Die D VIII wurde für Lokalbahnen mit großen Steigungen entwickelt, wo die herkömmlichen Lokalbahnloks nicht mehr genügend Leistung hatten. Dabei ging es vor allem um die Strecke nach Berchtesgaden, welche Steigungen bis 40 Promille aufwies. Die Konstruktion erfolgte mit drei Kuppelachsen, jedoch konnten diese alleine das den Anforderungen geschuldete Gewicht nicht tragen. Aus diesem Grund war eine Laufachse nötig, bei der anfangs die Frage offen stand, ob sich diese vor oder hinter den Kuppelachsen befinden soll.
Da die D VIII auf den für die vorgesehenen Strecken vorrangig langsam bergauf und schnell bergab fahren sollte, wurde vom Konstrukteur Richard von Helmholtz eine Nachlaufachse empfohlen, um eine bessere Laufruhe zu gewährleisten. Diese wurde mit dem von ihm konstruierten Krauss-Helmholtz-Lenkgestell so mit der letzten Kuppelachse verbunden, dass die Auslenkung der Nachlaufachse auch die Kuppelachse um einige Millimeter in der entgegengesetzten Richtung verschob und so die Kurvenfahrt erleichterte.
Ab 1888 wurden in mehreren kleinen Bestellungen insgesamt 18 Maschinen für Bayern gebaut, von denen die letzten 1903 ausgeliefert wurden. Obwohl die Serienfertigung zu diesem Zeitpunkt schon zehn Jahre beendet war, bestellte die Augsburger Localbahn 1913 drei Maschinen der gleichen Bauart. Besonders bemerkenswert ist, dass diese sogar 1937 noch eine vierte Maschine des selben Typs nachbestellten. Zu diesem Zeitpunkt war Krauss schon mit Maffei fusioniert und die Konstruktion der D VIII war fast 50 Jahre alt.
Bei der Reichsbahn wurden 17 der 18 bayerischen Loks in die Baureihe 986 übernommen und bis zum Ende der dreißiger Jahre ausgemustert. Nur eine Maschine überlebte bis 1944 und eine weitere kam 1945 nach Österreich, wo sie bis 1959 eingesetzt wurde. Bei der Augsburger Localbahn wurden zwei der Loks 1956 an einen Chemiekonzern verkauft und die anderen beiden wurden im folgenden Jahr schließlich ausgemustert.
Eine Variante der D VIII war die D X, welche ihr sehr ähnelte, aber etwas leichter war. Sie wurde in den Jahren 1890 und 1893 in zwei Serien zu je sechs und drei Exemplaren gebaut und war bis 1931 als Baureihe 9877 im Einsatz. Bei einem Dienstgewicht von 42,7 Tonnen brachten sie es auf eine indizierte Leistung von 220 kW und ebenfalls auf 45 km/h.