Die Klasse P43 der Great Eastern Railway war vor der GCR Klasse 13 die vorletzte Schnellzuglok mit einer angetriebenen Achse, die in Großbritannien gebaut wurde. Obwohl die GER schon zweifach gekuppelte Personenzugloks im Einsatz hatte, diente sie mit ihren 7 Fuß großen Rädern zum Ziehen leichter Schnellzüge. Das übliche Einsatzgebiet umfasste den möglichst schnellen Transport der zahlungskräftigen Kundschaft aus der City of London an die Nordseeküste in Norfolk.
Ihr Entwickler James Holden gilt als einer der Pioniere der Ölfeuerung, und so hatte auch die P43 eine Ölfeuerung. Zu erkennen war dies an der andersartigen Form des Tenders, der jedoch auch für einen Umbau auf Kohle vorbereitet war. Als Öltender fasste er 715 Gallonen Öl und 2.790 Gallonen Wasser. Das notwendige Vorwärmen des Öls wurde dadurch bewerkstelligt, dass das Öl im Tender durch eine Röhre geleitet wurde, durch welche auch der Abdampf des Ejektors des Bremssystems geleitet wurde.
Auch wenn sie im Vergleich zu anderen britischen Singles etwas kleinere Treibräder hatten und die Reibungsmasse für die Zeit um die Jahrhundertwende gering war, konnten sie sich mit ihren leichten Zügen auf der relativ flachen Strecke zunächst gut behaupten. Trotzdem wurden schon 1907 die ersten beiden der zehn Loks ausgemustert, gefolgt von fünf Stück 1908, einer 1909 und den letzten beiden 1910. Ersetzt wurden sie von den ebenfalls von Holden entwickelten 2'B-Loks der Klassen S45, D56 und H88, die „Claud Hamilton” genannt wurden.