Bei älteren Zweikraftlokomotiven mussten Kompromisse zwischen den beiden Antriebsformen eingegangen werden, da es nicht möglich war, zwei vollwertige Antriebsanlagen unterzubringen. Mit fortschreitender Entwicklung war es Stadler gelungen, eine Elektrolok mit einer Leistung von 7.000 kW und eine Diesellok mit 2.800 kW in einem Lokkasten zu kombinieren. Die Entwicklung wurde vor allem von der Havelländischen Eisenbahn vorangetrieben, die für die Rübelandbahn eine Lok benötigte, die auch unter 25.000 Volt arbeiten kann und zudem auf den nicht elektrifizierten Zubringerstrecken die volle Zugkraft aufbringt.
Die Basis bildete die Euro4000, die Vossloh in Valencia in Spanien fertigte. Nach dem Aufkauf des Werks durch Stadler 2015 konnte man diese Lok als Basis nehmen und zu einer modernen Zweikraftlok weiterentwickeln. Den EMD-Motor ersetzte man gegen den kompakteren Caterpillar C175-16, den Vossloh bereits in der britischen Klasse 68 verwendet hatte. Im elektrischen Betrieb ist die Lok unter vier Systemen mit Gleich- und Wechselstrom einsetzbar. Unter 25.000 Volt leistet sie 7.000 kW und unter 15.000 Volt nur 6.150 kW. Da im Gleichstrombetrieb keine so hohe Leistung verfügbar ist, kann hier der Dieselmotor zusätzlich verwendet werden. Die Traktionsart kann auch während der Fahrt umgeschaltet werden, was aber in Deutschland nicht zulässig ist.
Gleichzeitig mit der EuroDual wurde die Euro4001 als reine Diesellok entwickelt, die den selben Motor hat. Eine reine Elektrolok mit maximal 6.200 kW unter 25.000 Volt wird als Euro6000 angeboten. Als stärkste Variante gibt es die Euro9000, die im Betrieb unter Wechselstrom 9.000 kW leistet. Der Dieselmotor ist hier als Last-Mile-Diesel deklariert und leistet nur 900 kW. Optional können jedoch sogar zwei dieser Motoren eingebaut werden.
Die EuroDual und die Euro9000 werden hauptsächlich von deutschen Bahngesellschaften und Leasingfirmen betrieben. Sieben Stück werden in der Türkei eingesetzt und ab 2025 sollen 30 weitere an GB Railfreight in Großbritannien geliefert werden. Obwohl sie optional auch für 160 km/h erhältlich sind, werden sie normalerweise nur vor Güterzügen eingesetzt. Die Euro6000 wurde bisher nur an Kunden von der iberischen Halbinsel ausgeliefert, die meisten davon in iberischer Breitspur und einige in Normalspur.