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Französische Staatsbahn (État) 231-501 bis 783
Französische Staatsbahn 231 C, D, F, G, H und J
Frankreich | 1914
283 Stück
Bild der Lokomotive
flickr/Historical Railway Images

Als Nachfolger der Pacific-Loks der Reihe 231-011 bis 060 ließ die État ab 1914 die erste Serie der Loks bauen, die später die Nummern 231-501 bis 783 tragen sollten. Auch die neuen Loks erhielten wieder ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk, wurden zusätzlich aber mit Heißdampf betrieben. Die erste Serie umfasste zehn Loks, von welchen beim Einmarsch der Deutschen in Lille nur sechs Stück abgeliefert waren. Die weiteren vier Maschinen wurden nach der Fertigstellung nach Deutschland gebracht. Weitere Serien entstanden bei unterschiedlichen Herstellern, darunter auch die North British Locomotive Company.

Bereits bei der Auslieferung entsprachen die Loks dem modernsten Stand der Technik, den man auch bei anderen französischen Schnellzugloks vorfand. Dazu zählten ein Triebwerk der Bauart Du Bousquet-De Glehn, bei welchem sich die Hochdruckzylinder außen befanden und weit nach hinten verschoben waren, weil sie die mittlere Kuppelachse antrieben. Währenddessen befanden sich die Niederdruckzylinder innen und trieben die erste Kuppelachse an. Außerdem kamen noch ein kleeblattförmiges Blasrohr und Tender mit einer Schöpfeinrichtung zum Wasserfassen bei voller Fahrt zum Einsatz. Zwischen 1933 und 1949 wurden die Loks in verschiedenen Formen modernisiert, wobei insgesamt sechs Bauarten entstanden. Die Änderungen betrafen unterschiedliche Formen der Steuerung, jedoch wurden einige auch mit Speisewasservorwärmer oder einer längeren Rauchkammer versehen.

Unter den insgesamt 283 Maschinen, die bis 1922 gefertigt worden waren, waren auch einige als „Pacific TP” bezeichnete, die zu Kriegszeiten als Hilfsleistung an die PO und die Elsässer Bahn geliefert worden waren. Bei der Gründung der SNCF wurden diese, gemeinsam mit den sechs an die État gelieferten Bauformen als 231 C, D, F, G, H und J bezeichnet. Nachdem zunächst ab 1937 rund um Paris einige Strecken elektrifiziert worden waren, verkleinerte sich das Einsatzgebiet. Nachdem auch auf nicht elektrifizierten Strecken moderne Dieselloks den Schnellzugverkehr übernommen hatten, fand die letzte Fahrt einer 231 G im September 1968 statt. Heute ist eine dieser 231 G noch betriebsfähig erhalten.

Allgemein
Bauzeit1914-1922
HerstellerFives-Lille, North British, Bâtignolles-Châtillon, Schneider
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge73 ft 9 13/16 in
Radstand35 ft 9 1/8 in
Fester Radstand13 ft 5 7/16 in
Gesamtradstand64 ft 3 1/4 in
Dienstmasse212,746 lbs
Reibungsmasse122,797 lbs
Gesamtmasse328,268 lbs
Achslast41,006 lbs
Wasservorrat5,812 us gal
Brennstoff13,228 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche46 sq ft
Strahlungsheizfläche176.2 sq ft
Rohrheizfläche2,105.4 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,281.6 sq ft
Überhitzerfläche683.5 sq ft
Gesamtheizfläche2,965.1 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder77.2 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 16 9/16 x 25 9/16 in
und ND: 25 3/16 x 25 9/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung2,199 hp (1,640 kW)
Opt. Geschwindigkeit56 mph
Max. Geschwindigkeit81 mph
Anfahrzugkraft25,007 lbf
mit Anfahrschaltung30,008 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
De Glehn Verbund
Stand: 02/2022
SNCF 231 G Nr. 558 im September 1986 in Dieppe-Maritime
SNCF 231 G Nr. 558 im September 1986 in Dieppe-Maritime
Didier Duforest
Risszeichnung mit Maßen
Risszeichnung mit Maßen
Locomotive Magazine. Juni 1916
Französische Staatsbahn (État) Nr. 101 bis 370
Französische Staatsbahn 1-140 C, 3-140 C und 5-140 K
Frankreich | 1913
270 Stück
3-140 C 314 im Oktober auf der Drehscheibe in Longueau
3-140 C 314 im Oktober auf der Drehscheibe in Longueau
BB 22385

