Um die Schwingungen und die dynamischen Kräfte bei Dampflokomotiven zu beseitigen, entwickelte Jean-Jacques Heilmann als Erster eine elektrische Kraftübertragung für Dampflokomotiven. Sein erster Entwurf von 1890 umfasste eine Art Generatorwagen, der einen Kessel nutzte, welcher eine Verbunddampfmaschine mit dreifacher Expansion antrieb. Diese trieb einen 360-kW-Generator an, der seine Leistung an drei Wagen mit je vier Fahrmotoren abgab.
Der erste funktionsfähige Prototyp einer ähnlichen Konstruktion wurde 1893 fertiggestellt und „La Fusée Electrique“ („Die elektrische Rakete“) genannt. Die Dampfmaschine verfügte nur noch über eine zweistufige Expansion und wurde mit Hilfe der Schweizer SLM entwickelt. Ein BBC-Generator mit einer Leistung von 500 kW trieb acht Fahrmotoren in den beiden vierachsigen Drehgestellen der Lokomotive an. Probefahrten über rund 2.000 km verliefen erfolgreich, da sie sehr ruhige Laufeigenschaften und eine Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h zeigten.
Es gab zwar Interesse aus verschiedenen Ländern, aber zunächst keine Bestellungen. Häufig wurde bemängelt, dass diese Lokomotiven zu kompliziert, zu teuer und zu schwer seien. Schließlich bestellte die französische Ouest zwei Lokomotiven, die etwas schwerer als die Prototypen waren. Diese wurden 1897 fertiggestellt und erhielten die Nummern 8001 und 8002. Bei Testfahrten hatten sie keine Probleme, einen 250-Tonnen-Zug mit 100 km/h zu ziehen. Dennoch gab es keine weiteren Bestellungen und die beiden wurden verschrottet. Ähnliche Arten der Kraftübertragung wurden erst später mit Verbrennungsmotoren realisiert.