Die Pt 2/3 war eine Tenderlok, die für leichtere Personenzüge entwickelt und zwischen 1909 und 1916 insgesamt 97 mal von Krauss geliefert wurde. Sie hatte sich bei der Erprobung gegen die Pt 2/4 N durchgesetzt.
Dank der Heißdampftechnik konnte man nun auch kleine Loks mit der einfachen Achsfolge 1B bauen, die trotzdem leistungsfähig waren. Die Anordnung der Achsen stammte jedoch nicht von der klassischen 1B-Personenzuglok ab, sondern lag eher in der Tradition der 1A-Nebenbahn-Tenderloks mit langem Achsstand. Durch das Hinzufügen einer weiteren, um 25 mm seitlich verschiebbaren Kuppelachse in minimalem Abstand zur Treibachse konnte man auf eine radial einstellbare Laufachse verzichten. Mit dieser Anordnung wurde ein Leichtbau der Maschine möglich, welcher in der Folge auch den Verbrauch und damit die Betriebskosten senkte.
Wie bei anderen kleineren bayerischen Tenderloks befand sich ein Übergang an der Rückseite. Um Kosten zu sparen, musste der Heizer gleichzeitig die Rolle des Schaffners übernehmen. Später entfiel der Übergang zu Gunsten eines größeren Kohlekastens. Eine weitere Änderung, die bis 1937 durchgeführt wurde, war der Tausch der fest eingebauten Vorlaufachse gegen eine Bisselachse. 50 der Maschinen wurden so umgerüstet und hatten nun die Achsfolge 1'B.
Die Reichsbahn nahm 1925 alle gebauten Maschinen als 70 001 bis 70 097 in ihren Bestand auf. Nach dem Krieg übernahm die Bundesbahn alle 89 verbliebenen Exemplare und setzte sie im süddeutschen Raum ein. Auf Grund ihrer Wirtschaftlichkeit blieben sie noch länger im Einsatz und so wurde die letzte erst 1963 ausgemustert. Heute ist nur noch die 70 083 in betriebsfähigem Zustand. Vier Exemplare verblieben nach dem Zweiten Weltktrieg in Österreich und wurden von den ÖBB als Reihe 770 eingesetzt. Eine von diesen war ab 1999 in Österreich im Einsatz, wurde aber mittlerweile in ein Museum verbracht.