Obwohl die 70 Exemplare nur zwischen 1931 und 1935 gebaut worden waren, war die Klasse 6100 der direkte Nachfolger der bis 1949 gebauten Klasse 5101. Ihre Entwicklung erfolgte speziell im Hinblick auf den Einsatz im Londoner Raum als Ersatz für die ab 1905 gebauten 2'B1'-Tenderloks der Klasse 2221. In den allgemeinen Abmessungen und Kuppelraddurchmesser glichen diese Loks immer noch der Klasse 5100 von 1903 und die Zylinder wiesen den geringeren Zylinderdurchmesser der Klasse 5101 von 18 Zoll auf. Durch den auf 225 psi erhöhten Kesseldruck konnte die Anfahrzugkraft trotz der verkleinerten Heizfläche um etwa 12,5 Prozent gesteigert werden.
Für den Einsatz auf den Vorortbahnsteigen in London-Paddington bekamen einige Loks die mechanischen Fahrsperren, die beim Überfahren eines halt zeigenden Signals ein Ventil öffneten und damit eine Zwangsbremsung auslösten. Das typische Einsatzgebiet reichte etwa im Nordwesten von London bis Aylesbury, was einer Entfernung von rund 40 Meilen entsprach. Auch nach der Gründung von British Railways blieben die Maschinen unverzichtbar, jedoch bekamen sie bald starke Konkurrenz in Form der ersten Generation von Dieseltriebwagen. Obwohl ihr Stellenwert dadurch sank, konnten sich die letzten Exemplare bis 1965 im Dienst behaupten.