Die État ließ 1913 bei drei französischen Herstellern eine Serie von 70 Consolidation-Güterzugloks fertigen. Die nächsten 200 Stück sollten ab 1916 ebenfalls von den gleichen Herstellern folgen, was jedoch auf Grund der umgestellten Produktion im Ersten Weltkrieg nicht möglich war. Somit wurde der Auftrag an die britischen Unternehmen Nasmyth-Wilson, North British und die Vulcan Foundry abgegeben. Weitere 70 Stück wurden von den Streitkräften bestellt und ebenfalls bei North British und der Vulcan Foundry gefertigt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen schweren französischen Loks dieser Zeit hatten sie ein Triebwerk mit einfacher Dampfdehnung. Der Antrieb erfolgte dabei auf die dritte Kuppelachse. Beim Überhitzer kam die britische Bauart nach Robinson zum Einsatz. Das Fahrwerk umfasste ein Zara-Lenkgestell, das die Vorlaufachse mit der ersten Kuppelachse verband. Die maximale Auslenkung der Vorlaufachse betrug dabei 80 mm zu beiden Seiten.

Sechs der insgesamt 270 Maschinen für die État gingen nie in Dienst, weil sie bereits auf dem Weg nach Frankreich vor Cornwall mitsamt ihres Transportschiffes versenkt wurden. Die Maschinen der Streitkräfte wurden 1920 je zur Hälfte auf die Est und PLM aufgeteilt. Mit der Gründung der SNCF 1938 wurden die Maschinen der État zur 3-140 C, die der Est zur 1-140 C und die der PLM zur 5-140 K.

Die SNCF verlegte fast den kompletten Bestand der Maschinen der ehemaligen Est in den Osten des Landes. Sie wurden nicht nur vor Güterzügen eingesetzt, sondern auch vor Personenzügen und teilweise sogar vor Schnellzügen. Erst 1971 wurde die letzte Leistung im Personenzugverkehr mit einer der Loks eingestellt. Am 24. September 1975 wurde der letzte Güterzug in Frankreich mit Dampftraktion von der 1-140 C 287 gezogen. Heute existieren noch acht Stück, von denen noch drei in einsatzbereitem Zustand sind.

