In Victoria wurde im Jahr 2000 das Projekt „Regional Fast Rail” ins Leben gerufen, um den Personenverkehr im ländlichen Raum deutlich zu beschleunigen und attraktiver zu machen. Das Ziel war es, die Reisegeschwindigkeit zumindest auf einem Teil der Strecken auf 160 km/h zu erhöhen. Dazu wurden einige Strecken ausgebaut, wobei sie unter anderem durchgängig beschrankte Bahnübergänge und das Zugbeeinflussungssystem TPWS erhielten. Der Auftrag zur Entwicklung der passenden Triebzüge ging an die deutsche Adtranz, welche ein Werk im Melbourner Vorort Dandenong betrieb.
Adtranz, welche kurze Zeit später von Bombardier übernommen worden war, entwickelte die als „VLocity” bezeichneten Züge zunächst als zweiteilige Einheiten. Da die Wagenkästen der ebenfalls in Dandenong gebauten Endeavour-Züge nicht für die geforderten 160 km/h geeignet waren, verwendete man das strömungsgünstigere Design der B-Serie von Transperth. Wie bei den zur gleichen Zeit von Bombardier in Europa gebauten Dieseltriebzügen des Typs Voyager kam pro Wagen ein Motor des Typs Cummins QSK19 mit 750 PS zum Einsatz. Die Kraftübertragung erfolgte jedoch nicht elektrisch, sondern hydraulisch.
Der Bau der ersten 29 zweiteiligen Triebzüge begann 2004. Auf Grund der guten Rezeption der neuen, schnelleren Verbindungen, erfolgten stetig Nachbestellungen. Da die Züge im Vergleich mit den früheren Triebwagen von V/Line nur vier statt fünf Sitze pro Reihe hatten, bestellte man zusätzliche Mittelwagen mit einem zusätzlichen Motor. Später wurden weitere Züge ab Werk mit drei Teilen gebaut. Diese erhielten intern die Typenbezeichnungen 3VL und 3VR und unterschieden sich nur in der Ausstattung im Innenraum. Weitere Fahrzeuge für den Einsatz auf normalspurigen Strecken wurden als 3VS geführt. Die Fertigung läuft bis heute, so dass bis Mai 2022 insgesamt 94 dreiteilige Einheiten fertiggestellt und 24 weitere beauftragt waren.