Das Einzelstück mit der Bezeichnung V 30 C war der Prototyp für eine Schmalspurlok, die für den Export in Kapspur (1.067 mm) entwickelt wurde. Der Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg hatte von der Indonesischen Staatsbahn einen Auftrag über 20 Dieselloks bekommen, deren Konstruktion erst auf heimischen Strecken erprobt werden musste. Somit entstand eine dreiachsige Lok mit 1.000 mm Spurweite, die auf den Harzer Strecken eingesetzt werden konnte.
Als Antrieb kam ein importiertes Maybach-Aggregat zum Einsatz, welches im Bereich von 300 PS lag und deshalb zur Bezeichnung V 30 führte. Der Exportkunde wählte die Bezeichnung C 300. Auch die Kraftübertragung wurde importiert, hier kam ein Wandlergetriebe von Voith zum Einsatz. Die Lok zeigte im Probeeinsatz ab 2. Februar 1966 gute Leistungen, jedoch waren die Kühleinrichtungen eigentlich für den Betrieb in subtropischen Gebieten konstruiert und mussten für den Einsatz in den Höhen des Harzes provisorisch abgeschwächt werden. 1970 übernahm die Reichsbahn die Maschine für den planmäßigen Einsatz, jedoch wurden dafür Motor und Getriebe gegen Modelle aus DDR-Produktion ersetzt. Der 6VD 18/15-A1 aus dem Werk Schönebeck erhöhte die Leistung auf 330 PS und es kam ein neues Getriebe aus der Turbinenfabrik Dresden zum Einsatz. Die umgebaute Lok wurde zuerst der Baureihe 103 zugeordnet, aber bald auf Grund des neuen Nummernschemas für Schmalspurloks in 199 301 umgezeichnet.
Nach einem Defekt am neuen Motor in den Achtzigern erhielt sie einen Saugmotor mit lediglich 220 PS, welcher ihre Leistungsfähigkeit auf den Bergstrecken erheblich einschränkte. Sie blieb trotzdem weiterhin im Einsatz und wurde von der DB AG in 399 130 umbenannt. Dort wurde sie noch für weitere drei Jahre verwendet, bis sie schließlich 1997 in einem Lokschuppen abgestellt wurde und dort bis heute zu finden ist.