VarianteNr. 101-170Nr. 171-370
Allgemein
Bauzeit19131916-1918
HerstellerSACM, Schneider, Fives-LilleNasmyth, Wilson & Co., North British, Vulcan Foundry
Achsfolge2-8-0 (Consolidation) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge Lok38 ft 6 5/8 in
Radstand25 ft 7 1/16 in
Fester Radstand17 ft 4 11/16 in
Leermasse145,284 lbs149,914 lbs
Dienstmasse161,378 lbs170,638 lbs
Reibungsmasse142,198 lbs149,694 lbs
Gesamtmasse260,586 lbs279,766 lbs
Achslast36,156 lbs37,919 lbs
Wasservorrat4,755 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche32.1 sq ft34 sq ft
Strahlungsheizfläche167.1 sq ft181.9 sq ft
Rohrheizfläche1,618.6 sq ft1,829.9 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,785.6 sq ft2,011.8 sq ft
Überhitzerfläche363.2 sq ft394 sq ft
Gesamtheizfläche2,148.8 sq ft2,405.7 sq ft
VarianteNr. 101-170Nr. 171-370
Triebwerk
Ø Treibräder56.7 in
Kesseldruck174 psi203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 1/4 x 25 9/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,207 hp (900 kW)1,381 hp (1,030 kW)
Opt. Geschwindigkeit21 mph
Max. Geschwindigkeit50 mph
Anfahrzugkraft36,020 lbf42,045 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 06/2022
Risszeichnung
Risszeichnung
Locomotive Magazine, Juni 1916
Französische Staatsbahn (État) Nr. 40-001 bis 143
Französische Staatsbahn 3-040 TA 1 bis 143
Frankreich | 1914
143 Stück
SNCF 040 TA 137 im September 2006 in Longueville
SNCF 040 TA 137 im September 2006 in Longueville
Didier Duforest
Allgemein
Bauzeit1914, 1920-1922
HerstellerANF Blanc-Misseron, Schneider, Fives-Lille, Sotteville
Achsfolge0-8-0T (Eight-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge35 ft 7 9/16 in
Radstand14 ft 9 3/16 in
Fester Radstand14 ft 9 3/16 in
Dienstmasse138,450 lbs
Reibungsmasse138,450 lbs
Achslast34,613 lbs
Wasservorrat1,849 us gal
Brennstoff6,614 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche19.4 sq ft
Strahlungsheizfläche88.3 sq ft
Rohrheizfläche1,095.8 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,184 sq ft
Gesamtheizfläche1,184 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder51.2 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 7/8 x 23 5/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung536 hp (400 kW)
Opt. Geschwindigkeit14 mph
Max. Geschwindigkeit31 mph
Anfahrzugkraft24,379 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Tenderlok
Französische Staatsbahn (État) Nr. 781 bis 800
Französische Staatsbahn 3-230 J und L
Frankreich | 1912
unbekannte Stückzahl
230 800 im Jahr 1937 in Paris Saint-Lazare
230 800 im Jahr 1937 in Paris Saint-Lazare
Allgemein
Bauzeit1912
HerstellerSACM
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge67 ft 0 15/16 in
Radstand28 ft 6 1/2 in
Fester Radstand14 ft 5 5/8 in
Dienstmasse157,410 lbs
Reibungsmasse108,026 lbs
Gesamtmasse275,578 lbs
Achslast38,581 lbs
Wasservorrat5,548 us gal
Brennstoff13,228 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche29.9 sq ft
Strahlungsheizfläche159.1 sq ft
Rohrheizfläche1,306.4 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,465.5 sq ft
Überhitzerfläche463.2 sq ft
Gesamtheizfläche1,928.7 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder80.3 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungEinfach
Zylindervier, 16 15/16 x 25 3/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,180 hp (880 kW)
Opt. Geschwindigkeit28 mph
Max. Geschwindigkeit68 mph
Anfahrzugkraft26,596 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Französische Westbahn Heilmann-Lokomotive
später „La Fusée Electrique” und Nr. 8001 und 8002
Frankreich | 1893
3 Stück
Zeichnung der „La Fusée Electrique” im Cassier’s Magazine, April 1894
Zeichnung der „La Fusée Electrique” im Cassier’s Magazine, April 1894

Um die Schwingungen und die dynamischen Kräfte bei Dampflokomotiven zu beseitigen, entwickelte Jean-Jacques Heilmann als Erster eine elektrische Kraftübertragung für Dampflokomotiven. Sein erster Entwurf von 1890 umfasste eine Art Generatorwagen, der einen Kessel nutzte, welcher eine Verbunddampfmaschine mit dreifacher Expansion antrieb. Diese trieb einen 360-kW-Generator an, der seine Leistung an drei Wagen mit je vier Fahrmotoren abgab.

Der erste funktionsfähige Prototyp einer ähnlichen Konstruktion wurde 1893 fertiggestellt und „La Fusée Electrique“ („Die elektrische Rakete“) genannt. Die Dampfmaschine verfügte nur noch über eine zweistufige Expansion und wurde mit Hilfe der Schweizer SLM entwickelt. Ein BBC-Generator mit einer Leistung von 500 kW trieb acht Fahrmotoren in den beiden vierachsigen Drehgestellen der Lokomotive an. Probefahrten über rund 2.000 km verliefen erfolgreich, da sie sehr ruhige Laufeigenschaften und eine Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h zeigten.

