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Bayerische Dampfloks
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Bahnhof Simbach am Inn um 1910 mit einer Lokomotive der Gattung B XI.
Bahnhof Simbach am Inn um 1910 mit einer Lokomotive der Gattung B XI.
Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner, „Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen”

In Bayern als Wiege der Eisenbahn in Deutschland begann die Ära der Staatsbahnen schon im Jahr 1844. Die Anfänge der dampfbetriebenen Eisenbahn machte die Strecke von Nürnberg nach Fürth am 7. Dezember 1835, die jedoch von der privaten Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft betrieben wurde, welche eine Aktiengesellschaft war und vorrangig von lokalen Kaufleuten finanziert worden war. Auch die Fernbahn zwischen München und Augsburg entstand als privates Vorhaben und wurde 1840 eröffnet. Um jedoch den Bau eines gemeinsamen Streckennetzes im Staat planen zu können, wurde 1841 die „Königliche Eisenbahnbau-Kommission zu Nürnberg“ gegründet, welche den Bau neuer Strecken in Angriff nahm.

1844 folgte schließlich die Gründung der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen und von nun an war der Bau von Fernbahnen nur noch Sache des Staates. Im folgenden Zeitraum bis 1860 wurden viele wichtige Strecken gebaut, die die wichtigsten Städte Bayerns miteinander verbanden. Dazu kamen Strecken, die bis an die Grenzen führten und Verknüpfungen mit den Netzen der anderen Bahnverwaltungen herstellten.

Die Entscheidung der Verstaatlichung rächte sich jedoch, als die Staatskassen leer waren und keine Mittel für den weiteren Ausbau zur Verfügung standen. Somit wurde am 19. März 1856 ein Gesetz erlassen, das die erneute Gründung von privaten Eisenbahngesellschaften zuließ. Schon weniger als einen Monat später wurde die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen geschaffen, welche bis 1880 im östlichen Teil Bayerns ein umfangreiches Netz erstellte. Da es dem Staat Bayern in der Zwischenzeit finanziell wieder besser ging, wurde die Ostbahn 1976 in die Staatsbahnen eingegliedert.

Parallel dazu bestand die Pfalzbahn, welche 1870 als Zusammenschluss der drei Bahnen in der bayerischen Rheinprovinz entstand. Diese wurde mit dem 1. Januar 1909 ebenfalls in die Bayerischen Staatsbahnen eingegliedert. Für das bis zu diesem Zeitpunkt noch private Unternehmen mit einem Streckennetz von 870 km zahlte das Königreich Bayern 300 Millionen Mark. Die Verwaltung blieb am gleichen Ort bestehen, wurde jetzt jedoch zur Königlich Bayerischen Eisenbahndirektion Ludwigshafen.

Neben der Staatsbahn existierte in Bayern die Lokalbahn-Aktien-Gesellschaft bzw. LAG, welche sich jedoch sogar bis 1938 als eigenständiges Unternehmen behaupten konnte. Sie wurde 1887 von der Lokomotivfabrik Krauss & Co. ins Leben gerufen und betrieb kein zusammenhängendes Netz. Neue Strecken entstanden dort, wo abseits der Hauptbahnen Bedarf nach Personen- oder Güterbeförderung bestand. Die LAG konnte sich schnell ausbreiten und betrieb sogar Strecken im Ausland. Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts trieben sie die Elektrifizierung voran und legten sich als erste auf den Einphasen-Wechselstrom fest.

Die Triebfahrzeuge aus Bayern zeichneten sich dadurch aus, dass sie für die topographischen Verhältnisse das Landes angepasst waren. Die wichtigsten Lieferanten waren die Münchner Maschinenbauunternehmen Maffei und Krauss, aber auch die heute nur noch als MAN bekannte Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg baute Fahrzeuge und konstruierte unter anderem Brücken.

Bei der Bezeichnung von Schienenfahrzeugen kam zunächst ein System zum Einsatz, das die Anzahl der Kuppelachsen mit A...D angab und von einer fortlaufenden römischen Zahl ergänzt wurde. Später lehnte man sich an die Schweiz an und gab somit den Anteil der angetriebenen Achsen an der Gesamtzahl der Achsen an. So bezeichnete etwa G 4/5 eine Güterzuglok, bei der vier der fünf Achsen gekuppelt waren. Ein kleines t bezeichnete Tenderloks, so dass zum Beispiel eine kleine Personenzug-Tenderlok als Pt 2/3 geführt wurde.

