Die Nord beförderte große Mengen an Kohle von Lens in der Region Pas-de-Calais direkt nach Paris, wobei Züge mit einem Gewicht von mehr als 950 Tonnen gebildet wurden. Diese wurden von Loks der Achsfolge 2'C gezogen, die auf dem Großteil der Strecke mit einer Steigung von maximal sechs Promille eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erreichten. Auf dem Abschnitt zwischen Hirson und Valenciennes betrug die Steigung jedoch zwölf Promille, wo diese Lokomotiven nicht mehr ausreichten.
Gefordert war nun eine Güterzuglok, die die 950 Tonnen auf dem steilen Abschnitt befördern konnte. Da auf Grund der Achslast von weniger als 15 Tonnen viele gekuppelte Achsen notwendig waren, ausreichend große Räder für 80 km/h gefordert waren und trotzdem Kurven mit einem Radius ab 90 Metern durchfahren werden mussten, war ein geteiltes Fahrwerk notwendig. Die Lösung für diese Anforderungen wurde von Gaston Du Bousquet entwickelt und lehnte sich an die Bauart Meyer an.
Die Lok stand auf zwei Drehgestellen, von denen das hintere die Hoch- und das vordere die Niederdruckzylinder aufnahm. Die Zylinder lagen jeweils auf der innenliegenden Seite, um kürzere Dampfwege zwischen den Zylindergruppen zu ermöglichen. Um die Schwierigkeiten beweglicher Dampfrohre zu umgehen, wurden die Verbindungsleitungen aus gummiertem Segeltuch gefertigt. Zum Anfahren konnte den Niederdruckzylindern Frischdampf mit einem Druck von acht bar versorgt werden, was eine sehr hohe Anfahrzugkraft ermöglichte. Die Laufachsen lagen im Gegensatz zu den meisten Gelenkloks auf der Innenseite der Drehgestelle.
Im Jahr 1905 entstanden zunächst zwei Prototypen, die auf Testfahrten bis zu 84 km/h erreichten. Auf einer Steigung von zehn Promille konnten sie mit 1.000 Tonnen 20 km/h erreichen, bei 13 Promille war noch mit 800 Tonnen die gleiche Geschwindigkeit möglich. In drei Serien entstanden 46 weitere Maschinen für die Nord. Da die guten Leistungen bald bekannt wurden, wurden ab 1910 13 baugleiche Maschinen für die Est und 38 für die Ceinture gebaut. Ähnliche Loks wurden für die Eisenbahn Peking-Hankou und für die Andalusischen Eisenbahnen gebaut.
Obwohl die Loks auf Grund der engen Kurven mit geteiltem Fahrwerk entwickelt worden waren, mussten sie schon früh die Konkurrenz von einfacheren Tenderloks der Achsfolge 1'E1' fürchten. Sie konnten sich jedoch noch lange im Einsatz halten und wurden von der SNCF als 031+130 TA und TB bezeichnet. Sie wurden schließlich bis 1952 durch andere Maschinen ersetzt, und zwar wieder durch Tenderloks der Achsfolge 1'E1' aus der Est-Reihe T 151-751 bis 780. In der Zwischenzeit hatte es an einzelnen Maschinen Umbauten gegeben, darunter neue Überhitzer, Kylchap-Saugzuganlagen und neue Injektoren.