Die Baureihe 50 wurde entwickelt, um die schwersten Länderbahn-Güterzugloks mit geringerer Achslast ersetzen zu können. Mit der Achsfolge 1'E weist sie zwar eine beachtliche Größe auf, aber durch die Achslast von nur etwa 15 Tonnen konnte sie auf quasi allen Nebenstrecken zum Einsatz kommen. Als wichtigste zu ersetzende Gattung wurde die Preußische G 10 angesehen, welche in sehr großen Zahlen vorhanden war. Im Vergleich zu dieser fügte man nur eine Vorlaufachse hinzu, um die Leistung trotz gleicher Achslast steigern zu können.
Die allgemeine Konstruktion der 50 zielte darauf ab, dass größere Stückzahlen zu einem geringen Stückpreis in vielen verschiedenen Fabriken hergestellt werden können. Nach dem Beginn des Krieges entstand der Gedanke der Kriegslok, welche noch einfacher aufgebaut sein sollte. Dazu ersetzte man zunehmend einzelne Baugruppen gegen einfachere, zum Beispiel durch die Verwendung von Scheiben- statt Speichenrädern an der Vorlaufachse oder einen einfacher zu fertigenden, eckigen Sandkasten. Diese Maschinen wurden als Übergangs-Kriegslokomotive (ÜK) bezeichnet und bildeten die Basis für die spätere Kriegslokomotive 52, welche von Anfang an sehr einfach aufgebaut wurde.
Das Problem mit so einer langen Lokomotive war auf Nebenstrecken oftmals, dass keine ausreichend langen Drehscheiben zur Verfügung standen oder es überhaupt keine gab, da dort meist nur Tenderloks verwendet wurden. Aus diesem Grund wurden später die für die Baureihe 52 entwickelten Wannentender eingeführt, die rückwärts ebenfalls 80 km/h erlaubten.
Nach der Besetzung weiter Teile Europas durch die Nationalsozialisten führte man in vielen Lokomotivfabriken in den unterworfenen Ländern den Bau der Baureihe 50 ein. Auch nach dem Krieg lief die Produktion bis 1948 weiter, so dass am Ende 3.164 Exemplare fertiggestellt waren. Nach dem Krieg war noch eine sehr große Anzahl der 50 in verschiedenen Ländern vorhanden, wo sie auch weiterhin noch lange im Einsatz blieben. In Deutschland blieb der überwiegende Teil von 2.159 einsatzfähigen Maschinen in den Westzonen und nur 350 Stück waren noch in der Sowjetischen Besatzungszone einsatzfähig. Andere Einsatzländer waren Polen, die Tschechoslowakei, Österreich, Bulgarien und Dänemark. In Rumänien wurden sogar bis 1959 noch 282 Nachbauten als Baureihe 150 angefertigt.
Bei der Bundesbahn blieb die 50 lange die wichtigste Güterzuglok auf Strecken mit geringerer Achslast. Es erfolgten einige Umbauten, bei denen unter anderem die Kessel der Baureihe 52 eingebaut wurden. Diese waren aus einer Legierung gefertigt, die weniger schnell alterte, jedoch konnte die 52 mit ihren stark vereinfachten Baugruppen leistungsmäßig nicht mit der 50 mithalten. Ein optisch auffälliger Umbau war das Ersetzen der großen Wagner-Windleitbleche gegen kleinere der Bauart Witte bei fast allen Maschinen. Bei einer großen Zahl von Maschinen wurde der Tender mit einer Zugführerkabine ausgestattet. Bei der Einführung der EDV-Nummern im Jahr 1970 durften die Ordnungsnummern nur noch dreistellig sein, und so wurde die 50 zu den Baureihen 050 bis 053.
Bei der Reichsbahn im Osten konzentrierte sich der Güterzugdienst stärker auf die in größeren Zahlen vorhandenen Maschinen der Baureihe 52. Trotzdem wurden 208 Exemplare später zur Baureihe 5035 rekonstruiert, welche gesondert beschrieben werden sollen. Mit der 5040 wurden Neubauloks auf Basis der 50 entwickelt, welchen ebenfalls ein eigener Artikel gewidmet werden wird. Schließlich bezeichnete man ölgefeuerte Umbauten als 5050, von denen 72 Stück entstanden sind. Da sie auf Grund ihrer höheren Leistung intensiver genutzt wurden, litten sie unter einem höheren Verschleiß und wurden Anfang der Achtziger in Anbetracht der Ölkrise abgestellt. Die letzten vereinzelten Exemplare der Baureihe 50 wurden bei der DR 1987 ausgemustert.
Auf Grund der großen Anzahl sind heute noch viele Exemplare der Baureihe 50 in diversen Ländern anzutreffen, davon ist auch eine größere Zahl noch fahrbereit. Diese werden oft vor Sonderzügen eingesetzt und einige von ihnen kommen in dieser Rolle das ganze Jahr über zum Einsatz. Vereinzelt gibt es auch Veranstaltungen, bei denen die alten Güterzugloks gemäß ihres ursprünglichen Zweckes vor umsatzbringenden Güterzügen anzutreffen sind.