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Dampfloks der Great Northern Railway (GNR)
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Schwere AusfĂŒhrung der C1 in LNER-Farben beim Wasserfassen aus voller Fahrt
Schwere AusfĂŒhrung der C1 in LNER-Farben beim Wasserfassen aus voller Fahrt
Sammlung R. Blencowe

Die GrĂŒndung der Great Northern Railway wurde 1846 beschlossen, um eine Strecke von London nach York zu bauen. Schon im MĂ€rz 1848 wurde der Betrieb auf dem ersten Abschnitt aufgenommen. Damals bediente man sich zum Teil an Strecken anderer Bahngesellschaften, auf denen man sich die Nutzungsrechte sicherte. Bereits 1850 konnte man den Abschnitt von London bis Peterborough komplett befahren. Im folgenden Jahr wurde mit Bau des Bahnhofs King's Cross in London begonnen, welcher 1852 eröffnet wurde. Die Hauptstrecke der GNR schloss sich letztlich nördlich von Doncaster an die Strecke der North Eastern Railway an.

Heute bildet sie einen Teil der East Coast Main Line, die eine Verbindung nach Edinburgh darstellt. Seit den 1870ern betrieb die GNR dort in Zusammenarbeit mit der North Eastern und North British den Flying Scotsman. Hier konnten die Schnellzugloks der GNR auf ihrem Abschnitt ihr hohen Reisegeschwindigkeiten zur Schau stellen. Dort wurden 1879 die weltweit ersten Speisewagen eingefĂŒhrt, ebenso erfolgte ab 1881 die EinfĂŒhrung der durchgehenden Vakuumbremsen.

Mit der Zeit wurden immer mehr Verbindungen zu StĂ€dten Abseits der Hauptstrecke geschlossen. Die wichtigsten davon waren Leicester, Nottingham, Manchester und Sheffield. In den 1860er Jahren kaufte man mehrere Vorortstrecken in London auf. Ein immer wichtigeres Aufgabenfeld war der Transport von Kohle aus den Abbaugebieten in Nottinghamshire, Derbyshire und Yorkshire. Die Lieferung der immer grĂ¶ĂŸeren Kohlemengen nach London brachte bald den grĂ¶ĂŸten Umsatz der Gesellschaft ein. Ebenso betrieb man gemeinsam mit anderen Bahngesellschaften mehrere Joint Railways.

Der erste Chefingenieur war Benjamin Cubitt, der jedoch bereits nach kurzer Zeit im Dienst verstarb. Er wurde 1850 von Archibald Sturrock abgelöst, der sein Werk bei der GWR unter Gooch gelernt hatte und mehr als ein Dutzend Loks fĂŒr die GNR entwerfen sollte. Er begleitete die Gesellschaft in einem Zeitraum großem Wachstums, in dem sich die Zahl der Belegschaft mehr als verzehnfachte.

Sein Nachfolger war ab 1866 Patrick Stirling, der fĂŒr seine Singles mit einem Raddurchmesser von acht Fuß und einem Zoll, also 2.464 mm bekannt war. Diese Schnellzugloks konnten bereits 85 mph (137 km/h) erreichen und stellten 1895 beim „Race to the North” Rekorde mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 60 mph (97 km/h) auf.

Nach dem Tod Stirlings im Jahr 1895 folgte ihm Henry Alfred Ivatt, der durch technische Innovationen bekannt wurde, die er als erster in Großbritannien einfĂŒhrte. Dies waren 1898 die Schnellzuglok der Bauart Atlantic, 1908 der Überhitzer und zudem die Heusinger-Steuerung.

1911 ĂŒbernahm Nigel Gresley den Posten. Eine seiner ersten Errungenschaften war die EinfĂŒhrung der Nahverkehrsgarnituren der Bauart „Quad Art”. Dies waren vierteilige, fest verbundene Personenwagen, die sich auf gemeinsame Jakobsdrehgestelle stĂŒtzten und somit Gewicht sparten. FĂŒr den immer weiter zunehmenden Kohleverkehr nach London fĂŒhrte er als einer der ersten in Großbritannien GĂŒterzugloks der Achsfolge 1'D ein. Kurz vor der Gruppierung entwickelte er 1922 die Pacific der Klasse A1, die als erste nachgewiesenermaßen im Regelbetrieb eine Geschwindigkeit von 100 mph (161 km/h) erreichte. Er machte sich spĂ€ter bei der LNER weiterhin einen Namen mit besonders schnellen Dampfloks, als die A4 „Mallard” 126 mph (203 km/h) erreichte.

Als 1923 die britischen Bahnverwaltungen gruppiert wurden, ging die Great Northern in der London & North Eastern auf. Nun war die gesamte East Coast Main Line unter der Kontrolle einer einzigen Gesellschaft. Gresley konnte sich hier als Chefingenieur der gesamten Gesellschaft behaupten und behielt diesen Titel bis zu seinem Tod 1941.

Heutige Ansicht von King
Heutige Ansicht von King's Cross, dem Londoner Endpunkt
Reading Tom
Archibald Sturrock
Archibald Sturrock
National Railway Museum
Henry Ivatt
Henry Ivatt
Great Northern (UK) Klasse 120
spÀter Ivatt-Klasse G2
Großbritannien | 1872
48 StĂŒck
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Oktober 1898

Um die Laufeigenschaften der Untergrund-Lokomotiven auf der Strecke zwischen Moorgate Street und dem SĂŒden Londons zu verbessern, fĂŒhrte Patrick Stirling 1872 die Achsfolge B2' ein. Im Gegensatz zu anderen FĂ€llen, in denen eine zusĂ€tzliche Achse verwendet wurde, um einen grĂ¶ĂŸeren Kessel zu montieren oder die VorrĂ€te zu vergrĂ¶ĂŸern, war die neue Klasse 120 sogar leichter als die vorherige Klasse 126 mit Achsfolge B1. Bis 1881 wurden 48 Exemplare gebaut.