Unter den Loks befanden sich schwere Güterzugloks, die auch auf den vielen steigungsreichen Strecken in Bayern ausreichende Lasten ziehen konnten. Die Flaggschiffe waren jedoch verschiedene Baureihen von Schnellzugloks, die zwischen den Großstädten verkehrten. Dabei handelte es sich um komplexe Konstruktionen mit aufwendigen Vierzylinder-Verbundtriebwerken und angespitzten Rauchkammertüren und Führerhäusern, bei denen auch das Prestige eine große Rolle spielte.

Ein Höhepunkt in der Entwicklung war die S 2/6, welche 1906 in relativ kurzer Zeit entwickelt und gebaut wurde und im folgenden Jahr einen Rekord mit 154,5 km/h aufstellte. Dabei war es zum Teil ersichtlich, dass man auch versuchte, sich gegenüber dem großen Konkurrenten Preußen mit der Qualität der ausgereiften Maschinen zu beweisen. Viele Loks erhielten eine grüne Farbgebung mit Zierlinien und anderen Verzierungen, um sie auch optisch ansprechend zu machen.

Etwas anders sah es bei den Lokalbahnen aus, wo die Triebfahrzeuge vor allem hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit optimiert wurden. So gab es einige kleine zwei- und dreiachsige Modelle, von denen manche auch für den Betrieb mit einem Mann ausgelegt waren. Zudem experimentierte man mit Triebwagen mit unterschiedlichen Antriebsarten, bei denen ebenfalls ein günstiger Betrieb und die bestmögliche Raumausnutzung im Vordergrund standen.

Bayerisches Streckennetz im Jahr 1912.
Bayerisches Streckennetz im Jahr 1912.
Freiherr von Röll, „Enzyklopädie des Eisenbahnwesens”
Die Schnellzuglokomotive S 3/6, das Flaggschiff der Bayerischen Staatsbahn in den späteren Jahren.
Die Schnellzuglokomotive S 3/6, das Flaggschiff der Bayerischen Staatsbahn in den späteren Jahren.
Rainer Lippert
Bayerische „Der Münchner” und A I
Deutschland | 1841
25 Stück
Bild der Lokomotive
Hundert Jahre Krauss-Maffei München 1837-1937

Das Einzelstück „Der Münchner” war die erste Lokomotive, die in Bayern gebaut wurde. Sie wurde für die zunächst privat betriebene Strecke zwischen München und Augsburg bei Maffei bestellt und ging später in den Besitz der Staatsbahn über. Weitere 24 Exemplare wurden unter der Bezeichnung A I auch bei Keßler und Meyer gebaut.

Wie schon der „Adler” hatten sie die Achsfolge 1A1 und einen zweiachsigen Tender. Es wurden nicht nur Teile aus England verbaut, auch der birnenförmige Stehkessel ist ein deutliches Zeichen für den englischen Einfluss. Der Antrieb erfolgte durch innenliegende Zylinder auf die spurkranzlose Treibachse, die wie alle Achsen innerhalb des Außenrahmens gelagert war. Anfangs wurde Holz als Brennstoff verwendet, bis später Kohle zum Einsatz kam.

Für die Fertigung der 24 Serienmaschinen wurde eine Austauschbarkeit der Teile untereinander gefordert, was zu dieser Zeit ein Novum war. Bei gleichen Außenmaßen hatten die neuen Loks einen um 0,3 bar erhöhten Kesseldruck, größere Zylinder und waren etwas schwerer. Die Vereinheitlichung brachte eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 40 km/h mit sich, jedoch war die größere Zugkraft wichtiger.

Obwohl 1871 das erste Exemplar verschrottet wurde, wurden einige verkauft und andere umgebaut. Beim Umbau wurde die Vorlaufachse gegen eine zweite Kuppelachse getauscht. Die letzte Lok mit der Achsfolge B1 wurde 1878 ausgemustert, was vier Jahre nach der Verschrottung der letzten Lok im Originalzustand war.

Variante„Der Münchner”A I
Allgemein
Bauzeit18411844-1845
HerstellerMaffeiMaffei, Esslingen, Meyer
Achsfolge2-2-2 (Jenny Lind) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge31 ft 11 7/16 in
Dienstmasse30,424 lbs33,069 lbs
Reibungsmasse14,991 lbs16,535 lbs
Achslast14,991 lbs16,535 lbs
BrennstoffHolzKohle
Kessel
Rostfläche10 sq ft8.9 sq ft
Verdampfungsheizfläche495.1 sq ft764.2 sq ft
Gesamtheizfläche495.1 sq ft764.2 sq ft
Variante„Der Münchner”A I
Triebwerk
Ø Treibräder60 in
Kesseldruck87 psi91 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 12 x 18 inzwei, 12 1/2 x 22 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung80 hp (60 kW)101 hp (75 kW)
Opt. Geschwindigkeit16 mph14 mph
Max. Geschwindigkeit37 mph25 mph
Anfahrzugkraft3,197 lbf4,467 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Prototyp
Stand: 01/2022
Bayerische AA I
Deutsche Reichsbahn Baureihe 168
Deutschland | 1896
Einzelstück
Bild der Lokomotive
K.Bay.Sts.B.

