Im Jahr 1905 ließ man bei Krauss und Maffei jeweils eine Bauart B-gekuppelter Lokalbahnloks entwickeln, welche einen günstigen Betrieb vor allem mit leichten Personenzügen ermöglichen und von nur einer Person bedienbar sein sollten. Die PtL 2/2 war der Entwurf von Maffei und konnte sich gegen die ML 2/2 von Krauss durchsetzen.
Die grundlegende Idee bei der Konstruktion der Lok lag in einem geräumigen, mittig angeordneten Führerhaus und der Verwendung einer halbautomatischen Schütteinrichtung zum Bestücken des Rostes mit Kohle. Die Aufbauten wurden so angeordnet, dass der Lokführer den Führerstand zu beiden Seiten verlassen und den Wagenzug über einen Umlauf direkt erreichen konnte. Zudem setzte man trotz der geringen Abmessungen der Loks bereits einen Rauchröhrenüberhitzer ein, um die Vorteile der noch jungen Heißdampftechnik zu nutzen. Der Kessel befand sich fast komplett innerhalb des Führerhauses, er ragte vorne nur mit der Rauchkammer und dem Schornstein heraus und hinten konnte man das Ende der Feuerbüchse und den Kohlebunker mit der eingebauten Schüttvorrichtung erkennen. Die sehr großzügigen Abmessungen des Führerhauses und die großen Fenster brachten ihnen den Spitznamen „Glaskasterl” bzw. in Franken „Glas-Chaise”.
Es wurden drei Serien produziert, die sich vor allem hinsichtlich des Antriebs unterschieden. Bei den ersten sechs Maschinen von 1905 und 1906 befanden sich die Zylinder innerhalb des Rahmens, was sich als zu wartungsintensiv herausstellte. Daher wurden diese Exemplare schon 1923 ausgemustert.
Ab der zweiten Serie lagen die Zylinder außen, was die Wartung bedeutend vereinfachte. Zudem wurde nun innerhalb des Rahmens Platz für die Wasserbehälter frei, welche sich vorher oberhalb des Rahmens neben den Aufbauten befunden hatten. Als Nebeneffekt dieser Umstellung war jetzt auch mehr Platz auf den Umläufen vorhanden. Um trotz des langen Achsstandes auf zu lange Treibstangen verzichten zu können, erfolgte die Kraftübertragung erst auf eine Blindwelle zwischen den Achsen. Von dieser Variante wurden 1908 und 1909 insgesamt 29 Maschinen gebaut.
Die letzte Serie umfasste je neun und vier Loks, die 1911 und 1914 zur Auslieferung kamen. Bei diesen hatte man den Achsstand um 50 cm verkürzt, womit man nun auf die Blindwelle verzichten konnte. Stattdessen erfolgte der Antrieb auf die zweite Achse. Dabei verringerte sich auch die Gesamtlänge um etwa 20 cm.
Die Reichsbahn übernahm neun Exemplare der zweiten und alle 13 der dritten Serie. Sie wurden als Baureihe 983 eingeordnet und bekamen die Nummern 98 301 bis 98 322. In der Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gelangten einige Maschinen an Privatbahnen und eine nach Österreich. Letztere wurde als 688.01 bis 1959 von der ÖBB eingesetzt. Im Auftrag einer Niedersächsischen Kleinbahn wurde eine Lok bis 1950 mit konventionellen Aufbauten versehen, d.h. Mit einem Führerhaus am Ende des Kessels. Dabei wurden die Armaturen an die Rückseite des Stehkessels versetzt und es erfolgte die Umstellung auf manuelle Rostbeschickung. Die verbliebenen Maschinen kamen nach dem Krieg zur Bundesbahn und wurden meist in den Fünfzigern ausgemustert, die letzte überlebte aber bis 1963. Heute existieren noch zwei PtL 2/2, die jedoch nicht mehr fahrbereit sind. Eine davon befindet sich im Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt-Wirsberg und die andere steht als Funktionsquerschnitt mit mittig aufgeschnittenem Kessel im DB Museum in Koblenz.