Die Baureihe 430 bezeichnet einen vierteiligen Triebzug für S-Bahnen, der gemeinsam von Alstom und Bombardier als Nachfolger der Baureihe 422 entwickelt wurde und vor allem die letzten Züge der Baureihe 420 ersetzt hat. Das Modell war ursprünglich nur für den Einsatz im Stuttgarter Netz geplant, später wurde auch die Produktion des 422 für das Rhein-Ruhr-Netz zugunsten der Weiterentwicklung eingestellt. Letztlich bestellte man dort jedoch den Stadler FLIRT 3. Mit der S-Bahn Rhein-Main konnte dafür noch ein zweites Einsatzgebiet gefunden werden.
Die Baureihe 430 basiert direkt auf dem Vorgänger, weist aber in vielen Bereichen Verbesserungen auf. So wurden zwar im Prinzip die selben Drehstrom-Asynchron-Fahrmotoren weiterverwendet, jedoch wurden sie und das gesamte Fahrwerk hinsichtlich Laufruhe, Geräuschkulisse und Energieeffizienz weiter optimiert. Auch eine Rückspeisung der Energie der elektrischen Bremsen gehört zum Standard und profitiert im S-Bahn-Betrieb von den starken Beschleunigungen und Verzögerungen. Der Zug fährt weiterhin auf fünf Drehgestellen, von denen insgesamt drei zwischen den einzelnen Wagen als Jakobs-Drehgestelle ausgeführt sind. Bis auf das mittlere Drehgestell sind alle Achsen angetrieben. Das Design wurde im Inneren und Äußeren auf einen neuen Stand gebracht und umfasst neue Crashstandards, LED-Beleuchtung und ein modernes Fahrgastinformationssystem.
Wie auch bei anderen neuen Schienenfahrzeugen der letzten Jahre kam es im Laufe der Zulassung und Einführung mehrere Verzögerungen, die in diesem Fall zum größten Teil den Schließmechanismus der Türen betrafen. Schließlich konnte der regelmäßige Betrieb im Stuttgarter Netz bis zum Jahreswechsel 2013/2014 aufgenommen werden und im Gebiet Rhein-Main standen zu diesem Zeitpunkt die ersten Tests und Schulungen bevor. Bis 2017 wurden insgesamt 188 Züge gebaut und 2021 wurde die Produktion für das Stuttgarter Netz erneut gestartet und auch für die S-bahn Rhein-Main wurden neue Züge bestellt, die 2023 ausgeliefert werden sollen. Die vorhandenen Züge wurden im Laufe der Zeit softwareseitig optimiert, wodurch zum Beispiel nicht benötigte Aggregate zeitweise abgeschaltet werden und die Öffnungszeiten der Türen reduziert wurden. Auch die Vorgängerbaureihen werden zum Teil auf das Design der Baureihe 430 angeglichen.