Die Gts 2x3/3 war eine schwere Schmalspurlok für eine Spurweite von 1.000 mm in Mallet-Bauweise und mit sechs gekuppelten Achsen. Tatsächlich trug diese Bezeichnung nur eine Maschine von insgesamt 20 Stück, die während des ersten Weltkriegs von Henschel für die Heeresfeldbahnen gebaut wurden. Diese eine Maschine wurde nach dem Ende des Krieges von der Bayerischen Staatsbahn aufgekauft und auf der Strecke Eichstätt-Kinding eingesetzt.
Neben dem hohen Gewicht von mehr als 50 Tonnen zeichneten sich die Loks dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu vielen Schmalspurloks dieser Zeit bereits ein Triebwerk in Heißdampftechnik hatten. Mit den relativ großen Vorräten von 1,5 Tonnen Kohle und 4,5 Kubikmeter Wasser konnte ein längerer Betrieb ohne ein Nachfüllen stattfinden. Um die Kurvengängigkeit des Fahrwerks noch zu verbessern, war die jeweils mittlere Achse der beiden Triebgestelle 15 mm seitlich verschiebbar.
Der Einsatz der 20 gebauten Maschinen bei den Heeresfeldbahnen erklärt den Umstand, dass diese nach dem Ende des Kriegs über mehrere Länder verstreut waren. Einige kamen auch auf der Hedschasbahn von Damaskus nach Medina zum Einsatz. In der Nachkriegszeit kam das von Bayern übernommene Exemplar auf der bereits genannten Strecke zum Einsatz und wurde ab 1925 von der Reichsbahn als 99 201 bezeichnet. Nachdem die Strecke 1934 auf Normalspur umgebaut worden war, wurde die Lok überflüssig und kam somit zur Verschrottung. In den Jahren 1925 und 1928 wurde jeweils eine Maschine für zwei Schmalspurbahnen in Baden nachgebaut. Diese waren nur als Nassdampfmaschinen ausgeführt und blieben bis 1957 bzw. 1967 im Einsatz. Eine von diesen kam später in der Schweiz zum Einsatz und kann heute dort im Museum besichtigt werden.