Die AA I war ein Einzelstück, mit dem man Möglichkeiten zum Einsparen von Kohle und Wasser durch den Einsatz einer Vorspannachse prüfte. Sie basierte auf der B XI, welche ab 1892 sowohl als herkömmliche Nassdampf-Zwillingslok, als auch mit Verbundtriebwerk gebaut wurde. Die Achsfolge 2'B des Vorgängers wandelte man dadurch ab, dass man die zweite Kuppelachse gegen eine Nachlaufachse ersetzte. Dafür wurde zwischen dem Vorlaufdrehgestell und der ersten Kuppelachse die Vorspannachse mit kleinen Rädern eingesetzt, die von einem zweiten Triebwerk mit zwei kleineren Zylindern angetrieben wurde.

Mit dieser Konfiguration war es unter den meisten Bedingungen möglich, nur mit der einen gekuppelten Achse zu fahren und so Betriebsmittel zu sparen. Dabei wurde die Vorspannachse mittels eines Druckzylinders angehoben, weil ein Mitlaufen des zusätzlichen Antriebssystems mehr Leistung benötigt hätte. Wurde mehr Leistung oder Traktion benötigt, senkte man die Vorspannachse ab und gab einen Teil des Dampfes auf deren Zylinder. Obwohl die Lok mit diesem System auch im Alltag sparsam und zuverlässig war, führte das komplizierte Triebwerk zu einem höheren Wartungsaufwand als bei herkömmlichen Dampfloks. Somit entschied man sich, weiterhin die B XI zu beschaffen.

Nach einem Unfall im Jahr 1907 baute man die AA I zu einer 2'B-Lok um, wodurch sie äußerlich ihrem Vorgänger ähnelte. Im Unterschied zu dieser erhielt sie einen Überhitzer. Mit diesem Antrieb konnte sie sich von allen bayerischen 2'B-Maschinen am längsten im Dienst bei der Reichsbahn halten und wurde somit erst 1933 als 16 861 ausgemustert.

VarianteAuslieferungszustandUmbau P 2/4
Allgemein
Bauzeit18961907
HerstellerKrauss
Achsfolge4-2-2-2 4-4-0 (American) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge54 ft 4 3/8 in
Radstand24 ft 3 5/16 in
Fester Radstand8 ft 4 3/8 in8 ft 2 1/16 in
Dienstmasse113,979 lbs
Reibungsmasse61,729 lbs65,698 lbs
Achslast32,849 lbs
Wasservorrat3,830 us gal
Brennstoff13,228 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche24.3 sq ft
Strahlungsheizfläche102.3 sq ft96.9 sq ft
Rohrheizfläche1,257 sq ft1,018.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,359.3 sq ft1,115.1 sq ft
Gesamtheizfläche1,359.3 sq ft1,115.1 sq ft
VarianteAuslieferungszustandUmbau P 2/4
Triebwerk
Ø Treibräder73.6 in
Kesseldruck188 psi
DampfdehnungVerbundEinfach
Zylinderzwei, HD: 15 3/16 x 24 in
und ND: 24 x 24 in
zwei, 17 15/16 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung671 hp (500 kW)
Opt. Geschwindigkeit50 mph26 mph
Max. Geschwindigkeit56 mph
Anfahrzugkraft8,587 lbf16,771 lbf
mit Anfahrschaltung10,304 lbf
Booster8,085 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Personenzug
Vorspannachse
Booster
Prototyp
Stand: 01/2022
Bayerische B IX
Deutsche Reichsbahn Baureihe 3474
Deutschland | 1874
104 Stück
Schnittmodell im Deutschen Museum in München
Schnittmodell im Deutschen Museum in München
MPW57

Um die Zugkräfte für die gesteigerten Lasten im Schnellzugverkehr zu erhöhen, hatte man bereits 1869 und 1870 einige Loks der Achsfolgen 1A1 und 2A (Crampton) in zweifach gekuppelte Maschinen umgebaut. Darauf bestellte man vier Loks der Achsfolge B1 und ordnete sie bereits in die Gattung B IX ein, verkaufte sie aber schon bald an die Reichseisenbahnen Elsaß-Lothringen. Schließlich begann man 1874 bei Maffei mit der Fertigung der neuen B IX, welche die Achsfolge 1B hatte und somit die erste in Serie beschaffte, zweifach gekuppelte Schnellzuglokomotive Bayerns wurde.

