Die T 1 war eine der Loks, die direkt für die Oldenburgischen Staatseisenbahnen entwickelt und gebaut wurden. Es handelte sich um zweifach gekuppelte Maschinen mit weniger als zehn Tonnen Achslast, die für den Rangierdienst und für Bauzüge eingeplant waren.
Für die erste, von 1871 bis 1873 gebaute Serie holte man sich Unterstützung bei Krauss in München. So entstand eine moderne Konstruktion, die trotz ihrer geringen Größe leistungsfähig war. Die Fertigung fand jedoch in den eigenen Werkstätten statt und umfasste zwölf Maschinen. Diese wurden mit teilweise skurrilen Namen versehen, überliefert sind in etwa „Schnipp”, „Schnapp”, „Schnurr”, „Tick”, „Tack” und „Tuck”. Ein Raddurchmesser von gerade einmal 1.020 mm ermöglichte nur eine Geschwindigkeit von 40 km/h und eine große Zugkraft. Mit einem Kesseldruck von zehn bar war man auf der Höhe der Zeit, jedoch konnte trotzdem ein Leergewicht von nur 11,3 Tonnen erreicht werden. Mit weniger als 6,50 m handelte es sich um eine der kürzesten normalspurigen Loks, die jemals in Deutschland gebaut worden sind.
Eine weitere Serie von 18 weiterentwickelten Maschinen wurde zwischen 1888 und 1892 beschafft und als T 12 bezeichnet. Dieses Mal wurde die Fertigung von Hohenzollern in Düsseldorf übernommen, welche mehr Erfahrung und eine größere Kapazität aufweisen konnten als die eigenen Fertigungsanlagen. Diese fielen bedeutend schwerer aus als die T 1 und hatten einen Kesseldruck von zwölf bar, wie es in dieser Zeit bei modernen Entwürfen üblich war. Mit einem Kuppelraddurchmesser von nun 1.130 mm konnte die Höchstgeschwindigkeit um fünf km/h erhöht werden. Neben dem höheren Kesseldruck vergrößerte man den Zylinderdurchmesser zudem um fünf Millimeter.
In der Folgezeit bekamen sie Konkurrenz von der T 2, welche nach dem Vorbild der Preußischen T 2 entwickelt worden war und vor allem die ursprünglichen T 1 entbehrlich machte. Von der neueren Bauart kamen noch fünf Stück als Baureihe 9874 zur Reichsbahn. Sie erhielten die Nummern von 98 7401 bis 98 7405 und wurden 1931 ausgemustert.