Da sie in unterirdischen Tunneln fahren mussten, verfĂŒgten sie ĂŒber eine Kondensationseinrichtung. In den 1890er Jahren erhielten viele einen neuen Kessel mit Dampfdom, wie auf dem Foto zu sehen ist. Als andere um 1907 modernisiert wurden, verloren sie ihre Kondensatoren und wurden zu Rahmentank-Tenderlokomotiven umgebaut. 1905 erhielt die Nummer 533 einen speziellen Umbau, als sie zu einer Kranlokomotive fĂŒr den Einsatz in den Werken in Doncaster umgebaut wurde. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausfĂŒhrlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1872-1881
HerstellerDoncaster
Achsfolge0-4-4T (Forney) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand22 ft 6 in
Fester Radstand7 ft 3 in
Dienstmasse91,252 lbs
Reibungsmasse58,772 lbs
Achslast32,928 lbs
Wasservorrat1,201 us gal
Brennstoff3,360 lbs (Kohle)
Kessel
StrahlungsheizflÀche81 sq ft
RohrheizflÀche806 sq ft
VerdampfungsheizflÀche887 sq ft
GesamtheizflÀche887 sq ft
Triebwerk
Ø TreibrÀder67 in
Kesseldruck170 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 17 1/2 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung400 hp (298 kW)
Opt. Geschwindigkeit16 mph
Anfahrzugkraft15,852 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Tenderlok
Personenzug
Patrick Stirling
Kran
Kondensator
Stand: 08/2024
Nr. 533 nach dem Umbau zum Kran
Nr. 533 nach dem Umbau zum Kran
flickr/stratfordman72
Great Northern (UK) Klasse C1 (großer Kessel)
London & North Eastern Klasse C1
Großbritannien | 1902
94 StĂŒck
Nr. 1300 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk
Nr. 1300 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk
Vulcan Foundry

Als Weiterentwicklung der C1 mit kleinem Kessel ließ Ivatt 1902 die Nummer 251 bauen, welche ebenfalls eine Atlantic war. Der auffallendste Unterschied war der erheblich grĂ¶ĂŸere Kessel, der ĂŒber einen Durchmesser von 1,68 statt 1,42 m verfĂŒgte. Dessen FeuerbĂŒchse stand nach amerikanischem Vorbild hinter den Kuppelachsen auf dem Rahmen und wies eine deutlich grĂ¶ĂŸere Breite auf. Dies sollte dem Ziel dienen, auch bei höchsten Geschwindigkeiten noch große Mengen an Dampf produzieren zu können.

Der Prototyp hatte nur zwei Zylinder, die etwas grĂ¶ĂŸer waren als die der kleineren Atlantic. Die Kolbenschieber wurden bald gegen Flachschieber ausgetauscht, wodurch sich die Leistung verbesserte. Von dieser AusfĂŒhrung wurden zwischen 1904 und 1908 zunĂ€chst 80 Serienexemplare gebaut. 1910 folgten zehn weitere, die ab Werk einen Überhitzer hatten und mit einem Kesseldruck von nur noch 150 statt 170 psi arbeiteten. Auch die frĂŒheren Exemplare bekamen spĂ€ter einen Überhitzer

Einzelne Exemplare wurden testweise mit vier Zylindern mit Verbundwirkung und einem Kessel mit einem Druck von 200 psi gebaut. Den Anfang machte die Nummer 292, die bereits 1904 gebaut wurde. Als Verbundmaschine der Bauart De Glehn hatte sie außen liegende Hochdruckzylinder, die die hintere Kuppelachse antrieben und innen liegende Niederdruckzylinder, die die vordere Kuppelachse antrieben. Die Steuerung war so ausgelegt, dass sie als Vierzylindermaschine mit einfacher Dampfdehnung anfahren konnte und dann auf Verbundwirkung umgeschaltet werden konnte. Diese Lok hatte einen Kesseldruck von 200 psi und war bis 1927 im Einsatz.

Ähnlich wie die 292 war die 1421, die 1907 ebenfalls in Doncaster gebaut worden war. Sie hatte ein Ă€hnliches Triebwerk, jedoch grĂ¶ĂŸere Niederdruckzylinder. Nachdem sie 1914 einen Überhitzer erhalten hatte, wurde sie 1920 in eine normale Zweizylindermaschine umgebaut und reihte sich somit in die 91 Exemplare der SerienausfĂŒhrung ein.

Eine Ausnahme stellte die Nummer 1300 dar, die 1905 von der Vulcan Foundry gebaut worden war und die wie die kleine Atlantic eine lange, schmale FeuerbĂŒchse hatte. Die Anordnung der Zylinder entsprach den anderen beiden Vierzylindermaschinen, jedoch wies die Steuerung Unterschiede auf. Sie hatte eine automatische Anfahrvorrichtung, die zunĂ€chst mit zwei Zylindern mit einfacher Dampfdehnung arbeitete und mit zunehmender Geschwindigkeit automatisch auf Verbundbetrieb mit allen vier Zylindern umschaltete. Wie auch die 1421, bekam sie 1914 einen Überhitzer und wurde 1917 in eine Zweizylindermaschine umgebaut.

Die 279, die Teil der Serienlieferung gewesen war, wurde 1915 in eine Vierzylindermaschine umgebaut. Hier kam jedoch weiterhin eine einfache Dampfdehnung zum Einsatz, weshalb alle Zylinder nun einen Durchmesser von 15 statt 19 Zoll hatten. Sie blieb sogar bis 1938 in dieser Form im Einsatz, erhielt dann aber zwei neue Zylinder mit einem Durchmesser von 20 Zoll aus der Mogul der Klasse K2.

Da bereits die SerienausfĂŒhrung sehr gute Dienste erbrachte, unterblieb der Bau weiterer SonderausfĂŒhrungen. Sie erreichten ebenso wie ihre VorgĂ€nger problemlos 90 mph und konnten im Gegensatz zu diesen ZĂŒge mit bis zu 500 long tons dauerhaft mit hoher Geschwindigkeit ziehen. Die LNER bezeichnete sie ebenfalls als Klasse C1, wĂ€hrend die kleineren C1 nun zur C2 wurden. Obwohl eine Maschine 1923 zu Erhöhung der Zugkraft testweise mit einem Booster ausgerĂŒstet worden war, war die Zugkraft der anderen Maschinen offenbar trotzdem ausreichend und so wurde dieser spĂ€ter wieder ausgebaut.