Da man zu dieser Zeit bereits zu der Erkenntnis gekommen war, dass überhängende Massen die Laufeigenschaften bei hohen Geschwindigkeiten beeinträchtigen, versuchte man diese so weit wie möglich zu reduzieren. Bei der in kleinen Stückzahlen gebauten B VIII hatte man bereits Erfahrungen gesammelt mit einem Stehkessel, dessen Schwerpunkt direkt über der zweiten Kuppelachse lag und übernahm dieses Merkmal bei der B IX. Um auch die vorderen Überhänge zu minimieren, verschob man die Zylinder möglichst nahe an die Vorlaufachse. Wie schon die Vorgängerbaureihe, hatte die B IX einen Außenrahmen, innenliegende Stephenson-Steuerung und außenliegende Zylinder. Sie konnte auf Grund ihrer guten Laufruhe für 90 km/h zugelassen werden und erreichte mit 150 Tonnen Zuggewicht in der Ebene eine Geschwindigkeit von 70 km/h.

Zwischen 1874 und 1887 wurden insgesamt 104 Maschinen hergestellt. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs waren sie schon längst nicht mehr im hochwertigen Schnellzugdienst im Einsatz, aber trotzdem wurden die verbliebenen Exemplare mit den Nummern 34 7421 bis 34 7440 in den vorläufigen Umzeichnungsplan der Reichsbahn aufgenommen. Das Anbringen der neuen Nummern entfiel jedoch, da die Ausmusterung der letzten Maschinen 1925 erfolgte. Heute kann die Lok mit der Nummer 1000 als Schnittmodell in der Lokwelt Freilassing, einer Außenstelle des Deutschen Museums in München, betrachtet werden.

Allgemein
Bauzeit1874-1887
HerstellerMaffei
Achsfolge2-4-0 (Porter) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge45 ft 9 5/8 in
Dienstmasse74,075 lbs
Reibungsmasse48,502 lbs
Achslast25,574 lbs
Wasservorrat2,774 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche16.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche952.6 sq ft
Gesamtheizfläche952.6 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder73.6 in
Kesseldruck145 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 16 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung402 hp (300 kW)
Opt. Geschwindigkeit25 mph
Max. Geschwindigkeit56 mph
Anfahrzugkraft10,272 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stand: 01/2022
Bayerische B XI
Deutsche Reichsbahn Baureihe 367-8
Deutschland | 1892
139 Stück
Nr. 1316
Nr. 1316

Schon kurz nach der Indienststellung der Schnellzugloks der Gattung X hatte man bemerkt, dass man die Leistung unter Beibehaltung der Achsfolge 1'B nicht weiter steigern konnte. Aus diesem Grund entwickelte man eine neue Lok, die vorne ein seitlich verschiebbares Drehgestell hatte und somit einen größeren Kessel aufnehmen konnte, ohne die Achslast zu überschreiten. Die erste Serie umfasste 39 Maschinen, die 1892 und 1893 von Maffei ausgeliefert wurden. Sie wurden von einem herkömmlichen Zweizylinder-Triebwerk angetrieben und konnten mit 1.870 mm Kuppelraddurchmesser eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen.

Ab 1895 wurde eine zweite Serie produziert, von der insgesamt 100 Maschinen nicht nur von Maffei, sondern auch von Krauss gefertigt wurden. Ihr größter Unterschied zu den ersten war, dass sie zum Erreichen einer besseren Effizienz ein Verbundtriebwerk mit ebenfalls zwei Zylindern bekommen hatten. Zudem wurde der Kesseldruck von 12 auf 13 bar erhöht. In der Ebene konnten die beiden Ausführungen 200 bzw. 270 Tonnen mit jeweils 75 km/h ziehen. Um auf Steigungen von fünf Promille noch 50 km/h halten zu können, durfte das Zuggewicht 200 bzw. 260 Tonnen nicht überschreiten.

Trotz des baldigen Aufkommens stärkerer und vor allem schnellerer Loks konnte sich eine große Zahl der Maschinen bis zur Reichsbahnzeit halten, auch wenn sie später kaum noch in den hochwertigen Schnellzugdienst kamen. Acht Exemplare der ersten und 76 der zweiten Serie wurden von der Reichsbahn übernommen und bekamen die Nummern 36 701 bis 708 und 36 751 bis 826. Die Zwillingsmaschinen wurden bereits 1926 ausgemustert und die Verbundmaschinen bis 1931.