Es gab zwar Interesse aus verschiedenen Ländern, aber zunächst keine Bestellungen. Häufig wurde bemängelt, dass diese Lokomotiven zu kompliziert, zu teuer und zu schwer seien. Schließlich bestellte die französische Ouest zwei Lokomotiven, die etwas schwerer als die Prototypen waren. Diese wurden 1897 fertiggestellt und erhielten die Nummern 8001 und 8002. Bei Testfahrten hatten sie keine Probleme, einen 250-Tonnen-Zug mit 100 km/h zu ziehen. Dennoch gab es keine weiteren Bestellungen und die beiden wurden verschrottet. Ähnliche Arten der Kraftübertragung wurden erst später mit Verbrennungsmotoren realisiert.

VarianteLa Fusée Electrique8001-8002
Allgemein
Bauzeit18931897
HerstellerForges et Chantiers de la Méditerranée, BBCWillans & Robinson, BBC
AchsfolgeD-D 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge54 ft 1 5/8 in93 ft 0 1/8 in
Leermasse220,462 lbs
Dienstmasse260,145 lbs273,373 lbs
Reibungsmasse260,145 lbs273,373 lbs
Achslast32,518 lbs34,172 lbs
Wasservorrat3,170 us gal
Kessel
Rostfläche24.2 sq ft36 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,560.8 sq ft1,996.7 sq ft
Gesamtheizfläche1,560.8 sq ft1,996.7 sq ft
VarianteLa Fusée Electrique8001-8002
Triebwerk
Ø Treibräder47.2 in45.7 in
Kesseldruck188 psi203 psi
Zylinderzwei, HD: 16 3/4 x 11 13/16 in
und ND: 25 9/16 x 11 13/16 in
Antrieb
Antriebdampfelektrisch
Max. Geschwindigkeit66 mph
Motorleistung671 hp (500 kW)805 hp (600 kW)
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Tenderlok
dampfelektrisch
Stand: 11/2024
Ouest Nr. 8001 im Scientific American, September 1897
Ouest Nr. 8001 im Scientific American, September 1897
Französische Westbahn Nr. 1011 bis 1114
Französische Staatsbahn 030 TA
Frankreich | 1860
104 Stück
Nr. 1038 in der „Cité du train” in Mülhausen, Elsass
Nr. 1038 in der „Cité du train” in Mülhausen, Elsass
Alf van Beem

Die Ouest ließ 1860 die ersten dieser Tenderloks als Hilfsloks an Rampen fertigen. Sie hatten die Achsfolge C und eine Feuerbüchse, die hinten über die Kuppelachsen überhing. Die Kohle wurde vor dem Führerstand in Taschen mitgeführt. Nachdem die Eignung für den Rangierdienst bekannt wurde, stieg die Stückzahl auf 104. Einige wurden zum Befördern von Güterzügen auf dem Pariser Ring gebaut und hatten größere Wassertanks. Über die Jahre erhielten sie Modernisierungen, wie zum Beispiel ein Führerhaus. Die SNCF übernahm 1938 noch 41 Stück als 1-030 TA und 3-030 TA. 1950 waren noch 29 übrig und die letzte verschwand 1967. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Variantefrühe Serienspäte Serien
Allgemein
Bauzeit1860-1885
HerstellerOuest
Achsfolge0-6-0T (Six-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge26 ft 2 3/8 in
Radstand9 ft 2 1/4 in
Fester Radstand9 ft 2 1/4 in
Leermasse70,107 lbs
Dienstmasse77,162 lbs
Reibungsmasse77,162 lbs
Achslast25,794 lbs
Wasservorrat819 us gal1,162 us gal
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche12.1 sq ft
Strahlungsheizfläche69.4 sq ft
Rohrheizfläche1,441.7 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,511.1 sq ft
Gesamtheizfläche1,511.1 sq ft
Variantefrühe Serienspäte Serien
Triebwerk
Ø Treibräder50.4 in
Kesseldruck116 psi145 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 16 9/16 x 23 5/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung335 hp (250 kW)402 hp (300 kW)
Opt. Geschwindigkeit17 mph16 mph
Max. Geschwindigkeit28 mph
Anfahrzugkraft12,636 lbf15,795 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Tenderlok
Stand: 07/2023
Französische Westbahn Nr. 261 „L'Aigle”
Frankreich | 1855
Einzelstück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Dezember 1901

