Als Hr12 listete die VR die ersten schweren Strecken-Dieselloks, welche ab 1959 zum Ablösen von Dampfloks gebaut wurden. Mit einem sechsachsigen Fahrwerk, einer Leistung von 1.400 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h sollten gleichermaßen schwere Güter- und Personenzüge befördert werden.
Der Motor stammte von MAN und wurde in Lizenz bei Tampella gefertigt. Er verfügte über 16 Zylinder mit einem Hubraum von insgesamt 182 Litern. Die Achslast betrug mehr als 20 Tonnen, was aber beim geplanten Aufgabengebiet auf Hauptstrecken kein Problem darstellte. Zur Beheizung von Personenzügen war der Zeit entsprechend eine Dampfheizung vorhanden. Von den insgesamt 42 produzierten Exemplaren wurden nur die letzten zehn für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt, obwohl dies in der Realität nicht ausgenutzt wurde und keine Zulassung für höhere Geschwindigkeiten erfolgte.
Mit dem Aussterben der Personenwagen mit Dampfheizung wurden die Dampfkessel später ausgebaut und die Loks nur noch vor Güterzügen eingesetzt. Im Vergleich zu neueren Dieselloks wurde mit der Zeit deutlich, dass die Motorleistung der mittlerweile als Hr12 bezeichneten Loks im Vergleich zum Gewicht relativ gering war. Dies machte sie in späteren Jahren prädestiniert für schwere, langsame Güterzüge. Nachdem die großen Hauptstrecken in Finnland elektrifiziert worden waren, konnten die Loks auf Grund der hohen Achslast auf vielen der verbliebenen nicht elektrifizierten Nebenstrecken nicht verwendet werden. Die Lok, die im Dezember 1990 als letzte Dr12 einen Güterzug zog, wurde für die Nachwelt erhalten.