VarianteNr. 1201-1239Nr. 1240-1339
Allgemein
Bauzeit1892-18931895-1900
HerstellerMaffei, Krauss
Achsfolge4-4-0 (American) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge52 ft 5 1/8 in55 ft 4 13/16 in
Radstand21 ft 10 5/8 in
Fester Radstand8 ft 4 3/8 in
Dienstmasse111,113 lbs113,538 lbs
Reibungsmasse62,832 lbs65,257 lbs
Gesamtmasse190,479 lbs208,337 lbs
Achslast31,526 lbs32,628 lbs
Wasservorrat3,830 us gal4,755 us gal
Brennstoff13,228 lbs (Kohle)14,330 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche24.1 sq ft24.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,250.8 sq ft1,257.2 sq ft
Gesamtheizfläche1,250.8 sq ft1,257.2 sq ft
VarianteNr. 1201-1239Nr. 1240-1339
Triebwerk
Ø Treibräder73.6 in
Kesseldruck174 psi188 psi
DampfdehnungVerbund
Zylinderzwei, 16 15/16 x 24 inzwei, HD: 17 15/16 x 24 in
und ND: 26 3/8 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung603 hp (450 kW)
Opt. Geschwindigkeit56 mph33 mph
Max. Geschwindigkeit56 mph
Anfahrzugkraft6,913 lbf11,478 lbf
mit Anfahrschaltung8,296 lbf13,774 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Stand: 01/2022
Bayerische BB I und Pfälzische Eisenbahnen G 4II
Deutschland | 1896
3 Stück
Bild der Lokomotive
Die Lokomotive, Dezember 1906

Bei der BB I handelte es sich um eine einzige Mallet-Lokomotive der Achsfolge B'B, welche vorrangig zum Schieben von Güterzügen auf den Steilrampen in Franken verwendet wurde. Ursprünglich war die bei Maffei gebaute Maschine für die Schwedisch-Norwegischen Eisenbahnen bestimmt, dann aber von der Bayerischen Staatsbahn übernommen worden. Zwei baugleiche Lokomotiven beschaffte die Pfalzbahn ebenfalls 1896 und bezeichnete sie als Gattung G 4II.

Im Gegensatz zur später in Serie gebauten BB II handelte es sich um eine Schlepptenderlok, zudem war sie mit einer Achslast von 14 Tonnen wesentlich schwerer. Die sonstige konstruktive Ausführung war ähnlich, mit senkrechten Verbindungsrohren vom Dampfdom zu den in der Mitte liegenden Hochdruckzylindern und an der Front liegenden Niederdruckzylindern. Wie auch andere vierachsige Mallet-Lokomotiven fiel die Maschine im Betrieb durch einen unruhigen Lauf und eine starke Neigung zum Schleudern auf, weshalb man keine weiteren beschaffte. Auch bei der Pfalzbahn machte man die gleichen Beobachtungen mit den beiden baugleichen Maschinen, worauf hin diese zum Teil nur zur Erprobung neuer Bremssysteme verwendet wurden.

Bei beiden Betreibern fasste man den Entschluss, in Zukunft wieder D-gekuppelte Maschinen einzusetzen, da diese trotz des etwas schlechteren Kurvenlaufs nicht über die Schwächen der Mallets verfügten. Für eine einzige noch vorhandene BB I reservierte man die Reichsbahn-Nummer 55 7101, diese wurde jedoch auf Grund der Ausmusterung im Jahr 1923 nicht mehr übernommen. Das gleiche Schicksal traf die bis zu diesem Zeitpunkt noch im Einsatz befindliche Pfälzische Maschine.

Allgemein
Bauzeit1896
HerstellerMaffei
Achsfolge0-4-4-0 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge55 ft 8 15/16 in
Radstand19 ft 4 11/16 in
Fester Radstand5 ft 8 1/8 in
Dienstmasse122,577 lbs
Reibungsmasse122,577 lbs
Achslast31,306 lbs
Wasservorrat3,646 us gal
Brennstoff12,125 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche22.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,324 sq ft
Gesamtheizfläche1,324 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder52.8 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 16 5/16 x 24 13/16 in
und ND: 25 x 24 13/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung671 hp (500 kW)
Opt. Geschwindigkeit14 mph
Max. Geschwindigkeit40 mph
Anfahrzugkraft30,365 lbf
mit Anfahrschaltung36,438 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Mallet
Stand: 04/2022
Bayerische BB II
Deutsche Reichsbahn Baureihe 987
Deutschland | 1899
31 Stück
Bild der Lokomotive
Maffei

Auf den bayerischen Lokalbahnen bestand das Problem, dass es zum Teil sehr enge Kurvenradien gab, auch viele Steigungen und somit zunehmend stärkere Loks für die immer höheren Anforderungen benötigt wurden. Aus diesem Grund entwickelte man die BB II, deren Kuppelachsen sich für einen besseren Kurvenlauf nicht in einem gemeinsamen Rahmen befanden.