In einer Zeit, als versucht wurde möglichst große Räder zum Erreichen hoher Geschwindigkeiten zu verwenden und dabei den Schwerpunkt niedrig zu halten, entstanden einige kuriose Konstruktionen. Bei der französischen Ouest bauten Blavier und Larpent 1855 die „L'Aigle” („Der Adler”) mit 2,85 Meter großen Rädern. Ihr Ziel lag darin, die doppelte Geschwindigkeit wie die Cramptons zu erreichen. Da man mit diesen zu dieser Zeit bereits 120 km/h erreicht hatte, war dieses Ziel kaum realistisch zu erreichen.

Bei dem Raddurchmesser hätte ein Kessel, der üblicherweise über den Achsen lag, eine sehr große Höhe über der Schienenoberkante aufgewiesen. Zu diesem Zeitpunkt war man überzeugt davon, dass ein niedriger Schwerpunkt das wichtigste Kriterium für eine gute Laufruhe ist und entwickelte viele Loks der Bauart Longboiler, die einen dünnen und langen, überhängenden Kessel zur Erreichung eines möglichst niedrigen Schwerpunkts hatten. Da dies bei der „L'Aigle” nicht möglich war, beschritt man ganz neue Wege.

Der eigentliche Kessel mit geringem Durchmesser lag unterhalb der Achsen und war mit einem zweiten, zylinderförmigen Körper verbunden, der oberhalb der Achsen lag. Obwohl der Kessel somit in ausreichendes Volumen hatte, gab es im oberen Kesselkörper keine Rauchrohre. Damit war es nicht möglich, bei höheren Geschwindigkeiten genug Dampf für die großen Zylinder zu produzieren. Somit schaffte es das Einzelstück niemals in den kommerziellen Dienst und die angeblich erreichte Geschwindigkeit von 160 km/h muss angezweifelt werden.

Allgemein
Bauzeit1855
HerstellerBâtignolles-Châtillon
Achsfolge2-4-0 (Porter) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Kessel
Triebwerk
Ø Treibräder112.2 in
Zylinderzwei, 16 9/16 x 31 1/2 in
Antrieb
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Prototyp
Stand: 07/2022
Schnitt durch den besonderen, zweigeteilten Kessel
Schnitt durch den besonderen, zweigeteilten Kessel
Locomotive Magazine, Dezember 1901
Französische Westbahn Nr. 2701 bis 2820 und Französische Staatsbahn (État) Nr. 501 bis 620
Französische Staatsbahn 230 C 501 bis 620
Frankreich | 1901
120 Stück
Bild der Lokomotive
Maurice Demoulin, „La Locomotive Actuelle: Etude Générale sur les locomotives à grande puissance”

Da die Ten-wheeler der Nr. 2501 bis 2540 für den Schnellzugdienst zu kleine Kuppelräder hatten, nahm die französische Ouest diese als Grundlage für einen neuen Typ von Schnellzuglokomotiven, der ab 1901 gebaut wurde. Sie erhielten größere Kuppelräder mit einem Durchmesser von 1.910 statt 1.750 mm und waren ihnen ansonsten sehr ähnlich. Wie ihre Vorbilder waren sie Vierzylinder-De-Glehn-Verbundlokomotiven. Von den ersten 20 Lokomotiven waren die ersten zehn mit Rechtslenkung und der Rest mit Linkslenkung ausgestattet.

