In China wurde in den Achtzigern die Elektrifizierung mit 25.000 V Wechselstrom stark vorangetrieben. Da festgestellt wurde, dass man hinsichtlich der zu verwendenden Elektroloks einen Rückstand in der Technologie aufzuholen hatte und die vorhandenen Maschinen Probleme mit der Zuverlässigkeit hatten, machte man sich im Ausland auf die Suche nach geeigneten Modellen. Als Ergebnis importierte man 85 sechsachsige 6K aus Japan, 100 achtachsige 8G auf Basis der ВЛ80 aus der Sowjetunion und 150 achtachsige 8K aus Frankreich.
Bei der 6K handelte es sich um eine Lok von Hitachi mit drei je zweiachsigen Drehgestellen. Diese Bauweise hatte man in Japan schon in der Vergangenheit erfolgreich verwendet. Sie führte dank eines um 230 mm seitlich verstellbaren mittleren Drehgestells über eine gute Kurvengängigkeit und verursachte wenig Verschleiß an den Schienen. Die Besonderheit bei der Leistungsübertragung war, dass sie nur aus zwei Gruppen bestand und die beiden Achsen des mittleren Drehgestells von jeweils einer Gruppe angetrieben wurden. Im Vergleich zu den japanischen Loks der Achsfolge Bo'Bo'Bo' in Kapspur verfügte die 6K nicht nur über eine größere Spurweite, sondern war generell deutlich größer und schwerer.
Obwohl die 6K nur 100 km/h schnell war, wurde sie gleichermaßen für Personen- und Güterzüge eingesetzt. Wie zu erwarten war, erreichte sie eine bessere Verfügbarkeit als die bis dahin in China gefertigten E-Loks. In den Neunzigern wurde sie zur SS7 weiterentwickelt, welche bis 2007 gebaut wurde. Bis zum Jahr 2010 wurden nur vier 6K ausgemustert. Da ihre Zuverlässigkeit danach abnahm und bereits genug Loks der neuen Generation zur Verfügung standen, begann 2013 die große Ausmusterungswelle. Der letzte Einsatz einer 6K fand am 21. März 2014 statt und heute ist eine Maschine im Museum in Beijing erhalten.