Der regulĂ€re Einsatz vor den schwersten SchnellzĂŒgen endete in den Zwanzigern mit der EinfĂŒhrung der Pacifics der Klasse A1. Die C1 zogen nun eher leichtere SchnellzĂŒge und sprangen fĂŒr ausgefallene Pacifics ein. Gerade in letzterem Einsatzgebiet bewiesen sie oftmals, dass sie auch diese ZĂŒge problemlos ĂŒbernehmen konnten und damit Zugleistungen erbrachten, die eigentlich deutlich ĂŒber den ursprĂŒnglich fĂŒr sie vorgesehenen Leistungen lagen. Ab etwa 1950 zogen sie ĂŒberwiegend nur noch regulĂ€re PersonenzĂŒge, bevor sie zwischen 1954 und 1960 ausgemustert wurden.

VarianteSerieNr. 292Nr. 1300Nr. 1421
Allgemein
Bauzeit1902-1910190419051907
HerstellerDoncasterVulcan FoundryDoncaster
Achsfolge4-4-2 (Atlantic) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand26 ft 4 in28 ft 4 in26 ft 4 in
Fester Radstand6 ft 10 in8 ft 6 in6 ft 10 in
Dienstmasse153,215 lbs153,440 lbs159,040 lbs154,785 lbs
Reibungsmasse80,640 lbs82,880 lbs80,640 lbs
Gesamtmasse244,830 lbs245,055 lbs250,655 lbs156,130 lbs
Achslast40,320 lbs40,880 lbs41,440 lbs40,880 lbs
Wasservorrat4,203 us gal
Brennstoff14,560 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche31 sq ft
StrahlungsheizflÀche141 sq ft170 sq ft143.6 sq ft
RohrheizflÀche2,500 sq ft2,515 sq ft2,351 sq ft
VerdampfungsheizflÀche2,641 sq ft2,685 sq ft2,494.6 sq ft
GesamtheizflÀche2,641 sq ft2,685 sq ft2,494.6 sq ft
VarianteSerieNr. 292Nr. 1300Nr. 1421
Triebwerk
Ø TreibrÀder80 in
Kesseldruck170 psi200 psi
DampfdehnungEinfachVerbund
Zylinderzwei, 19 x 24 invier, HD: 13 x 20 in
und ND: 16 x 26 in
vier, HD: 14 x 26 in
und ND: 23 x 26 in
vier, HD: 13 x 20 in
und ND: 18 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung1,050 hp (783 kW)1,250 hp (932 kW)1,350 hp (1,007 kW)1,200 hp (895 kW)
Opt. Geschwindigkeit43 mph84 mph54 mph75 mph
Max. Geschwindigkeit90 mph
Anfahrzugkraft15,649 lbf9,527 lbf15,803 lbf10,252 lbf
mit Anfahrschaltung11,432 lbf18,964 lbf12,302 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
De Glehn Verbund
Henry Alfred Ivatt
Stand: 06/2022
Nr. 251
Nr. 251
J.R. Howden, „The Boys' Book of Locomotives”
Risszeichnung Nr. 292
Risszeichnung Nr. 292
Locomotive Magazine, Mai 1908
Great Northern (UK) Klasse C1 (kleiner Kessel) „Klondykes”
London & North Eastern Klasse C2
Großbritannien | 1898
22 StĂŒck
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Juli 1898

Henry Ivatt hatte kurz vor der Jahrhundertwende die Aufgabe, fĂŒr die steigenden Lasten der wichtigsten SchnellzĂŒge eine neue Lok zu entwickeln. Dabei musste er sich an den immer noch als exzellent angesehenen und sehr schnellen, aber nicht mehr ausreichend leistungsfĂ€higen Singles von seinem VorhĂ€nger Patrick Stirling messen. Hier kam zum ersten Mal in Großbritannien die Achsfolge 2'B1' zur Anwendung, die zunĂ€chst aus den USA stammte und dort als 4-4-2 „Atlantic” bekannt war. Der Unterschied lag darin, dass die Atlantic in den USA aus der 4-4-0 „American” entwickelt wurde, um eine grĂ¶ĂŸere FeuerbĂŒchse und bessere Laufruhe zu ermöglichen, wĂ€hrend sie in Großbritannien eine 4-2-2 „Single” mit einer zusĂ€tzlichen Kuppelachse darstellte.

Auch in anderer Hinsicht stellte die Klasse eine Abkehr von britischer Tradition dar, vor allem durch ihre außen angebrachten Zylinder. Die Klasse wurde Anfangs nur nach der erst gebauten Maschine mit der Nummer 990 bezeichnet und bekam spĂ€ter die Bezeichnung C1. Zur Abgrenzung von der ab 1902 gebauten Bauart mit einem grĂ¶ĂŸeren Kessel sind die Loks generell einfach als „C1 (small boiler)” oder „Small Atlantics” bekannt. Auf Grund des amerikanischen Einflusses, erhielten sie auch den Spitznamen „Klondykes” nach dem Klondike-Goldrausch. Ein einzelnes Exemplar mit der Nummer 271 wurde 1902 mit vier kleinen Zylindern ohne Verbundwirkung gebaut.

Insgesamt entstanden 22 Exemplare. Die Loks erreichten problemlos 90 mph, was sich auf Strecken wie zum Beispiel zwischen London und Doncaster im Alltag als schwierig herausstellte. Dabei zeigte es sich bei manchen Geschwindigkeiten oftmals, dass die Zylinder zu klein waren, um die Leistung des Kessels umzusetzen. Dies fĂŒhrte im Betrieb zu ungĂŒnstigen Einstellungen, die zu einem hohen Dampfverbrauch fĂŒhrten.