Die nächsten 50 Lokomotiven verfügten noch über einen Kessel mit Belpaire-Feuerbüchse und Serve-Rohren, hatten nun aber Kolben- statt Flachschieber. Die letzten 50 wurden nur von den deutschen Firmen Borsig und Henschel gebaut und verfügten über einen Überhitzer. Die SNCF bezeichnete sie als 230 C. Nach der Übernahme der Ouest durch die État bestellte diese 1912 85 baugleiche Lokomotiven und nummerierte sie von 621 bis 705.

Variante2701-27202721-27702771-2820
Allgemein
Bauzeit1901-1908
HerstellerSotteville, Fives-Lille, SFCM, Borsig, Henschel, Bâtignolles-Châtillon
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge Lok35 ft 6 3/16 in
Radstand26 ft 11 5/8 in
Fester Radstand14 ft 1 5/16 in
Leermasse130,073 lbs
Dienstmasse139,993 lbs143,300 lbs153,662 lbs
Reibungsmasse99,208 lbs101,413 lbs110,231 lbs
Gesamtmasse223,769 lbs227,076 lbs237,438 lbs
Achslast33,069 lbs33,951 lbs36,751 lbs
Wasservorrat4,755 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche26.4 sq ft30.1 sq ft
Strahlungsheizfläche131 sq ft146.1 sq ft
Rohrheizfläche2,032.5 sq ft1,309.4 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,163.5 sq ft1,455.5 sq ft
Überhitzerfläche411.2 sq ft
Gesamtheizfläche2,163.5 sq ft1,866.7 sq ft
Variante2701-27202721-27702771-2820
Triebwerk
Ø Treibräder75.2 in76.4 in
Kesseldruck218 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 13 3/4 x 25 3/16 in
und ND: 21 5/8 x 25 3/16 in
vier, HD: 14 15/16 x 25 3/16 in
und ND: 21 5/8 x 25 3/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung1,073 hp (800 kW)1,274 hp (950 kW)
Opt. Geschwindigkeit41 mph44 mph
Max. Geschwindigkeit68 mph
Anfahrzugkraft16,753 lbf16,494 lbf18,489 lbf
mit Anfahrschaltung20,104 lbf19,793 lbf22,187 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
De Glehn Verbund
Stand: 04/2024
Französische Westbahn Nr. 500
Frankreich | 1884
Einzelstück
Bild der Lokomotive

Nachdem die Verbundloks der Bauart Webb in Großbritannien scheinbar erfolgreich waren, bestellte auch die Ouest eine Lok zur Erprobung. Wie auch die britischen Loks, hatte sie zwei kleine äußere Hochdruckzylinder, die die zweite Treibachse antrieben und einen großen inneren Niederdruckzylinder, der die erste Treibachse antrieb. Diese beiden Achsen waren nicht miteinander gekuppelt. Die Nummer 500 wurde zwischenzeitlich noch umgebaut, aber bereits 1901 ausgemustert.

Allgemein
Bauzeit1884
HerstellerSharp, Stewart & Co.
Achsfolge2-2-2-0 (Webb Compound) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Fester Radstand8 ft 3 1/16 in
Dienstmasse81,571 lbs
Reibungsmasse57,541 lbs
Achslast29,542 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche16.8 sq ft
Strahlungsheizfläche100.1 sq ft
Rohrheizfläche963.4 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,063.5 sq ft
Gesamtheizfläche1,063.5 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78 in
Kesseldruck152 psi
DampfdehnungVerbund
Zylinderdrei, HD: 13 x 24 in
und ND: 26 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung469 hp (350 kW)
Opt. Geschwindigkeit33 mph
Anfahrzugkraft8,976 lbf
mit Anfahrschaltung10,771 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Stand: 04/2023
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