Nachdem sich am Semmering mit den Loks der Reihen 33 und 34 die Achsfolge D durchgesetzt hatte, entstand ab 1871 die Reihe 35a. Unter der Leitung von Louis Adolf Gölsdorf entstand somit eine neue Lok, die im Gegensatz zu ihren Vorgängern einen Innenrahmen und eine außenliegende Steuerung hatte.
Da nun eine Achslast von 13 Tonnen erlaubt war, war eine nennenswerte Leistungssteigerung möglich. Die Feuerbüchse erreichte mit einer Länge von 2.300 mm einen Bestwert für ihre Zeit. Dadurch, dass sie komplett hinter der letzten Achse lag und diese um 20 mm seitlich verschiebbar war, war eine große überhängende Masse vorhanden. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h fiel dies jedoch kaum ins Gewicht.
Die Produktion umfasste in den Jahren 1871 und 1872 25 Maschinen aus Wiener Neustadt, 25 von den Werkstätten der StEG und fünf aus Floridsdorf. Nachdem die oberitalienische SFAI ein Exemplar zur Erprobung ausgeliehen hatte, wurden 60 fast baugleiche Exemplare in Wiener Neustadt bestellt. Diese führten zur späteren FS-Baureihe 420, die bis 1905 von weiteren Herstellern gebaut wurde.
Die Loks der Reihe 35a waren in der Lage, auf einer 25 Promille steilen Rampe 210 Tonnen zu ziehen. Außer auf der Semmeringbahn kamen sie auch auf der Brennerbahn und in den Karstgebieten im heutigen Slowenien zum Einsatz. Später erhielten sie, wie schon ihre Vorgänger, Kobelschornsteine.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen 20 Exemplare zur FS und wurden dort zur Gruppo 452. 23 Stück kamen ins Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, von denen später 16 als Reihe 132 von der JDŽ übernommen wurden. Die zwölf in Österreich verbliebenen Loks wurden zur Reihe 471 der BBÖ. Die drei 1938 noch verbliebenen Loks reihte die Reichsbahn als 55 5601 bis 5603 ein.