Die Nummer 988 wurde 1909 als einzige mit einem Überhitzer nach Patent Schmidt ausgerĂŒstet. Dabei wurde der Kesseldruck von 175 auf 160 psi reduziert und im Gegenzug der Zylinderdurchmesser von 19 auf 20 Zoll angehoben. Ab 1914 erfolgte ein Umbau aller anderen Maschinen mit dem Robinson-Überhitzer. Die Maschinen wurden ab 1923 bei der LNER als Klasse C2 gefĂŒhrt. Die Ausmusterungen begannen schon 1935 und zogen sich bis 1946. Heute existiert nur noch die zuerst gebaute Nummer 990, die nach dem einstigen GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Great Northern den Namen „Henry Oakley” trĂ€gt.

VarianteSerieUmbau HeißdampfNr. 271
Allgemein
Bauzeit1898-19031909, 1914-19251902
HerstellerDoncaster
Achsfolge4-4-2 (Atlantic) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand26 ft 4 in26 ft 9 in
Fester Radstand6 ft 10 in6 ft 10 1/2 in
Gesamtradstand48 ft 3 in
Dienstmasse129,941 lbs134,400 lbs131,600 lbs
Reibungsmasse69,548 lbs72,128 lbs73,360 lbs
Gesamtmasse221,557 lbs226,016 lbs217,840 lbs
Achslast35,750 lbs37,184 lbs38,080 lbs
Wasservorrat4,407 us gal
Brennstoff11,200 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche26.8 sq ft24.5 sq ft
StrahlungsheizflÀche140 sq ft137 sq ft140.5 sq ft
RohrheizflÀche1,302 sq ft1,027 sq ft1,162.5 sq ft
VerdampfungsheizflÀche1,442 sq ft1,164 sq ft1,303 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che343 sq ft
GesamtheizflÀche1,442 sq ft1,507 sq ft1,303 sq ft
VarianteSerieUmbau HeißdampfNr. 271
Triebwerk
Ø TreibrÀder78 in
Kesseldruck175 psi170 psi175 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 3/4 x 24 inzwei, 20 x 24 invier, 15 x 20 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung800 hp (597 kW)1,050 hp (783 kW)775 hp (578 kW)
Opt. Geschwindigkeit32 mph38 mph29 mph
Max. Geschwindigkeit90 mph
Anfahrzugkraft16,091 lbf17,785 lbf17,163 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Henry Alfred Ivatt
Stand: 06/2022
Nr. 990 „Henry Oakley” beim Tag der Offenen TĂŒr in den Doncaster Works im Juli 2003
Nr. 990 „Henry Oakley” beim Tag der Offenen TĂŒr in den Doncaster Works im Juli 2003
Our Phellap
Risszeichnung
Risszeichnung
Locomotive Magazine, Oktober 1900
Great Northern (UK) Klasse H1
Großbritannien | 1899
20 StĂŒck
Bild der Lokomotive
Railway and Locomotive Engineering, MĂ€rz 1900

Die Überalterung der vorhandenen GĂŒterzugloks bei der Great Northern kurz vor der Jahrhundertwende stand dem Problem gegenĂŒber, dass keine KapazitĂ€ten in den heimischen Lokomotivfabriken frei waren. Sowohl die eigenen WerkstĂ€tten in Doncaster, als auch die kommerziellen britischen Fabriken konnten zeitnah keine nennenswerte Anzahl ausliefern. Somit wandte man sich an Baldwin in den USA, welche eine GĂŒterzuglok fĂŒr den Einsatz in England entwickelten.

WĂ€hrend in Großbritannien zu dieser Zeit gewöhnliche GĂŒterzugloks normalerweise in der Achsfolge C gefertigt wurden, fĂŒhrte man in den USA Streckenloks immer mit Vorlaufachse oder Drehgestell aus. Somit war die neue Lok eine leicht gebaute Mogul, die 1899 insgesamt 20 mal ausgeliefert wurde. Sie entsprach ĂŒberwiegend amerikanischen Konstruktionsprinzipien und bekam einen vierachsigen Tender mit Drehgestellen. Typisch britische Merkmale waren die Platzierung des Sandkastens unter den Umlaufblechen und ein Schornstein britischer Bauart.

Im Betrieb fielen ein etwas hoher Kohleverbrauch und ein sehr hoher Verbrauch an Schmieröl auf. Trotz der Vorlaufachse galt ihr Lauf als unruhig und auf Grund der leichten Bauweise wies die dauerhafte Verdampfungsleistung im Vergleich zu frĂŒheren GĂŒterzugloks keine nennenswerten Vorteile auf. Auch der versuchsweise Einsatz vor Londoner VorortzĂŒgen ab King's Cross brachte keine ĂŒberzeugenden Ergebnisse. Somit erfolgte die Ausmusterung schon zwischen 1909 und 1915, als genĂŒgend GĂŒterzugloks aus eigener Produktion verfĂŒgbar waren.

Allgemein
Bauzeit1899
HerstellerBaldwin
Achsfolge2-6-0 (Mogul) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand22 ft 8 in
Fester Radstand14 ft 9 in
Gesamtradstand51 ft 7 in
Dienstmasse100,700 lbs
Reibungsmasse85,500 lbs
Gesamtmasse194,700 lbs
Achslast28,500 lbs
Wasservorrat4,203 us gal
Brennstoff11,200 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche16.7 sq ft
StrahlungsheizflÀche120 sq ft
RohrheizflÀche1,260 sq ft
VerdampfungsheizflÀche1,380 sq ft
GesamtheizflÀche1,380 sq ft
Triebwerk
Ø TreibrÀder61.5 in
Kesseldruck175 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung650 hp (485 kW)
Opt. Geschwindigkeit22 mph
Anfahrzugkraft18,808 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
GĂŒterzug
Stand: 07/2022
Risszeichnung
Risszeichnung
Locomotive Magazine, November 1900
Great Northern (UK) Klasse H4
London & North Eastern Klasse K3
Großbritannien | 1920
193 StĂŒck
Nr. 61815 in Stratford
Nr. 61815 in Stratford
flickr/stratfordman72

Die Great Northern Klasse H4 war eine 1'C-Lokomotive fĂŒr den gemischten Dienst, die von Sir Nigel Gresley entworfen wurde. Sie basierte auf der H3, hatte aber nun drei statt zwei Zylinder und war die erste Serienlokomotive, die Gresleys verbundene Ventilsteuerung verwendete. Alle drei Zylinder wirkten auf die zweite Kuppelachse. Mit einem großen Kessel von sechs Fuß Durchmesser wurde die Achslast fĂŒr einige Strecken etwas hoch.