Als Tenderlok der Bauart Mallet mit nur je zwei Achsen im Rahmen und im Drehgestell war sie optimal für die kurvigen Strecken geeignet. Mangels Laufachsen erwiesen sich die Laufeigenschaften bei Streckengeschwindigkeit als unzureichend. Zudem neigte die Lok zum Schleudern und konnte ihre Leistung somit nicht immer richtig umsetzen.

Die Produktion umfasste eine Serie von 29 Maschinen zwischen 1899 und 1903 und eine zweite Serie von 1908, in der nur zwei Exemplare entstanden. Letztere waren etwas länger und schwerer als die bisherigen. Sie wurden 1925 alle von der Reichsbahn übernommen und als Baureihe 987 eingeordnet. Auf Grund der beschriebenen Unzulänglichkeiten wurden die meisten jedoch schon in den dreißiger Jahren ausgemustert. Die verbliebenen wurden ab etwa 1940 an diverse Werkbahnen verkauft, wo die Laufruhe der Maschinen kein Problem darstellte. Die ehemalige 98 727, welche 1943 an die Südzucker AG verkauft wurde, wird heute vom Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein betriebsfähig erhalten. Auf Grund der Werbefigur ihres ehemaligen Betreibers erhielt sie den Spitznamen „Zuckersusi”.

Allgemein
Bauzeit1899-1908
HerstellerMaffei
Achsfolge0-4-4-0T (Four Coupled Mallet) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge32 ft 10 1/8 in
Radstand17 ft 0 3/4 in
Fester Radstand5 ft 3 in
Dienstmasse93,917 lbs
Reibungsmasse93,917 lbs
Achslast23,589 lbs
Wasservorrat1,136 us gal
Brennstoff4,409 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche15.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche728.7 sq ft
Gesamtheizfläche728.7 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder39.6 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 12 3/16 x 20 7/8 in
und ND: 19 5/16 x 20 7/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung375 hp (280 kW)
Opt. Geschwindigkeit14 mph
Max. Geschwindigkeit28 mph
Anfahrzugkraft16,578 lbf
mit Anfahrschaltung19,894 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Mallet
Nebenbahn
Stand: 01/2022
98 727 „Zuckersusi” im April 1976 in Stolberg
98 727 „Zuckersusi” im April 1976 in Stolberg
Werner & Hansjörg Brutzer
Bayerische C I
Deutschland | 1847
5 Stück
Modell der „Behaim” im Verkehrszentrum München
Modell der „Behaim” im Verkehrszentrum München
Universal-Interessierter
Allgemein
Bauzeit1847-1850
HerstellerMaffei
Achsfolge0-6-0 (Six-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge40 ft 8 3/16 in
Dienstmasse58,202 lbs
Reibungsmasse58,202 lbs
Gesamtmasse74,957 lbs
Achslast23,149 lbs
Wasservorrat1,110 us gal
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche9.8 sq ft
Verdampfungsheizfläche741.6 sq ft
Gesamtheizfläche741.6 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder42 in
Kesseldruck87 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 16 x 24 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung107 hp (80 kW)
Opt. Geschwindigkeit6 mph
Max. Geschwindigkeit25 mph
Anfahrzugkraft10,801 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Bayerische C III
Deutsche Reichsbahn Baureihe 5378
Deutschland | 1868
239 Stück
Nr. 600 „Fahrenberg” 1922 in München
Nr. 600 „Fahrenberg” 1922 in München
Oberreichsbahnrat Dr. Ing. Rudolf Kallmünzer

Als C III bezeichnete die Bayerische Staatsbahn dreifach gekuppelte Güterzuglokomotiven, die zwischen 1868 und 1879 insgesamt 305 mal gebaut wurden. Dabei kann zwischen drei leicht unterschiedlichen Bauarten unterschieden werden, von denen die Normalbauart mit 239 Exemplaren den größten Teil ausmachte.

Die älteste Variante umfasste 52 Maschinen, welche die Bayerische Ostbahn ab 1867 in fünf Serien beschaffte. Sie basierte auf der Gattung C, hatte aber zur Leistungssteigerung einen Kessel mit größerem Durchmesser und mehr Rost- und Heizfläche. Sie kamen 1876 nach der Übernahme der Ostbahn in den Bestand der Staatsbahn und waren etwas leichter als ihre Schwestern.

