Die R 4/4 war eine Tenderlok für den schweren Rangierdienst, die ab 1913 in kleineren Zahlen für die Pfalzbahn gebaut worden ist und später von der Bayerischen Staatsbahn in größeren Zahlen beschafft wurde. Obwohl sie Nassdampfloks waren, stellten sie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und konnten sich so bis in die Bundesbahnzeit halten. Der Kessel mit relativ großem Durchmesser wurde sehr hoch angeordnet, um auch eine großzügig dimensionierte und breite, aber nicht zu lange Feuerbüchse oberhalb der Kuppelräder unterbringen zu können. Somit wurde der Wasserkasten unterhalb des Kessels angebracht, da dort nun mehr Platz vorhanden war als an den Seiten.
Die Produktion für die Pfalzbahn umfasste neun Maschinen, die in den Jahren 1913 und 1914 fertiggestellt wurden. Dort wurden sie vor allem auf längeren Strecken zum Rangieren eingesetzt, da sie in der Ebene mit Zügen von bis zu 1.000 Tonnen die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen konnten.
Zwischen 1918 und 1925 beschaffte Bayern weitere 42 Maschinen, die sich leistungsmäßig kaum von der pfälzischen Bauart unterschieden. Sie verfügten jedoch über zusätzliche Wasserkästen an den Seiten des Kessels, welche die Wasservorräte auf bis zu neun Kubikmeter vergrößerten. Zudem waren der Dampfdom und der Sandkasten nun getrennt voneinander angeordnet und befanden sich nicht mehr unter einer gemeinsamen Abdeckung auf dem Kesselscheitel. Die Reichsbahn übernahm 1925 alle Maschinen bis auf zwei Stück und gab ihnen die Nummern 92 2001 bis 92 2049. Die restlichen beiden waren 1921 ins Saarland abgegeben worden und kamen erst 1935 zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben fast alle Exemplare bei der Bundesbahn, welche sie in der Pfalz und in Bayern einsetzte. Die letzte Maschine wurde 1962 ausgemustert.