Die Baureihe 252 bzw. spätere DB-Baureihe 156 bezeichnet eine Serie von vier schweren Elektroloks, die die Reichsbahn als letztes neues Baumuster entwickelte. Sie entstanden, weil man im Hinblick auf die Ölkrise der Achtziger eine großangelegte weitere Elektrifizierung von vielen Hauptstrecken beschloss und als Ergänzung zur neu entwickelten Baureihe 243 ein schweres sechsachsiges Muster benötigte. Zudem war anfangs eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h vorgesehen, da wichtige Strecken dafür ausgebaut werden sollten.
Zur Verringerung von Wartungskosten wurde auf viele Teile aus der 243 zurückgegriffen, jedoch hatten die sechs statt vier Fahrmotoren eine etwas höhere Leistung. Der Führerstand wurde weitgehend übernommen, da er zu dieser Zeit modernen Gesichtspunkten entsprach und sich der Austausch des Personals zwischen den beiden Typen so leichter gestaltete. Die Form des Lokkastens wurde im Windkanal erprobt und weist Ähnlichkeiten zur einige Jahre zuvor entwickelten Baureihe 120 der Bundesbahn auf. Die Geschwindigkeit wurde schließlich nur auf 125 km/h festgesetzt, da viele Strecken noch nicht für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt waren und sich somit auch eine höhere Zugkraft ergab. Dadurch konnten Züge von 3.000 Tonnen mit 100 km/h gezogen werden und es war auch möglich, bei Verzicht auf eine Zugkraftreserve 1.800 Tonnen mit 120 km/h zu ziehen.
Obwohl sich die vier Prototypen bewährten, kam durch den Zusammenschluss mit der Bundesbahn keine Serienfertigung zustande. Man wollte zwar eine Elektrolok der Reichsbahn zur Sicherung der Arbeitsplätze weiter produzieren, jedoch fiel die Entscheidung zu Gunsten der schnelleren Baureihe 112, welche auf der 243 bzw. neuen 143 basierte. Weitere Nachteile für die 252 bzw. 156 waren, dass man für den schweren Dienst nur noch Drehstromloks anschaffen wollte und im Allgemeinen auf sechsachsige Loks verzichten wollte.
Die vier Exemplare wurden jedoch weiter eingesetzt und kamen zum Teil sogar vor schweren Schnellzügen zum Einsatz. 1998 wurden sie DB Cargo zugeordnet und nur noch vor Güterzügen eingesetzt, bis sie 2002 abgestellt wurden und verkauft werden sollten. Als Abnehmer fand sich ein Jahr später die Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH (MEG), deren Fuhrpark zum größten Teil aus Fahrzeugen aus der ehemaligen DDR besteht. Sie setzt die Loks mit den Nummern 801 bis 804 vorrangig im Raum Mitteldeutschland und in Richtung Rostocker Hafen vor schweren Güterzügen mit Heizöl oder Zement ein. Außerdem gelangen sie regelmäßig bis ins Ruhrgebiet.