem Nobutarō Yoshino seine Erkenntnisse von ALCO bereits in der Entwicklung der Pashiko eingebracht hatte, entwarf er die Pashina als sein wahres Meisterwerk. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelte es sich wieder um eine Pacific, die in diesem Fall besonders schwer war. Sie war eine der ersten Dampfloks mit einer kompletten Stromlinienverkleidung, die hier in Preußisch Blau lackiert war. Dies brachte ihr den Namen „Schwarze Makrele” ein.

Analog zu den Praktiken in den USA, hatten die Loks einen Kessel mit großem Rost und Verbrennungskammer, einen mechanischen Stoker und einen Oberflächenvorwärmer. Bei der Mantetsu waren sie zudem die ersten Loks mit einem Überhitzer nach Patent Schmidt. Sie erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und konnten auch schwere Schnellzüge mit 135 km/h ziehen.

Das Einsatzgebiet der Pashina war der prestigeträchtige Asia Limited, der zwischen Dalian und Harbin verkehrte. Die japanische Besatzungsmacht nutzte den Zug zu Propagandazwecken, um der Bevölkerung der Mandschurei die Überlegenheit der japanischen Kultur zu beweisen. Somit fand man den Zug und speziell die Lok auf Briefmarken, Postkarten und sogar in Schulbüchern.

Drei Exemplare waren in den eigenen Werkstätten der Mantetsu in Shahekou entstanden und acht weitere bei Kawasaki. Ein zwölftes Exemplar entstand 1936 wieder bei Kawasaki, wobei im Windkanal des Flugzeugbauers Kawanishi eine optimierte Form der Stromlinienverkleidung entwickelt worden war.

Der Asia Limited wurde 1943 auf Grund des Krieges eingestellt und die Loks nun vor herkömmlichen Schnellzügen eingesetzt. Ab 1949 waren sie bei der China Railway im Einsatz und wurden ab 1959 als SL7 bezeichnet. Die Stromlinienverkleidung wurde teilweise entfernt, um die Wartung zu vereinfachen. Der reguläre Einsatz endete in den Achtzigern und zwei Exemplare wurden erhalten. Eine davon ist voll funktionstüchtig und steht wie auch die andere Maschine im Museum in Shenyang.

Allgemein
Bauzeit1934, 1936
HerstellerShahekou, Kawasaki
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge84 ft 2 13/16 in
Dienstmasse262,791 lbs
Reibungsmasse158,292 lbs
Gesamtmasse448,199 lbs
Achslast52,911 lbs
Wasservorrat9,774 us gal
Brennstoff33,069 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche67.3 sq ft
Strahlungsheizfläche315.3 sq ft
Rohrheizfläche2,671.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,986.3 sq ft
Überhitzerfläche1,100.1 sq ft
Gesamtheizfläche4,086.4 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78.7 in
Kesseldruck225 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 25 3/16 x 27 15/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,353 hp (2,500 kW)
Opt. Geschwindigkeit50 mph
Max. Geschwindigkeit87 mph
Anfahrzugkraft43,067 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Nobutarō Yoshino
Stand: 01/2023
Nr. 981 mit verbesserter Verkleidung aus dem Windkanal
Nr. 981 mit verbesserter Verkleidung aus dem Windkanal
Kawasaki
Südmandschurische Eisenbahn Pashiro-Klasse
China Railway SL6
Mandschurei | 1933
254 Stück
Werksfoto von Kawasaki
Werksfoto von Kawasaki

In der Pashiro-Klasse waren ähnliche Pacific-Loks zusammengefasst, die ab 1933 von verschiedenen Herstellern für mehrere Bahngesellschaften mit dem Schwerpunkt in der Mandschurei gebaut wurden. Die überwiegende Mehrzahl gehörte einer Bauart an, die von Kawasaki, Nippon Sharyo und Hitachi für die Staatsbahn von Mandschukuo gebaut wurden. Sie wurden zur Abgrenzung gegen die Pashisa-Klasse als „Neue Nationale Große Pashi” bezeichnet. Mantetsu beschaffte 45 Exemplare, von denen einige in Dalian gebaut wurden. Acht Stück gingen an die Mittelchinesische Eisenbahn, die sie unter der Bezeichnung KC100 einsetzte.

Im Vergleich zu den vorher in der Mandschurei eingesetzten Pacifics bestanden die größten Neuerungen aus einem Kessel mit Verbrennungskammer und einem Vorwärmer für das Kesselspeisewasser. Mit etwas über 100 Tonnen Dienstgewicht der Lokomotive waren sie zudem schwerer und gleichzeitig verfügten sie über einen größeren Tender. Den größten Tender mit über 83 Tonnen Dienstgewicht bekamen die Maschinen der Mantetsu, die Tender der anderen Betreiber wogen beladen zwischen 71 und 73 Tonnen. Mit den während des Kriegs direkt für die Nordchinesische Eisenbahn gebauten 57 Exemplaren kam man bis 1944 auf insgesamt 254 Stück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren einige Loks in Korea, die den 25 Stück angehörten, die ursprünglich von der Staatsbahn von Mandschukuo an das damalige Chosen verliehen worden waren. Weit über 200 Exemplare übernahm die Chinesische Staatsbahn und ordnete sie als SL6 ein. Mangels modernerer Loktypen wurden zwischen 1956 und 1958 weitere 151 Stück gebaut. Die Loks wurden schließlich in ganz China eingesetzt und waren unverzichtbar für den Personenverkehr. Die letzten wurden sogar bis 1991 eingesetzt.

