Die Deggendorfer Bahn hatte bereits ab 1866 zwei B-gekuppelte Tenderloks beschafft, die zum Rangieren auf großen Bahnhöfen eingesetzt wurden. Basierend auf diesen beschaffte die Bayerische Ostbahn ab dem folgenden Jahr fünf ähnliche Exemplare, die jedoch deutlich schwerer waren. Diese wurden erst als Gattung D und später bei der Staatsbahn als D IV bezeichnet und dienten als Vorbild für die D IV der Staatsbahn.
Letztere wurde im Zeitraum von 1875 und 1897 beschafft, weshalb sie später auf so gut wie jedem größeren bayerischen Bahnhof zu finden war. Während dieser Zeit wurden Änderungen in der Fertigung durchgeführt, so wurde in etwa das anfangs hinten offene Führerhaus in späteren Serien geschlossen ausgeführt. Wie viele andere leichte Tenderloks verfügte die D IV über eine außenliegende Stephenson-Steuerung und einen Wasserkasten innerhalb des Rahmens. Sie war die erste bayerische Lokomotive mit dieser Anordnung des Wasserkastens und wurde somit zum Vorbild vieler weiterer.
Insgesamt wurden bei Maffei 46 und bei Krauss 86 Exemplare dieser Gattung gefertigt. Weitere 31 fast identische Maschinen ließ die Pfalzbahn bei den gleichen Herstellern fertigen und bezeichnete sie als T 1. Im Jahr 1925 wurden insgesamt 122 verbliebene Maschinen in die Baureihe 8871-72 eingeordnet. Ihre Ausmusterung erfolgte bis zu Anfang der dreißiger Jahre.