Für die seit 1907 mit 6.300 V und 25 Hz elektrifizierte Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn beschaffte die Reichsbahn zwischen 1924 und 1932 eine Serie von neuen Triebwagen, um den bestehenden Fuhrpark von Triebwagen zu ergänzen und die Dampfzüge zum Teil zu ersetzen.
Analog zu den älteren Triebzügen bestanden die neuen aus einzelnen Abteilen der zweiten und dritten Klasse mit jeweils einer eigenen Tür pro Seite, wie es zu dieser Zeit auch bei den preußischen Abteilwagen Standard war. Dieses Mal wurden die Wagenkästen jedoch in einer moderneren Stahlbauweise mit Tonnendächern konstruiert. Jeder Triebzug bestand aus zwei Teilen mit insgesamt drei zweiachsigen Drehgestellen, von denen das mittlere zwischen den Wagen als Jakobs-Drehgestell ausgeführt war. Das Enddrehgestell eines der beiden Wagen war auf beiden Achsen angetrieben mit zusammen 300 kW. Die komplette elektrische Ausrüstung kam von BBC (Brown, Boveri & Cie.), während die mechanischen Komponenten von der Waggonfabrik Wismar, WUMAG (Görlitz) und WASSEG (AEG/SSW) stammten.
Als ab 1940 die neue S-Bahn mit Gleichstrom per Stromschiene auf den gleichen Gleisen eingeführt wurde, erfolgte ein paralleler Betrieb der Fahrzeuggenerationen mit Oberleitung und Stromschiene. 1955 wurde der Wechselstrombetrieb eingestellt, ohne dass es eine geplante Umbenennung in ET 99 gab. Nur zwei der Fahrzeuge wurden als Gepäcktriebwagen für das neue Stromsystem umgerüstet und von der Bundesbahn als ET 174 001 und 002 bezeichnet. Diese wurden 1967 verschrottet.