VariantePashiroLarge PashiNew Large PashiSL6
Allgemein
Bauzeit1934-194319331936-19401956-1958
HerstellerHitachi, Kawasaki, ShahekouKawasaki, Hitachi, Nippon Sharyō, Kisha SeizōKawasaki, Hitachi, Nippon SharyōSifang
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge77 ft 11 3/4 in73 ft 5 1/2 in73 ft 6 13/16 in74 ft 2 1/2 in
Dienstmasse224,937 lbs221,939 lbs220,969 lbs
Reibungsmasse136,135 lbs137,149 lbs
Gesamtmasse408,428 lbs378,467 lbs382,898 lbs380,451 lbs
Wasservorrat9,246 us gal6,604 us gal7,925 us gal
Brennstoff33,069 lbs (Kohle)37,479 lbs (Kohle)30,865 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche51.9 sq ft52.1 sq ft
Strahlungsheizfläche243.3 sq ft
Rohrheizfläche1,905.2 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,148.5 sq ft2,077.8 sq ft
Überhitzerfläche723.3 sq ft1,044.4 sq ft
Gesamtheizfläche2,871.8 sq ft3,122.2 sq ft
VariantePashiroLarge PashiNew Large PashiSL6
Triebwerk
Ø Treibräder68.9 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 22 7/16 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung2,146 hp (1,600 kW)2,414 hp (1,800 kW)
Opt. Geschwindigkeit42 mph47 mph
Anfahrzugkraft32,788 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Schnellzug
Stand: 03/2022
Südmandschurische Eisenbahn Pashisa- und Pashiha-Klasse
China Railway SL3 und SL4
Mandschurei | 1919
195 Stück
Lok Nr. 1523 aus der letzten Serie auf einem Werksfoto von Kisha Seizo
Lok Nr. 1523 aus der letzten Serie auf einem Werksfoto von Kisha Seizo

Die Südmandschurische Eisenbahn, meist „Mantetsu” genannt, benötigte nach dem Ersten Weltkrieg zur Wiederaufnahme des Schnellzugvverkehrs neue Lokomotiven. Dazu wurden 1919 bei Baldwin in den USA sechs Maschinen bestellt, die für die Verbrennung von Braunkohle ausgelegt waren. Mantetsu gab ihnen den Namen „Pashishi”, was von der japanischen Aussprache von „Pacific” kam. Intern wurde die Klasse G2 genannt, mit den Nummern 900 bis 905. Da schon bald weitere Loks benötigt wurden, verbesserte man den Entwurf und stellte ab 1921 23 weitere Exemplare der Klasse G3 mit importierten Teilen von Baldwin her. Sie bekamen die Nummern 920 bis 942 und waren bis 1927 fertiggestellt. Zur Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Pacific-Baureihen wurden die G2 und G3 unter dem Klassennamen „Pashisa” zusammengefasst.

Obwohl die 1919 bis 1927 gebauten Maschinen schnell von der Pashiko-Klasse in den normalen Personenzugdienst verdrängt wurden, gab man in den Dreißigern neue Serien in Auftrag. Sie wiesen nur wenige Unterschiede zu den ursprünglichen Maschinen auf, welche sich auf die Verwendung möglichst vieler Gleichteile mit den gleichzeitig beschafften Mikados beschränkten. Die neuen Serien waren ab sofort die Pashisa-Klasse, während die älteren zur Pashiha-Klasse umbenannt wurden. Zwischen 1934 und 1940 wurden 16 Exemplare für die Mantetsu und 80 für die Staatsbahn von Mandschukuo (NMR) gebaut. Die letzten 70 Stück der MNR hatten eine größere Feuerbüchse und wurden zur Unterscheidung als „Neue Nationale Kleine Pashi” bezeichnet. Ab 1938 bis zum Kriegsende wurden sie von der von Japan kontrollierten Nordchinesischen Eisenbahn betrieben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren von den Maschinen der Mantetsu alle noch vorhanden. Die 29 Exemplare der älteren Serien befanden sich auf dem Gebiet von China und wurden als SL4 in den Bestand der Staatsbahn aufgenommen. Die 16 Exemplare der neueren Serie waren alle in Korea und blieben später auf dem Gebiet von Nordkorea, wo sie vermutlich bis in die späten Sechziger im Einsatz standen. Von den ursprünglich 80 Exemplaren der NMR konnte die Chinesische Staatsbahn nur noch 30 Stück in ihren Bestand aufnehmen. Diese wurden als SL3 bezeichnet und auf mehrere Direktionen in Nordostchina verteilt. Im Jahr 1980 waren noch zwölf Stück bekannt, die sich noch im Einsatz befanden.

VarianteSL4 G2SL4 G3New MNR Small Pashi
Allgemein
Bauzeit19191921-19271936-1940
HerstellerBaldwinDalianHitachi, Kisha Seizō
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge70 ft 6 3/8 in
Dienstmasse207,001 lbs211,203 lbs200,620 lbs
Reibungsmasse126,001 lbs130,800 lbs128,926 lbs
Gesamtmasse327,000 lbs
Wasservorrat6,340 us gal
BrennstoffKohle21,164 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche47 sq ft43.8 sq ft49.2 sq ft
Strahlungsheizfläche171.4 sq ft214.2 sq ft218.5 sq ft
Rohrheizfläche2,252.6 sq ft1,680.2 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,423.9 sq ft1,894.4 sq ft1,898.8 sq ft
Überhitzerfläche590.2 sq ft480.1 sq ft
Gesamtheizfläche3,014.1 sq ft2,374.5 sq ft2,378.8 sq ft
VarianteSL4 G2SL4 G3New MNR Small Pashi
Triebwerk
Ø Treibräder69 in68.9 in
Kesseldruck180 psi203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 24 x 26 inzwei, 21 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,475 hp (1,100 kW)1,676 hp (1,250 kW)
Opt. Geschwindigkeit28 mph33 mph37 mph
Anfahrzugkraft33,187 lbf28,668 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
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