Die Normalbauart entstand aus der C II der Staatsbahn und wurde ab 1868 produziert. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin erfolgte der Antrieb bei ihr auf die mittlere statt auf die letzte Achse. Die Steuerung lag weiterhin innen, war nun aber in der Bauart Allan ausgeführt. Der Lokomotivrahmen lag außen, somit erfolgte die Kraftübertragung über Hallsche Kurbeln. Ab der dritten Serie von 1876 wurden ein größerer Kessel und größere Zylinder verbaut. Auch die ersten beiden Serien wurden später an die späteren Serien angeglichen.

In den Jahren 1872 bis 1874 kamen 14 weitere Exemplare hinzu, die bei Sigl in Wien ursprünglich für Ungarn mit großeren Tendern gebaut und nicht abgenommen worden sind. Die Maße der Loks selber waren fast identisch mit den restlichen Maschinen, vor allem nach dem Einbau eines neuen Kessel mit den selben Abmessungen.

Von allen Varianten überlebten die letzten Exemplare bis nach dem Ersten Weltkrieg und einige wurden noch in den vorläufigen Umzeichnungsplan der Reichsbahn als Baureihe 5378 aufgenommen, aber bis 1925 ausgemustert.

VarianteAusführung 1868Ausführung 1876Bauart Sigl
Allgemein
Bauzeit1868-18751876-18791872-1874
HerstellerMaffei, KraussSigl
Achsfolge0-6-0 (Six-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge46 ft 3 11/16 in48 ft 10 1/4 in
Radstand10 ft 6 in
Fester Radstand10 ft 6 in
Dienstmasse81,758 lbs83,776 lbs75,398 lbs
Reibungsmasse81,758 lbs83,776 lbs75,398 lbs
Achslast26,455 lbs30,865 lbs25,133 lbs
Wasservorrat2,364 us gal2,774 us gal3,170 us gal
BrennstoffKohle11,023 lbs (Kohle)Kohle
Kessel
Rostfläche17.9 sq ft19.8 sq ft17.4 sq ft
Strahlungsheizfläche79.7 sq ft
Rohrheizfläche1,360 sq ft1,282 sq ft1,235.7 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,439.7 sq ft
Gesamtheizfläche1,439.7 sq ft
VarianteAusführung 1868Ausführung 1876Bauart Sigl
Triebwerk
Ø Treibräder49.2 in50.2 in47.1 in
Kesseldruck145 psi123 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 19 1/8 x 26 inzwei, 20 x 26 inzwei, 18 1/8 x 24 13/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung436 hp (325 kW)469 hp (350 kW)402 hp (300 kW)
Opt. Geschwindigkeit12 mph14 mph
Max. Geschwindigkeit28 mph
Anfahrzugkraft23,725 lbf25,540 lbf18,106 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 01/2022
Bayerische C IV
Deutschland | 1884
87 Stück
Nr. 1419 1922 in München
Nr. 1419 1922 in München
Oberreichsbahnrat Dr. Ing. Rudolf Kallmünzer

Nach den ebenfalls dreifach gekuppelten Maschinen der Gattungen C I, C II und C III war die C IV die erste bayerische Güterzuglok, die keinen Außenrahmen mehr hatte. Sie wurde ab 1884 von Krauss und Maffei gefertigt. Die Maschinen der Gattung C IV hatten etwas größere Räder als ihre Vorgänger und erreichten somit nicht nur 40 bzw. 45 km/h, sondern waren für 50 km/h ausgelegt. Hinzu kam eine Druckluftbremse ab Werk, welche zu dieser Zeit bei Güterzügen noch keine Selbstverständlichkeit war.

Im Jahr 1889 wurden zwei Exemplare mit Zweizylinder-Verbundtriebwerk ausgeliefert, welche sich im Vergleich zum Serienmodell als überlegen herausstellten. Zusätzlich zur Steigerung der Effizienz und Leistung durch die doppelte Dampfdehnung kam die Erhöhung des Kesseldrucks, welcher nun zwölf statt elf bar betrug. Somit wurden ab 1892 nur noch Maschinen in Verbundbauweise gefertigt, während die Produktion der Zwillingsmaschinen im folgenden Jahr nach insgesamt 87 Exemplaren ein Ende fand. Zu den zwei Probelokomotiven kamen noch 98 weitere Maschinen hinzu, so dass bis 1897 insgesamt 100 Verbundmaschinen gebaut wurden. Die Serienexemplare hatten einen nochmals erhöhten Kesseldruck und einen größeren Zylinderdurchmesser.

Obwohl die Loks schon bald nicht mehr den gestiegenen Lasten auf Hauptstrecken gewachsen waren und auch für viele Güterzüge auf Nebenstrecken zu schwach waren, übernahm die Reichsbahn noch eine große Zahl von ihnen als Baureihe 5380-81. Die Zwillingsloks wurden schon bis 1926 ausgemustert, die anderen überlebten noch fünf Jahre länger.