Die ersten zehn Lokomotiven wurden 1920 in Doncaster gebaut und die LNER ĂŒbernahm diese Klasse als Standardkonstruktion. Mit weiteren Serien, die in Doncaster, Darlington und bei drei kommerziellen Herstellern gebaut wurden, waren bis 1937 insgesamt 193 Lokomotiven fertiggestellt worden. Sie wurden von der LNER als Klasse K3 bezeichnet. Aufgrund ihres Auspuffrhythmus und der ungleichmĂ€ĂŸigen Kreiselbewegungen erhielten sie den Spitznamen „Jazzer”.

Dennoch waren sie in der Lage, bis zu 121 km/h (75 mph) zu fahren, und wurden bei Bedarf auch fĂŒr die Beförderung von SchnellzĂŒgen eingesetzt. So können sie als sehr erfolgreich bewertet werden, obwohl Thompson eine 1945 zur K5 mit zwei Zylindern umbaute. Alle wurden zwischen 1959 und 1962 ausgemustert und keine blieb erhalten. Der A1 Steam Trust kĂŒndigte einst an, dass sie eine neue K3 bauen könnten, aber bis heute gibt es keine neuen Nachrichten zu diesem Thema.

Allgemein
Bauzeit1920-1937
HerstellerDoncaster, Darlington, Armstrong Whitworth, Robert Stephenson & Co., North British
Achsfolge2-6-0 (Mogul) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand25 ft 2 in
Fester Radstand16 ft 3 in
Dienstmasse160,610 lbs
Reibungsmasse134,400 lbs
Gesamtmasse257,155 lbs
Achslast44,800 lbs
Wasservorrat4,203 us gal
BrennstoffKohle
Kessel
RostflÀche28 sq ft
StrahlungsheizflÀche182 sq ft
RohrheizflÀche1,901 sq ft
VerdampfungsheizflÀche2,083 sq ft
GesamtheizflÀche2,083 sq ft
Triebwerk
Ø TreibrÀder68 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 18 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung1,000 hp (746 kW)
Opt. Geschwindigkeit21 mph
Anfahrzugkraft30,032 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
GĂŒterzug
Herbert Nigel Gresley
Stand: 06/2024
Great Northern (UK) Klasse K
London & North Eastern Klassen Q1, Q1s und Q2
Großbritannien | 1901
55 StĂŒck
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Juni 1901

Zur Beförderung schwerer KohlezĂŒge von Peterborough nach London entwickelte Ivatt die Klasse K, die auf Grund ihres im Vergleich zu den dreifach gekuppelten Maschinen lĂ€ngeren Kessels schon bald „Long Tom” genannt wurde. Dieser Kessel entsprach in den Abmessungen in etwa den Atlantics der Klasse 990 bzw. C1 (kleiner Kessel). Er sollte ausreichend Leistung erzeugen, um 60 volle Kohlewagen zu befördern. Dies entsprach einem Zuggewicht von 1.052 long tons im Vergleich zu 681 long tons bei den bisherigen, dreifach gekuppelten GĂŒterzugloks. Bei den dafĂŒr benötigten Zylindermaßen war es noch möglich, die Zylinder innerhalb des Rahmens anzuordnen. Ab 1901 entstanden insgesamt 55 Exemplare.

Obwohl die Maschinen die geforderten Zuggewichte problemlos bewĂ€ltigten, fiel der hohe Kohleverbrauch auf. Deshalb wurden ab 1908 fast alle Exemplare auf Heißdampf umgebaut, wobei zwei unterschiedliche Varianten entstanden. Die erste, welche spĂ€ter bei der LNER als Klasse Q1s bezeichnet wurde, behielt dabei die ursprĂŒnglichen Zylindermaße und Flachschieber bei. Bei der anderen, die spĂ€ter zur Klasse Q2 der LNER wurde, kamen Zylinder mit einem Durchmesser von 21 statt 20 Zoll und Kolbenschieber statt der Flachschieber zur Anwendung. Bei beiden Varianten handelte es sich um einen Überhitzer der Bauart Schmidt und beide hatten die fĂŒr den Heißdampfbetrieb notwendige vollautomatische Schmierung der Bauart Klinger erhalten.

1913 wurde die Nummer 445 mit dem Doncaster-Überhitzer ausgerĂŒstet, den Gresley entwickelt hatte. Es folgten keine weiteren Maschinen mit diesem Überhitzer. Sie wurde ab 1923 auf Grund der abweichenden Leistungscharakteristik von der LNER als Klasse Q3 gefĂŒhrt. 1914 wurde die Nummer 420 mit einem deutlich grĂ¶ĂŸeren Kessel ausgestattet. Da die weiteren Kessel dieser Bauart schließlich fĂŒr die 1'C-Maschinen der Klasse K2 verwendet wurden, blieb die 420 ein EinzelstĂŒck.

In den Zwanzigern wurden die Überhitzer gegen welche der Bauart Robinson ersetzt, die bei der LNER Standard waren. Mit der EinfĂŒhrung der 1'D-Loks der Klassen O1 und O2 wurden die Maschinen nicht mehr fĂŒr den Kohletransport bis London benötigt und kamen zunehmend in nördlicheren Gegenden zum Einsatz. In dieser Zeit erhielten sie den Spitznamen „Sea Pigs”, da sie im Vergleich mit anderen Loks einen großen Wasserverbrauch hatten. Ab 1926 begannen die Ausmusterungen, wobei die wenigen Exemplare mit Nassdampfkessel zuerst betroffen waren. Bis 1935 waren alle Q1s und Q2 verschwunden und die einzige Q3 hielt bis 1937 durch.

