Während des Ersten Weltkriegs merkte man durch das Zusammenspiel der Bahnverwaltungen mit ihren unterschiedlichen Maschinen schnell, dass diese Vielfalt ein sehr großes Hindernis in Wartung und Betrieb darstellte. Somit entwickelte man eine neue Maschine, welche als schwere Güterzuglok von fast allen deutschen Bahnverwaltungen beschafft werden sollte. Da Preußen mit Abstand den größten Fuhrpark in Deutschland hatte und man mit der G121 bereits über eine sehr moderne und leistungsstarke Güterzuglok verfügte, entwickelte man diese weiter. Dabei wurde ihr Gewicht und somit auch die Achslast etwas verringert, um sie auf einem größeren Teil des Streckennetzes einsetzen zu können.
Bei der Entwicklung beachtete man zudem die Schwächen der G 121, von denen die zu lange Feuerbüchse die schwerwiegendste war. Man verwendete nun einen Belpaire-Kessel mit breiterem und damit einfacher zu bestückendem Rost. Zudem ließ man alle drei Zylinder auf die dritte Kuppelachse wirken, was vermutlich Gründe in der Fertigung und bei der Realisierung des Masseausgleiches gehabt haben könnte.
Preußen bestellte wieder den größten Teil mit 1.168 Exemplaren, jedoch kamen auch Bestellungen für ingesamt 311 Maschinen von fast allen anderen großen deutschen Bahnen. Nach Bayern kamen die ersten Exemplare erst nach der Gründung der Reichsbahn und nur in Oldenburg und Mecklenburg wurden keine G 12 eingesetzt, da dort auf Grund der einfacheren topographischen Bedingungen auch leichtere Lokomotiven ausreichten. In der Regel verwendeten die nicht-preußischen Bahnverwaltungen auch die Bezeichnung G 12, lediglich in Sachsen nannte man sie in der Tradition der eigenen Variante der G 121 ebenfalls XIII H.
Die Maschinen, die von vielen verschiedenen Herstellern kamen, belegten bei der Reichsbahn den Nummernbereich der Baureihen 582-5 und 5810-21, wobei die zuletzt fertiggestellten Maschinen bereits ab Werk mit diesen Nummern versehen waren. Zur Einsparung von Brennstoffkosten wurden bereits 1930 sechs Loks auf eine Kohlenstaubfeuerung umgebaut, jedoch folgten größere Zahlen erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Neben einigen nach dem Krieg im Ausland verbliebenen Maschinen erhielten beide neu gegründeten deutschen Bahnverwaltungen zusammen noch über 1.000 Stück, die vor allem in der DDR unentbehrlich waren. Während die letzten bei der Bundesbahn schon 1953 ausgemustert wurden, verfügte die Reichsbahn 1968 noch über 300 Stück und stellte die letzten erst 1976 ab. Dabei besonders zu erwähnen sind die Rekoloks der Baureihe 5830, welche in einem gesonderten Artikel vorgestellt werden sollen. Obwohl es nur zu einer sehr moderaten Leistungssteigerung kam, verfügten die rekonstruierten Maschinen über eine Vielzahl moderner Baugruppen und sahen den Einheitsloks sehr ähnlich.