VarianteZwillingVerbund
Allgemein
Bauzeit1884-18921889-1897
HerstellerMaffei, Krauss
Achsfolge0-6-0 (Six-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge47 ft 10 13/16 in49 ft 3 5/16 in
Radstand10 ft 6 in
Fester Radstand10 ft 6 in
Gesamtradstand33 ft 9 1/2 in34 ft 6 9/16 in
Dienstmasse88,185 lbs92,594 lbs
Reibungsmasse88,185 lbs92,594 lbs
Gesamtmasse148,150 lbs153,221 lbs
Achslast29,321 lbs30,865 lbs
Wasservorrat2,695 us gal2,774 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche18 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,203.4 sq ft
Gesamtheizfläche1,203.4 sq ft
VarianteZwillingVerbund
Triebwerk
Ø Treibräder52.8 in
Kesseldruck160 psi188 psi
DampfdehnungEinfachVerbund
Zylinderzwei, 19 1/8 x 24 13/16 inzwei, HD: 19 11/16 x 24 13/16 in
und ND: 27 3/4 x 24 13/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung503 hp (375 kW)
Opt. Geschwindigkeit14 mph17 mph
Max. Geschwindigkeit31 mph
Anfahrzugkraft23,336 lbf19,421 lbf
mit Anfahrschaltung23,305 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 01/2022
Bayerische C V
Deutsche Reichsbahn Baureihe 173
Deutschland | 1896
43 Stück
Bild der Lokomotive
Die Lokomotive, August 1925

Die Maschinen der Gattung C V waren die ersten Schnellzugloks in Europa, die über die Achsfolge 2'C verfügten. Sie gingen zurück auf einen Entwurf, den Maffei auf eigene Rechnung erstellt hatte und 1896 auf der Bayerischen Landesausstellung präsentierte. Der ursprüngliche Entwurf war gleichermaßen für Personen-, als auch Güterzüge vorgesehen und hatte deshalb Kuppelräder von nur 1.640 mm Durchmesser. Die Bayerische Staatsbahn kaufte diese Lok und setzte sie testweise im Betrieb ein. Man entschied sich schließlich für eine Beschaffung, jedoch als reine Schnellzuglok mit einem Kuppelraddurchmesser von 1.870 mm und nur in einer verstärkten Ausführung. Die Vergrößerung der Räder ging aber mit einer Verringerung der Zugkraft einher, und somit war im normalen Betrieb eine Ausnutzung der Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h nur mit Zügen von maximal 160 Tonnen möglich.

Auf Bestreben von Anton Hammel, Direktor von Maffei, verwendete man einen in Deutschland noch selten zu findenden Barrenrahmen. Während vor allem im Norden des Landes der Trend wieder hin zu Zweizylinderloks mit einfacher Dampfdehnung ging, läutete Hammel mit der C V in Süddeutschland das Zeitalter der Schnellzugloks mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk ein. Hier setzte sich die Denkweise durch, dass die Nachteile der wartungsaufwändigeren Innenzylinder und Kropfachsen durch den günstigeren Verbrauch mehr als ausgeglichen werden.

Zwischen 1899 und 1901 wurden 42 Exemplare gebaut, die durch neue Loks schon ab 1903 in niedere Dienste verdrängt wurden. In ihrem neuen Aufgabengebiet blieben sie noch länger im Dienst, jedoch musste nach dem Ersten Weltkrieg ein relativ großer Anteil von 17 Maschinen als Reparationsleistung an Frankreich abgegeben werde. Die restlichen Loks wurden von der Reichsbahn übernommen und wurden zur Baureihe 173. Dies zeigte, dass sie immer noch als Schnellzugloks eingeordnet wurden. Ihre Ausmusterung erfolgte bis 1930.

VariantePrototypSerie
Allgemein
Bauzeit18961899-1901
HerstellerMaffei
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge61 ft 9 3/4 in
Radstand27 ft 2 3/8 in
Fester Radstand12 ft 11 7/8 in
Dienstmasse145,946 lbs
Reibungsmasse101,853 lbs
Achslast33,951 lbs
Wasservorrat5,680 us gal
Brennstoff15,432 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche28.5 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,646.9 sq ft
Gesamtheizfläche1,646.9 sq ft
VariantePrototypSerie
Triebwerk
Ø Treibräder64.6 in73.6 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 14 15/16 x 25 3/16 in
und ND: 24 x 25 3/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,184 hp (883 kW)
Opt. Geschwindigkeit35 mph40 mph
Max. Geschwindigkeit56 mph
Anfahrzugkraft21,727 lbf19,055 lbf
mit Anfahrschaltung26,072 lbf22,866 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Anton Hammel
Stand: 04/2022
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