VarianteAuslieferungszustandUmbau Q1sUmbau Q2Umbau Nr. 420
Allgemein
Bauzeit1901-19091908-19201914
HerstellerDoncaster
Achsfolge0-8-0 (Eight-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand41 ft 4 in
Fester Radstand17 ft 8 in
Dienstmasse122,304 lbs124,768 lbs130,480 lbs135,408 lbs
Reibungsmasse122,304 lbs124,768 lbs130,480 lbs135,408 lbs
Gesamtmasse213,920 lbs216,384 lbs227,024 lbs231,952 lbs
Achslast33,572 lbs33,600 lbs34,680 lbs36,848 lbs
Wasservorrat3,700 us gal3,700 us gal
BrennstoffKohle12,320 lbs (Kohle)Kohle12,320 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche24.5 sq ft24 sq ft
StrahlungsheizflÀche136.8 sq ft135.5 sq ft144 sq ft
RohrheizflÀche1,302.3 sq ft981.5 sq ft1,523 sq ft
VerdampfungsheizflÀche1,439 sq ft1,117 sq ft1,667 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che254 sq ft403 sq ft
GesamtheizflÀche1,439 sq ft1,371 sq ft2,070 sq ft
VarianteAuslieferungszustandUmbau Q1sUmbau Q2Umbau Nr. 420
Triebwerk
Ø TreibrÀder56 in
Kesseldruck180 psi170 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 26 inzwei, 21 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung800 hp (597 kW)900 hp (671 kW)1,000 hp (746 kW)
Opt. Geschwindigkeit18 mph21 mph19 mph22 mph
Anfahrzugkraft28,414 lbf26,836 lbf29,586 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
GĂŒterzug
Henry Alfred Ivatt
Stand: 06/2022
Nr. 420 mit grĂ¶ĂŸerem Kessel
Nr. 420 mit grĂ¶ĂŸerem Kessel
Locomotive Magazine, Dezember 1918
Great Northern (UK) Klasse L1
London & North Eastern Klasse R1
Großbritannien | 1903
11 StĂŒck
Bild der Lokomotive
J.R. Howden, The Boys' Book of Locomotives

Die L1 war eine Tenderlok der Great Northern Railway von Henry Ivatt, die fĂŒr den Betrieb von PendlerzĂŒgen auf den Strecken der Metropolitan City Lines in London entwickelt wurde. Obwohl vier gekuppelte Achsen und ein Kuppelraddurchmesser von nur 1,42 m eher nach einer GĂŒterzuglok anmuteten, wurde dieser Aufbau zum Erreichen einer möglichst schnellen Beschleunigung gewĂ€hlt. Der Kessel und der Antrieb stimmten zu großen Teilen mit den vierfach gekuppelten GĂŒterzug-Schlepptenderloks der Klasse K ĂŒberein. Da sich das Einsatzgebiet in der Stadt und teilweise in Tunneln befand, war eine Einrichtung zum Kondensieren des Dampfes vorhanden. Erkennbar war diese an den Rohren von der Rauchkammer zu den Wassertanks.

Es wurde zuerst nur ein Prototyp gebaut und schnell festgestellt, dass dieser auf eine zu grĂ¶ĂŸe Achslast kam. Dies lĂ€sst sich dadurch erklĂ€ren, dass das Gewicht des großen Kessels zusĂ€tzlich durch die WasservorrĂ€te und die Kondensationseinrichtung erhöht wurde. Deshalb entstanden die zehn weiteren Serienmaschinen mit einem etwas kleineren Kessel, daran angepassten Zylindern und verkleinerten WasservorrĂ€ten. Diese elf Maschinen kamen wie geplant im Personenzugdienst zum Einsatz, sie scheinen sich jedoch nicht besonders bewĂ€hrt zu haben. Sie bewiesen zwar die FĂ€higkeit zu einer sehr schnellen Beschleunigung auf 30 mph, schafften aber nicht wesentlich mehr als 40 mph

Da die Loks eine große Zugkraft hatten, wurden 1905 und 1906 30 weitere fĂŒr den Einsatz vor GĂŒterzĂŒgen im westlichen Yorkshire gebaut. 1907 wurden auch die elf anderen aus London dorthin versetzt. Verteilt auf die Jahre von 1909 bis 1926 bekamen die Loks einen grĂ¶ĂŸeren Kessel, der den ursprĂŒnglichen PlĂ€nen entsprach. Bei sieben StĂŒck wurde ein Überhitzer eingebaut und der Kesseldruck von 175 auf 170 psi reduziert. Lok Nummer 131 wurde versuchsweise auf Ölfeuerung umgebaut. Ab 1923 wurden sie bei der LNER zur Klasse R1. Ab 1927 wurden die ersten Maschinen ausgemustert. WĂ€hrend dieser Zeit gab es einen Vorschlag, die Loks zu dieselbetriebenen Druckluftloks umzubauen. Dabei hĂ€tte ein 400 PS starker Dieselmotor einen Tank mit Druckluft gefĂŒllt, welche dann auf die vorhandenen Zylinder gewirkt hĂ€tte. Jedoch wurden diese PlĂ€ne nicht umgesetzt und 1934 war die letzte Maschine ausgemustert.

VariantePrototypSerieUmbau Heißdampf
Allgemein
Bauzeit19031904-19061916
HerstellerDoncaster
Achsfolge0-8-2T (River Irt) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
LĂ€nge38 ft 7 1/4 in
Radstand25 ft 2 in
Fester Radstand17 ft 8 in
Dienstmasse176,960 lbs157,360 lbs161,728 lbs
Reibungsmasse147,840 lbs130,480 lbs135,296 lbs
Achslast38,080 lbs34,160 lbs
Wasservorrat2,402 us gal1,801 us gal
Brennstoff9,856 lbs (Kohle)7,392 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche24.5 sq ft17.8 sq ft24.5 sq ft
StrahlungsheizflÀche136.7 sq ft107.7 sq ft135.5 sq ft
RohrheizflÀche1,302.3 sq ft936.3 sq ft1,027.5 sq ft
VerdampfungsheizflÀche1,439 sq ft1,044 sq ft1,163 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che254 sq ft
GesamtheizflÀche1,439 sq ft1,044 sq ft1,417 sq ft
VariantePrototypSerieUmbau Heißdampf
Triebwerk
Ø TreibrÀder55.5 in56 in
Kesseldruck175 psi170 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 x 26 inzwei, 18 x 26 inzwei, 19 3/4 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung780 hp (582 kW)650 hp (485 kW)950 hp (708 kW)
Opt. Geschwindigkeit18 mph19 mph23 mph
Anfahrzugkraft27,874 lbf22,376 lbf26,169 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Tenderlok
Kondensator
Henry Alfred Ivatt
Stand: 04/2022
Risszeichnung mit Maßen
Risszeichnung mit Maßen
Locomotive Magazine, August 1903
Great Northern (UK) Klasse N1
Großbritannien | 1906
56 StĂŒck
Nr. 190 im Auslieferungszustand
Nr. 190 im Auslieferungszustand
Locomotive Magazine, Mai 1907

Nach der L1 entwickelte Ivatt fĂŒr die GNR eine weitere Tenderlok fĂŒr den Einsatz auf den Stadtstrecken von London. Um besser fĂŒr höhere Geschwindigkeiten geeignet zu sein, gab es nur noch drei gekuppelte Achsen mit 1.727 mm großen RĂ€dern. Wie schon bei der L1, war auch bei der N1 das erste Exemplar zu schwer fĂŒr die Metropolitan Lines. Bei den folgenden Exemplaren verringerte man die Achslast auf den Kuppelachsen dadurch, dass man mehr Gewicht auf die Nachlaufachse legte. Dies geschah, indem man diese weiter nach hinten schob und die vorderen WasserkĂ€sten verkĂŒrzte und hinter dem FĂŒhrerhaus mehr Wasser unterbrachte. So entstanden bis 1912 insgesamt 56 StĂŒck, von denen alle bis auf sechs wieder mit einer Kondensationseinrichtung versehen waren. Letztere sechs kamen auf dem Gebiet namens West Riding of Yorkshire zum Einsatz.

ZunĂ€chst blieben die meisten N1 weiterhin in London im Einsatz. Im Ersten Weltkrieg wurden zwei StĂŒck an das Kriegsministerium verkauft, von denen eine fĂŒr den Bau eines Panzerzuges genutzt wurde. Bei elf Exemplaren wurden in der Folgezeit Überhitzer der Bauart Schmidt eingebaut. Ab 1920 ersetzten Gresleys N2 die N1 im Personenzugdienst. Die N1 blieben zwar weiterhin im Norden von London im Einsatz, aber ĂŒberwiegend zum Transport leerer Personenwagen und fĂŒr GĂŒterzĂŒge. Nachdem die Loks zur LNER gekommen waren, wurden die restlichen mit Überhitzern der Bauart Robinson versehen und auch die elf bereits umgebauten erneut umgerĂŒstet. Nach und nach kamen mehr Loks nach Yorkshire, wo die Kondensationseinrichtungen ausgebaut wurden. Die meisten kamen noch zu den British Railways, die letzten wurden 1959 ausgemustert.

VarianteAuslieferungszustandUmbau Heißdampf
Allgemein
Bauzeit1906-1912
HerstellerDoncaster
Achsfolge0-6-2T (Webb) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
LĂ€nge36 ft 7 3/8 in
Radstand23 ft 9 in
Fester Radstand16 ft 3 in
Dienstmasse147,504 lbs
Reibungsmasse115,024 lbs
Achslast40,320 lbs
Wasservorrat1,922 us gal
Brennstoff8,960 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche20.8 sq ft19 sq ft
StrahlungsheizflÀche119.9 sq ft118 sq ft
RohrheizflÀche1,130.1 sq ft880 sq ft
VerdampfungsheizflÀche1,250 sq ft998 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che207 sq ft
GesamtheizflÀche1,250 sq ft1,205 sq ft
VarianteAuslieferungszustandUmbau Heißdampf
Triebwerk
Ø TreibrÀder68 in
Kesseldruck170 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung800 hp (597 kW)875 hp (652 kW)
Opt. Geschwindigkeit28 mph31 mph
Anfahrzugkraft17,901 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Tenderlok
Kondensator
Henry Alfred Ivatt
Stand: 02/2022
Nr. 1560 nach den Anpassungen bei Gewichtsverteilung
Nr. 1560 nach den Anpassungen bei Gewichtsverteilung
Locomotive Magazine, MĂ€rz 1908
Risszeichnung
Risszeichnung
Locomotive Magazine, Mai 1907
Great Northern (UK) Klasse N2
London & North Eastern Klasse N2
Großbritannien | 1920
107 StĂŒck
Die erhaltene Maschine mit der GNR-Nummer 1744 im Jahr 2012 in Bridgnorth
Die erhaltene Maschine mit der GNR-Nummer 1744 im Jahr 2012 in Bridgnorth
Hugh Llewelyn

Als Ersatz fĂŒr die N1 von Ivatt entwickelte Nigel Gresley die N2, welche wieder eine Tenderlok mit der Achsfolge C1' und einem Kuppelraddurchmesser von 5 Fuß 8 Zoll war. Sie waren ab Werk Heißdampfloks und wog etwas mehr als die N1. Dadurch, dass die Ventile oben auf den innenliegenden Zylindern angebracht waren, musste der Kessel relativ hoch angebracht werden. Dies machte einen flachen Schornstein notwendig, um in das Lichtraumprofil der Metropolitan Line zu passen. Die ersten 60 Exemplare wurden 1920 und 1921 gebaut und im Norden von London eingesetzt, mit Kings Cross als Heimatbahnhof. Sie hatten immer genug zu tun, da im Norden immer neue Wohngebiete erschlossen wurden und diese ĂŒber Kings Cross angebunden wurden. Typisches Wagenmaterial bestand aus den als „quad-art” bezeichneten vierteiligen Personenwagen, die ĂŒber Jakobs-Drehgestelle verbunden waren und von denen meist eine oder zwei Garnituren gezogen wurden.

Nach der Gruppierung der britischen Bahnverwaltungen ließ die LNER zwischen 1925 und 1929 weitere 47 Exemplare bauen. Diese bestanden aus unterschiedlichen AusfĂŒhrungen, die zum Teil ĂŒber keine Kondensationseinrichtungen verfĂŒgten und unterschiedliche Bremssysteme hatten. Diese wurden in Schottland bei den Vorortbahnen von Edinburgh, Glasgow und Dundee eingesetzt. Auf kurvigen Strecken mussten zum Teil Geschwindigkeitsbegrenzungen eingefĂŒhrt werden, weil die Maschinen einen hohen Schwerpunkt hatten. Über die Zeit gab es mehrere Umbauten, bei denen verschiedene Formen von Überhitzern eingebaut wurden. Alle gebauten Exemplare waren noch im Einsatz, als 1948 die British Railways gegrĂŒndet wurden. Nach und nach ĂŒbernahmen Dieseltriebwagen die Aufgaben der N2, so dass sie zwischen 1955 und 1962 nach und nach verschwanden. Ein Exemplar ist heute noch vorhanden und Einsatzbereit, sie trĂ€gt seit 2009 die apfelgrĂŒne Lackierung der GNR.

Allgemein
Bauzeit1920-1929
HerstellerDoncaster, Beyer, Peacock & Co., Yorkshire Engine Co., Hawthorn, Leslie & Co.
Achsfolge0-6-2T (Webb) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
LĂ€nge37 ft 10 3/4 in
Radstand23 ft 9 in
Fester Radstand16 ft 3 in
Dienstmasse157,472 lbs
Reibungsmasse124,881 lbs
Achslast42,560 lbs
Wasservorrat2,402 us gal
Brennstoff8,960 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche19 sq ft
StrahlungsheizflÀche118 sq ft
RohrheizflÀche880 sq ft
VerdampfungsheizflÀche998 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che207 sq ft
GesamtheizflÀche1,205 sq ft
Triebwerk
Ø TreibrÀder68 in
Kesseldruck170 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 19 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung850 hp (634 kW)
Opt. Geschwindigkeit27 mph
Anfahrzugkraft19,945 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Tenderlok
Kondensator
Herbert Nigel Gresley
Stand: 02/2022
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Januar 1921
Risszeichnung mit Maßen
Risszeichnung mit Maßen
Locomotive Magazine, Januar 1921
Great Northern (UK) Klasse O1 „Tangos”
London & North Eastern Klasse O3
Großbritannien | 1914
20 StĂŒck
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Januar 1914

Die O1 wurde von Sir Nigel Gresley fĂŒr die Great Northern Railway entworfen, um die Anzahl der schweren KohlezĂŒge zwischen Grantham und London durch stĂ€rkere Loks zu reduzieren. Bisher kamen dort die Klassen Q1 und Q2 mit der Achsolge D zum Einsatz und der benötigte grĂ¶ĂŸere Kessel sollte mittels einer zusĂ€tzlichen Achse ermöglicht werden. Da es bei der Einfahrt nach London viele Spurwechsel zu durchfahren gab, erachtete man eine Vorlaufachse zur Verbesserung der Laufeigenschaften als notwendig. Dabei blieb es bei der Anzahl von vier Kuppelachsen

Den grĂ¶ĂŸeren Kessel leitete Gresley von den Atlantic-Schnellzugloks der Klasse C1 ab, die noch sein VorgĂ€nger Ivatt entwickelt hatte. Wie schon bei den 1'C-Loks der Klassen K1 und K2 ordnete Gresley die Zylinder außen an, um ihre Dimensionen vergrĂ¶ĂŸern zu können. Schon die erste Maschine zeigte ihre LeistungsfĂ€higkeit, indem sie einen Zug aus 78 zweiachsigen Kohlewagen und zwei 20-Tonnen-Bremswagen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 27,5 mph oder 44 km/h zog. Ihre VorgĂ€nger waren dabei auf 60 Wagen beschrĂ€nkt.

Die ersten fĂŒnf Maschinen wurden 1914 in Doncaster gebaut, die zweite Bestellung von 15 konnte auf Grund des Krieges zunĂ€chst nicht fertiggestellt werden. Die bereits vollstĂ€ndigen Baugruppen konnten aber nach Kriegsende zur North British Locomotive Company gebracht 1918 und 1919 als fertige Lokomotiven ausgeliefert werden. Als Weiterentwicklung entstand die O2 mit drei Zylindern. Die O1 gingen 1923 mit der gesamten GNR in den Bestand der LNER ĂŒber und wurden 1944 in O3 umbenannt, da zu diesem Zeitpunkt eine andere Lok mit der Bezeichnung O1 von Thompson eingefĂŒhrt wurde. Als 1948 die British Railways gegrĂŒndet wurden, waren noch 17 Exemplare vorhanden, die alle bis 1952 ausgemustert wurden.

Allgemein
Bauzeit1914-1919
HerstellerDoncaster, North British
Achsfolge2-8-0 (Consolidation) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
LĂ€nge60 ft 11 1/2 in
Radstand26 ft 4 in
Fester Radstand18 ft 6 in
Dienstmasse170,688 lbs
Reibungsmasse150,976 lbs
Gesamtmasse267,232 lbs
Achslast39,984 lbs
Wasservorrat5,044 us gal
Brennstoff16,016 lbs (Kohle)
Kessel
RostflÀche27 sq ft
StrahlungsheizflÀche162 sq ft
RohrheizflÀche1,922 sq ft
VerdampfungsheizflÀche2,084 sq ft
ÜberhitzerflĂ€che570 sq ft
GesamtheizflÀche2,654 sq ft
Triebwerk
Ø TreibrÀder56 in
Kesseldruck180 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 21 x 28 in
Antrieb
AntriebDampf
GeschÀtzte Leistung1,200 hp (895 kW)
Opt. Geschwindigkeit23 mph
Anfahrzugkraft33,736 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
GĂŒterzug
Herbert Nigel Gresley
Stand: 04/2022
Risszeichnung mit Maßen
Risszeichnung mit Maßen
Locomotive Magazine, Januar 1914
LNER O3 Nr. 3491 im Jahr 1947 im Immingham Depot
LNER O3 Nr. 3491 im Jahr 1947 im Immingham Depot
Ben Brooksbank / Gresley ex-GNR Class O3 2-8-0 at Immingham Locomotive Depot
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