Bei der Entwicklung einer Standardlok der Leistungsklasse 5 für den gemischten Dienst kam zunächst eine Pacific-Lok ins Gespräch. Da man dies jedoch als zu teuer einstufte, fiel die Wahl auf die Achsfolge 2'C. Diese bot zusätzlich den Vorteil, dass bei einem bestimmten Gesamtgewicht ein größerer Anteil auf die Reibungsmasse entfiel. Als Basis für die Entwicklung nutzte man die LMS-Klasse 5 von Stanier, die sich in allen Einsatzbereichen bewährt hatte und zu diesem Zeitpunkt sogar noch in Produktion war.
Die an dieser noch anzubringenden Verbesserungen betrafen hauptsächlich die Produktions- und Betriebskosten, welche durch die Verwendung von standardisierten Baugruppen und eine möglichst einfache Wartung gedrückt werden sollten. Für eine schnellere Abfertigung nach Schichtende wurden eine selbstreinigende Rauchkammer und ein Schüttelrost für die Leerung der Asche unter der Feuerbüchse eingebaut. Der Führerstand war standardisiert mit vielen Ähnlichkeiten zu den anderen Standardklassen. Einige Leitungen im Führerhaus wurden zur einfacheren Zugänglichkeit und günstigeren Produktion an die Außenseite verlegt. Der Kessel hatte fast die gleichen Abmessungen wie bei der Black Five, war aber aus Mangan- statt Nickelstahl gefertigt. Außerdem wurden die Kuppelräder um zwei Zoll und der Zylinderdurchmesser um einen halben Zoll vergrößert.
Die Produktion der Standardlok schloss sich fast nahtlos an die Produktion der Black Five an. Zwischen April 1951 und Januar 1952 wurden in den Werkstätten in Derby zunächst nur 30 Stück gebaut. Später wurden in Derby weitere 100 Stück und in Doncaster 42 Stück gebaut, wobei die letzte jeweils im Juni und Mai 1957 ausgeliefert wurde. Die Loks kamen in vielen Regionen zum Einsatz und waren genau so vielfältig einsetzbar wie ihre Vorgängerinnen. Es wird berichtet, dass sie bei höheren Geschwindigkeiten wirtschaftlicher waren als die Black Five und die Lokführer ihr eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 mph zugetraut hätten.
Es wurden Varianten mit einer doppelten Saugzuganlage und eine 1'D-Güterzugvariante vorgeschlagen, die aber nicht realisiert wurden. Dies lag hauptsächlich an den Modernisierungsplänen von British Railways aus dem Jahr 1955, welche den Ausstieg aus der Dampftraktion vorbereiteten. Die Loks wurden zwischen 1964 und 1968 ausgemustert und heute existieren noch fünf Exemplare, von denen Anfang 2022 noch zwei Stück einsatzbereit waren.