Die schlechte Fertigungsqualität und der hohe Verschleiß der Klasse 63 führten dazu, dass ab 1952 die verbesserten Fahrzeuge der Klasse 72 gebaut wurden. Für eine schnellere und günstigere Fertigung in Kriegszeiten hatte man bei der Klasse 63 einige Verstärkungen im Wagenkasten entfernt, die man nun wieder einbaute. Auch die elektrische Ausrüstung wurde auf einen neuen Stand gebracht. Die ersten Exemplare hatten noch die alten Fahrmotoren mit je 128 kW, bald wurden aber neue mit 142 kW verbaut.
Direkt ab Werk wurden 490 Fahrzeuge der Klasse 72 gebaut, die entweder Triebwagen MoHa 73 oder angetriebene Mittelwagen MoHa 72 waren. Zwischen 1953 und 1955 wurden insgesamt 667 Fahrzeuge der Serie 63, also fast der komplette Bestand, auf den Stand der Klasse 72 umgebaut. Daraus entstanden die nicht angetriebenen Mittelwagen KuHa 79 und die Steuerwagen SaHa 78. Die Produktion und Umbaumaßnahmen waren 1958 abgeschlossen, schon seit dem Vorjahr war mit der Klasse 101 der Nachfolger in Produktion. Die Klasse 72 blieb bis 1985 im Einsatz mit Passagieren. Einige Fahrzeuge wurden umgebaut zu Postfahrzeugen, die eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichten.