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Dampfloks der Reichsbahn und Bundesbahn
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01 180 mit Neubaukessel der Bundesbahn vor 01 150
01 180 mit Neubaukessel der Bundesbahn vor 01 150
Christian Gebhardt

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde im Zuge der Gründung der Weimarer Republik entschieden, die Länderbahnen unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen. Somit wurden offiziell am 1. April 1920 die „Deutschen Reichseisenbahnen” gegründet, die bald in „Deutsche Reichsbahn” umbenannt wurden. Auf Grund des Dawes-Plans wurde die Reichsbahn 1924 privatisiert und „Deutsche Reichsbahn Gesellschaft” genannt, um ihre Gewinne als Reparationen an die Siegermächte abführen zu können.

Eine große Herausforderung war es, die große Zahl an unterschiedlichen Dampflokomotiven der Länderbahnen zu verwalten und effektiv einzusetzen. Obwohl viele der Loks noch auf der Höhe der Zeit waren, bereiteten ihre unterschiedlichen Eigenschaften einen größeren Aufwand bei der Planung des laufenden Betriebs. Auf lange Sicht war es somit von Nöten, den Fuhrpark zu vereinheitlichen.

Zunächst wurden einige besonders gelungene Länderbahnloks von mehreren Reichsbahndirektionen beschafft, wie etwa die Preußische G 12. Auch die Preußische P 8 und die Bayerische S 3/6 wurden noch für einige Jahre weiter gebaut. Wenn es überzählige Loks in bestimmten Aufgabenbereichen gab, wurden zuerst die ältesten Maschinen der Länderbahnen ausgemustert oder die, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren.

Zur Verwaltung der einzelnen Typen wurde ein Baureihenschema aufgestellt, das jedem Typ eine Nummer von 01 bis 99 und eventuell eine Unterbaureihe zuordnete. Dabei wurden in jedem Bereich die niedrigsten Nummern für die neuen Loks reserviert. Auf der anderen Seite bekamen viele ältere Loks eine Nummer zugeteilt, diese wurde aber zum Stichtag 1925 nicht mehr angeschrieben, weil sie bereits ausgemustert waren.

Folgende Nummern wurden für unterschiedliche Kategorien vergeben:

BaureiheKategorie01-19Schnellzug-Schlepptenderloks20-39Personenzug-Schlepptenderloks40-59Güterzug-Schlepptenderloks60-79Personenzug-Tenderloks80-96Güterzug-Tenderloks97Zahnrad-Tenderloks98Lokalbahn-Tenderloks99Schmalspurloks

Schnellzug-Schlepptenderloks der Länderbahnen mit der Achsfolge 2'C1' (Pacific) wurden so in die Baureihe 18 einsortiert. So wurde zum Beispiel die Sächsische XVIII H zur Baureihe 180, das heißt mit Nummern ab 18 001. Die in größerer Stückzahl vorhandene Bayerische S 3/6 bekam den Nummernkreis 184-5, also mit Nummern zwischen 18 401 und 18 548. Von der Preußischen P 8 erhielt die Reichsbahn fast 3.000 Stück, diese bekamen Ordnungsnummern ab 1001 und wurden zur Baureihe 3810-40.

Für den Bau neuer Lokomotiven rief man das Programm der Einheitslokomotiven ins Leben. Ziel war es, eine möglichst große Zahl von Baureihen für unterschiedliche Einsatzfelder mit einer großen Zahl von Gleichteilen, günstiger Fertigung, einfacher Wartung und langer Lebensdauer zu entwickeln. Federführend war hier Richard Paul Wagner, der ab 1922 Bauartdezernent war und viele Grundzüge der Einheitsloks prägte.

Ein zentrales Element war der Barrenrahmen, den Wagner bereits bei seinen Studienreisen in die USA erleben konnte und den auch die Bayerische Staatseisenbahn verwendet hatte. Durch dessen geringere Bauhöhe hatte man eine freiere Hand bei der Gestaltung des Kessels und konnte eine Feuerbüchse mit vorteilhafteren Proportionen verwenden. Auch bei den Führerhäusern, Windleitblechen und anderen äußerlich sichtbaren Baugruppen konnte man auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um eine Einheitslok der Reichsbahn handelte. Im Inneren optimierte man etwa die Dampfwege, um ohne größeren Aufwand die Leistung und den Verbrauch zu optimieren.

Um die Produktionskosten zu senken und die Wartung zu vereinfachen, verwendete man keine Verbundtriebwerke und nahm den höheren Verbrauch in Kauf. Dem vorausgegangen waren Versuchsfahrten mit den Schnellzugloks der Baureihen 01 mit Zweizylinder-Triebwerk und 02 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk. Da die 02 nur minimal sparsamer war, sah man die zusätzlichen Kosten des Triebwerks als nicht gerechtfertigt an. Einige Stimmen behaupten, dass das Triebwerk der 02 mit Absicht unvorteilhaft ausgelegt war, um zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen. Auch vermied man den Einsatz eines dritten Innenzylinders ohne Verbundwirkung so weit wie möglich und stattete nur Loks damit aus, bei denen eine besondere Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten oder hoher Last notwendig war.

Bei den Kesseln der Einheitsloks fiel auf, dass diese sehr lang waren. Durch den Verzicht auf eine Verbrennungskammer ergaben sich übermäßig lange Rauchrohre, die durch Spannungen bei Temperaturunterschieden zu Problemen führten. Später fertigte man die Kessel aus der härteren Stahllegierung St 47k, um sie statt mit 16 bar nun mit 20 oder sogar 25 bar betreiben zu können. Später musste der Druck wieder herabgesetzt werden, da man erst nachträglich erkannte, dass dieser Stahl mit der Zeit spröde wurde und es zu gefährlichen Haarrissen kam.

Allgemein setzten sich Neuerungen im Dampflokbau bei den Einheitsloks oft nicht durch, um die auf Massenproduktion ausgelegten Produktionsstätten nicht zu stark modifizieren zu müssen. Gerade bei der Saugzuganlage hielt man an der traditionellen Bauart fest und verwendete keine variablen, kleeblattförmigen oder Kylchap-Blasrohre. Zur Rostbeschickung weigerte man sich, mechanische Stoker einzubauen und vertraute deshalb auf die Muskelkraft der Heizer. So kam es bei den stärksten Lokomotiven nicht selten vor, dass gleichzeitig zwei Heizer verwendet wurden, um ausreichend Kohle schaufeln zu können.

In den Dreißigern mussten sich die Dampfloks gegen die neuen Triebzüge wie etwa den „Fliegenden Hamburger” beweisen, die gerade auf Strecken mit niedrigem Verkehrsaufkommen mühelos hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichten. Ein Ergebnis war die Tenderlok der Baureihe 61, die leichte Personenzüge mit bis zu 160 km/h ziehen sollte. Allgemein wurden in den Dreißigern viele Stromlinienloks gebaut, die bei hohen Geschwindigkeiten weniger verbrauchen sollten. Die Verkleidung stellte sich bald als hinderlich bei der Wartung heraus und führte zur Überhitzung einiger Bauteile des Fahrwerks, weshalb sie später wieder entfernt wurde.

1937 wurde die Reichsbahn von den Nationalsozialisten verstaatlicht, um sie besser für die eigenen Kriegspläne verwenden zu können. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Entwicklung im Bereich der Schnellzugloks quasi eingestellt und es wurde größerer Wert auf die Massenproduktion von Güterzugloks gelegt. Einerseits kam die Produktion der schweren Baureihe 44 zu diesem Zeitpunkt erst richtig in Fahrt, andererseits wurden Loks mit niedriger Achslast zur Verwendung in den eroberten Gebieten entwickelt.

Einer der zentralen Punkte war nun die Vereinfachung der Fertigung vorhandener Lokomotivtypen und die Rationalisierung der Fertigung. Dabei wurde die Gemeinschaft Großdeutscher Lokomotivfabriken gegründet, um unterschiedliche Baugruppen in einzelnen Werken zu fertigen und diese dann in einem anderen Werk zu montieren. Die Vereinfachung der Loks führte erst zu den Übergangskriegslokomotiven und dann zu den Kriegslokomotiven, bei denen viele Teile einfacher gefertigt wurden und andere Teile weggelassen wurden, die nicht für den Betrieb notwendig waren. Den dadurch entstandenen höheren Verbrauch nahm man in Kauf. Auch die Lebensdauer der einzelnen Lokomotiven konnte geringer ausfallen, da man diese nach dem erwarteten siegreichen Kriegsende als entbehrlich ansah.

Nach der deutschen Niederlage zeichnete sich schnell ab, dass die Bahnen in den westlichen und der östlichen Besatzungszone bald trennen würden. In der DDR führte man den Namen „Deutsche Reichsbahn” weiter, während man in der BRD die Deutsche Bundesbahn gründete. Auf beiden Seiten musste man zunächst mit dem vorhandenen Material ein Auskommen finden und die beschädigten Anlagen und Fahrzeuge reparieren. Erst mit Verzögerung war es möglich, neue Lokomotiven in größerer Stückzahl zu fertigen.

Bei der Bundesbahn konnte auf Grund des Entgegenkommens der Siegermächte früh die Entscheidung fallen, die Umstellung auf Diesel- und Elektroloks in großem Stil vorzunehmen. Somit wurden nur noch wenige neue Dampfloks entwickelt und gefertigt. Trotzdem war man noch einige Zeit auf die vorhandenen Dampfloks angewiesen und musste deren Lebensdauer verlängern. Dabei waren vor allem an den in minderwertiger Qualität gefertigten Kriegsloks und den Kesseln aus der problematischen Legierung St 47k größere Arbeiten fällig. Viele Loks erhielten komplett neue, geschweißte Kessel mit Verbrennungskammer, die die Leistung steigerten.

Bei der Reichsbahn in der DDR war man in einer deutlich schlechteren Situation, da die Sowjetunion große Reparationszahlungen einforderte. So mussten etwa alle funktionsfähigen Elektroloks abgegeben werden und es wurden alle Oberleitungen demontiert und in die Sowjetunion gebracht. Ebenso wurde von zweigleisigen Strecken das zweite Gleis demontiert und abtransportiert und generell wurden viele Industriebetriebe als Reparation demontiert. Somit hatte die Reichsbahn einen deutlich schwereren Start und eine großangelegte Elektrifizierung oder der Bau von Dieselloks war nicht abzusehen.

Der Schwerpunkt lag nun darin, die vorhandenen Dampfloks noch für mehrere Jahrzehnte einsatzfähig zu halten. Nachdem bereits viele Loks größeren Modernisierungen unterzogen worden waren, wurde 1957 das Programm der Rekoloks ins Leben gerufen. Hierbei wurden die Loks von Grund auf neu aufgebaut, wobei ebenfalls neue Hochleistungskessel zum Einsatz kamen. Da die DDR keine hochwertige Steinkohle in größeren Mengen beziehen konnte, mussten die Kessel für die Verwendung von Braunkohle ausgelegt werden. Hierbei entstand zum Beispiel die Baureihe 015, die im Vergleich zur ursprünglichen 01 eine deutlich gesteigerte Leistung erreichte.

Blick durch den Barrenrahmen der 01
Blick durch den Barrenrahmen der 01
Christian Gebhardt
Die Baureihe 24 wurde mit einer geringen Achslast für die zu erobernden Steppen der Sowjetunion entwickelt
Die Baureihe 24 wurde mit einer geringen Achslast für die zu erobernden Steppen der Sowjetunion entwickelt
Christian Gebhardt
Die Kriegsloks der Baureihe 52 kamen nach dem Zweiten Weltkrieg in viele Länder, hier als Reihe 555 der tschechoslowakischen ČSD
Die Kriegsloks der Baureihe 52 kamen nach dem Zweiten Weltkrieg in viele Länder, hier als Reihe 555 der tschechoslowakischen ČSD
Jan Kratochvíl
Die Baureihe 23 war eine der wenigen Neubau-Dampfloks der Bundesbahn
Die Baureihe 23 war eine der wenigen Neubau-Dampfloks der Bundesbahn
Klaus Nahr
Deutsche Bundesbahn Baureihe 10
Deutschland | 1957
2 Stück
10 001 auf einem Werksfoto
10 001 auf einem Werksfoto
Krupp

Die beiden gebauten Exemplare der Baureihe 10 waren Schnellzuglokomotiven, die 1957 für die Bundesbahn gebaut wurden und den Höhepunkt in der Entwicklung der Dampfloks darstellten. Obwohl sie gute Leistungen erbrachten und ein imageträchtiges Äußeres hatten, blieb es auf Grund des Strukturwandels bei den beiden Prototypen und einer Einsatzzeit von nur elf Jahren.

Der Zeit entsprechend kam ein geschweißter Kessel wie bei anderen Neubaudampfloks zum Einsatz und der Rahmen war nicht mehr als Barrenkonstruktion ausgeführt, sondern aus ebenfalls geschweißten Blechen. Die Feuerung erfolgte bei der 10 001 anfangs mittels Kohle über eine mechanische Beschickungsvorrichtung, unterstützt durch eine Ölzusatzfeuerung. Die 10 002 wurde ab Werk mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet und das erste Exemplar später auch darauf umgerüstet. Im Gegensatz zu früheren Stromlinienloks wurden die Maschinen nicht komplett verkleidet, sondern sie erhielten nur eine Teilverkleidung im unteren Bereich und eine spitze Rauchkammertür. Leistungsangaben reichen zum Teil bis zu 3.000 PS und bei den Verbräuchen wurden Werte erreicht, die besser waren als bei allen anderen Dampfloks. Der Nachteil dieser leistungsfähigen Konstruktion war jedoch, dass die Achslast 22,8 Tonnen erreichte und deshalb für einen großen Teil der damaligen Trassen zu hoch war.

Somit ergaben sich nur wenige Möglichkeiten, zu denen die Baureihe 10 ihr ganzes Leistungspotenzial zeigen konnte. Obwohl Dieselloks zu dieser Zeit noch geringere Leistungen hatten und die Elektrifizierung der Strecken in vielen Teilen von Deutschland noch nicht weit fortgeschritten war, näherte sich die Dampfzeit dem Ende. Schließlich wurden diese beiden Einzelexemplare schon 1967 und 1968 ausgemustert und heute ist nur noch die 10 001 nicht fahrbereit erhalten.

Allgemein
Bauzeit1957
HerstellerKrupp
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge72 ft 9 7/16 in
Radstand41 ft 1 1/8 in
Fester Radstand15 ft 3 1/16 in
Gesamtradstand72 ft 9 7/16 in
Leermasse240,083 lbs
Dienstmasse262,129 lbs
Reibungsmasse144,623 lbs
Achslast49,383 lbs
Wasservorrat10,567 us gal
Brennstoff27,833 lbs (Öl)
Kessel
Rostfläche46.2 sq ft
Strahlungsheizfläche236.8 sq ft
Rohrheizfläche2,092.5 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,329.3 sq ft
Überhitzerfläche1,137.7 sq ft
Gesamtheizfläche3,467.1 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder78.7 in
Kesseldruck261 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 18 7/8 x 28 3/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung2,467 hp (1,840 kW)
Opt. Geschwindigkeit37 mph
Max. Geschwindigkeit87 mph
Anfahrzugkraft42,800 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Stand: 01/2022
Deutsche Bundesbahn Baureihe 23
Deutschland | 1950
105 Stück
Die zuletzt gebaute 23 105 im Juli 1985 in Amberg mit ursprünglicher Beschriftung
Die zuletzt gebaute 23 105 im Juli 1985 in Amberg mit ursprünglicher Beschriftung
Werner & Hansjörg Brutzer

Aus den Prototypen der fortschrittlichen Baureihe 23 von 1941 entwickelten beide deutschen Bahnen nach dem Krieg eine Neubau-Dampflok, um ihre durch den Krieg dezimierten Fuhrparks zu ergänzen und auf lange Sicht die preußische P 8 ersetzen zu können. Während die Variante der Reichsbahn erst als Baureihe 2310 und später Baureihe 035 bezeichnet wurde, erhielt die Bundesbahn-Variante nur die Bezeichnung 23.

Wie auch bei ihrem Gegenstück aus dem Osten kamen moderne Technologien zum Einsatz, so etwa ein Kessel mit Verbrennungskammer und vor allem wurde in großem Umfang die Schweißtechnik eingesetzt. Ebenso wurde dem Fahrwerk viel Aufmerksamkeit zuteil. Die so entstandene Lok zeigte im Vergleich zur P 8 eine bedeutend gesteigerte Leistung und bewährte sich sofort im Einsatz. Sie gehörte zu den wenigen Schlepptenderloks, die rückwärts auch mit Höchstgeschwindigkeit fahren konnten, auch wenn diese aus Sicherheitsgründen auf 85 km/h begrenzt wurde und nur vorwärts die vollen 110 km/h zulässig waren.

Darüber hinaus wurde bei dieser Baureihe sehr viel Wert auf die Arbeitsbedingungen der Besatzung gelegt und somit entstand eine der wenigen deutschen Dampfloks mit komplett geschlossenem Führerhaus. Bisher waren die Führerhäuser hinten und zum Teil an den Seiten offen, aber in der Baureihe 23 gab es einen heizbaren Boden, einen Spind für Kleidung und sogar eine Möglichkeit, Essen zu erwärmen. Außerdem erhielten 16 der insgesamt 105 Exemplare eine Wendezugsteuerung für den effizienteren Einsatz im Personenverkehr mit den damals noch neuartigen Steuerwagen.

Trotz all dieser Vorzüge rückte das Ende des Dampfzeitalters langsam heran, und somit überlebte die Baureihe 23 die zu ersetzende P 8 auch nicht um sehr viele Jahre. So ergab es sich, dass die letzte P 8 bei der Bundesbahn 1974 aus Altersgründen ausgemustert wurde, aber die letzte 23 auch schon 1975 auf Grund der Umstellung auf die neuen Traktionsarten abgestellt wurde.

Allgemein
Bauzeit1950-1959
HerstellerHenschel, Jung, Krupp, Esslingen
Achsfolge2-6-2 (Prairie) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge69 ft 11 9/16 in
Radstand32 ft 5 3/4 in
Fester Radstand6 ft 6 3/4 in
Leermasse164,465 lbs
Dienstmasse182,543 lbs
Reibungsmasse123,459 lbs
Gesamtmasse319,229 lbs
Achslast41,667 lbs
Wasservorrat8,189 us gal
Brennstoff17,637 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche33.5 sq ft
Strahlungsheizfläche184.1 sq ft
Rohrheizfläche1,498.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,682.2 sq ft
Überhitzerfläche794.4 sq ft
Gesamtheizfläche2,476.6 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder68.9 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 21 5/8 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,777 hp (1,325 kW)
Opt. Geschwindigkeit32 mph
Max. Geschwindigkeit68 mph
Anfahrzugkraft34,887 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Stand: 01/2022
Deutsche Bundesbahn Baureihe 5040
Umbau aus Baureihe 50
Deutschland | 1954
31 Stück
50 4023 im August 1961 in Spich
50 4023 im August 1961 in Spich
Ben Brooksbank

Nachdem erste Versuche mit dem Franco-Crosti-Vorwärmer an der Baureihe 42 auf Grund von Korrosionsschäden nicht erfolgreich waren, wurde 1954 an einer Lok der Baureihe 50 ein neuer Versuch unternommen. Da sich damit eine Kohleersparnis von 22 Prozent erreichen ließ, wurden 30 weitere Loks in den Jahren 1958 und 1959 genau so umgebaut. Ein Problem war der Rauch des in der Mitte liegenden Schornsteins, was mit einem Windabweiser verbessert wurde. Schon 1961 wurden auch an diesen Loks Korrosionsschäden am Kessel festgestellt. Da die nun nötigen Umbaumaßnahmen teurer waren als die Kohleersparnis, wurden die Loks bis 1967 ausgemustert. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1954, 1958-1959
HerstellerHenschel, AW Schwerte
Achsfolge2-10-0 (Decapod) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge75 ft 3 1/8 in
Radstand30 ft 2 3/16 in
Fester Radstand10 ft 9 15/16 in
Dienstmasse199,739 lbs
Reibungsmasse172,842 lbs
Gesamtmasse334,220 lbs
Achslast34,613 lbs
Wasservorrat6,868 us gal
Brennstoff17,637 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche32.8 sq ft
Strahlungsheizfläche186.2 sq ft
Rohrheizfläche1,896.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,082.5 sq ft
Überhitzerfläche525.3 sq ft
Gesamtheizfläche2,607.8 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55.1 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 5/8 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,519 hp (1,133 kW)
Opt. Geschwindigkeit19 mph
Max. Geschwindigkeit50 mph
Anfahrzugkraft51,897 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Umbau
Franco-Crosti-Vorwärmer
Stand: 03/2023
Deutsche Bundesbahn Baureihe 65
Deutschland | 1951
18 Stück
65 018 im Oktober 2015 in Einsatz bei der Stoom Stichting Nederland
65 018 im Oktober 2015 in Einsatz bei der Stoom Stichting Nederland
Frans Berkelaar

Die zweite Tenderlok innerhalb des Neubauprogramms der Bundesbahn war eine Maschine der Achsfolge 1'D2', die für Personen- und Güterzüge auf kürzeren Strecken innerhalb der Ballungsräume vorgesehen war. Die Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h war ausreichend für dieses Einsatzgebiet und mit einer Achslast von knapp 17 Tonnen konnte sie auch auf vielen Nebenstrecken eingesetzt werden. Die Produktion umfasste 13 Maschinen im Jahr 1951 und fünf weitere zwischen 1955 und 1956. Die letzten sieben Stück waren ab Werk mit einer Wendezugsteuerung ausgerüstet und waren für die Ruhrtalbahn zwischen Düsseldorf und Essen vorgesehen.

Technisch entsprachen sie den anderen Neubauloks der Bundesbahn, d.h. sie verfügten über einen geschweißten Hochleistungskessel und ein rundum geschlossenes Führerhaus. Während der Bauzeit gab es einige Anpassungen an der Konstruktion. So verwendete man bei den Maschinen der Serie von 1951 einen Oberflächenvorwärmer und bei den späteren einen Mischvorwärmer. Ebenso wurden am Fahrwerk Verbesserungen hinsichtlich der Laufeigenschaften vorgenommen und der Vorratsbehälter bei den späteren Maschinen nicht mehr mit dem Führerhaus verschweißt, da dies zu Problemen geführt hatte.

Wenn man die Vorräte mit der etwas schwereren 6510 der Reichsbahn vergleicht fällt auf, dass der Kohlevorrat hier nur 4,8 Tonnen gegenüber neun Tonnen bei der Reichsbahn-Maschine betrug. Dies schränkte das Einsatzgebiet der Maschinen der Bundesbahn ein, da die Reichweite für viele Einsätze zu gering war. Wie bei allen Neubau-Dampfloks war die Lebensdauer sehr kurz. Schon 1966 wurden die ersten ausgemustert und die 65 018 war 1972 die letzte. Diese wird heute in den Niederlanden betriebsfähig gehalten.

Allgemein
Bauzeit1951, 1955-1956
HerstellerKrauss-Maffei
Achsfolge2-8-4T (Berkshire) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge50 ft 9 1/4 in
Radstand39 ft 3 1/4 in
Fester Radstand17 ft 2 11/16 in
Leermasse179,015 lbs
Dienstmasse237,217 lbs
Reibungsmasse149,032 lbs
Achslast37,258 lbs
Wasservorrat3,778 us gal
Brennstoff10,582 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche28.7 sq ft
Strahlungsheizfläche159.3 sq ft
Rohrheizfläche1,346.9 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,506.2 sq ft
Überhitzerfläche677 sq ft
Gesamtheizfläche2,183.2 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder59.1 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 22 7/16 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,462 hp (1,090 kW)
Opt. Geschwindigkeit24 mph
Max. Geschwindigkeit53 mph
Anfahrzugkraft38,253 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Güterzug
Vorort
Tenderlok
Stand: 01/2022
Deutsche Bundesbahn Baureihe 66
Deutschland | 1955
3 Stück
66 002 im September 1982 in Bochum-Dahlhausen
66 002 im September 1982 in Bochum-Dahlhausen
MPW57

Als eine der letzten Neubau-Dampflokomotiven bei der Bundesbahn wurde die Tenderlok der Baureihe 66 entwickelt, von der 1955 nur zwei Exemplare gebaut wurden. In der grundsätzlichen Auslegung entsprach sie der Baureihe 65, war aber kleiner und hatte eine Kuppelachse weniger. Zudem wies sie für den Einsatz auf Nebenstrecken eine geringere Achslast auf und zugleich einen größeren Kuppelraddurchmesser, um trotzdem 100 km/h erreichen zu können. Damit sollte sie einerseits alte Personenzugloks wie die Preußische P 8 und T 18 ersetzen, aber auch Güterzugloks wie die T 14. Mit einem Verbrennungskammerkessel, Rollenlagern und einem Mischvorwärmer entsprachen sie dem aktuellen Stand der Entwicklung. Zudem wurde bei ihrer Fertigung konsequent Schweißtechnik eingesetzt und auch bei der Einrichtung des Führerhauses wurde auf den Komfort der Besatzung geachtet.

Da in dieser Zeit die ersten Streckendieselloks einsatzbereit waren, die sich für den Betrieb auf Nebenstrecken eigneten, entstanden keine weiteren Exemplare der Baureihe 66. Die beiden vorhandenen Maschinen wurden schon bald mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet und hauptsächlich im Personenverkehr eingesetzt. Eine dritte, fast baugleiche Lok wurde 1959 an die Mülheimer Ruhrtalbahn geliefert. Die Bundesbahn übernahm sie später als 66 6006. Die beiden ursprünglich für die Bundesbahn gebauten Exemplare wurden 1967 und 1968 ausgemustert und heute kann im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen die 66 002 besichtigt werden. In einem Beitrag von Ulrich Budde im Forum „Drehscheibe Online” wird glaubhaft beschrieben, dass es sich bei letzter in Wirklichkeit um die 66 6006 handelt, welche nachträglich mit der anderen Nummer versehen wurde.

Allgemein
Bauzeit1955
HerstellerHenschel
Achsfolge2-6-4T (Adriatic) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge48 ft 4 11/16 in
Radstand36 ft 3 1/16 in
Fester Radstand12 ft 1 11/16 in
Leermasse153,882 lbs
Dienstmasse207,014 lbs
Reibungsmasse103,838 lbs
Achslast34,833 lbs
Wasservorrat3,698 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche21.1 sq ft
Strahlungsheizfläche122.7 sq ft
Rohrheizfläche818.8 sq ft
Verdampfungsheizfläche941.5 sq ft
Überhitzerfläche485.8 sq ft
Gesamtheizfläche1,427.3 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder63 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 18 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,155 hp (861 kW)
Opt. Geschwindigkeit26 mph
Max. Geschwindigkeit62 mph
Anfahrzugkraft27,864 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Personenzug
Güterzug
Tenderlok
Stand: 01/2022
Deutsche Bundesbahn Baureihe 82
Deutschland | 1950
41 Stück
Bild der Lokomotive
Maschinenfabrik Esslingen

Die erste Neuanschaffung der Bundesbahn war eine starke Rangierlok, die auch im Streckendienst einsetzbar sein sollte. Mit ihr sollten die Baureihe 87 mit dem anfälligen Luttermöller-Antrieb und fünffach gekuppelte Länderbahn-Tenderloks ersetzt werden. Bei der neuen Baureihe 82 war nur die dritte Achse fest gelagert und jeweils zwei äußere Achsen lagen in eine Beugniot-Gestell. Damit konnten die Loks für 70 km/h zugelassen werden und kamen somit außer auf großen Rangierbahnhöfen auch auf Steilrampen zum Einsatz. Zu diesem Fahrzeug ist bisher nur ein Kurztext vorhanden. In Zukunft soll es noch ausführlich beschrieben werden.

Allgemein
Bauzeit1950-1951, 1955
HerstellerKrupp, Henschel, Esslingen
Achsfolge0-10-0T (Ten-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Radstand21 ft 7 13/16 in
Fester Radstand0 ft 0 in
Leermasse153,662 lbs
Dienstmasse202,384 lbs
Reibungsmasse202,384 lbs
Achslast40,565 lbs
Wasservorrat2,906 us gal
Brennstoff8,818 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche25.7 sq ft
Strahlungsheizfläche135.6 sq ft
Rohrheizfläche1,179.8 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,315.5 sq ft
Überhitzerfläche558.6 sq ft
Gesamtheizfläche1,874.1 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55.1 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 5/8 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,274 hp (950 kW)
Opt. Geschwindigkeit18 mph
Max. Geschwindigkeit43 mph
Anfahrzugkraft45,412 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Rangierlok
Tenderlok
Stand: 03/2023
Deutsche Reichsbahn 07 1001
Umbau aus SNCF 231 E 18 (PO Nr. 3557)
Deutschland | 1953
Einzelstück
Modell der 07 1001, handgefertigt von Michael Menzendorff
Modell der 07 1001, handgefertigt von Michael Menzendorff

Bei den Versuchen mit Braunkohlestaub auf Grund des Mangels an Steinkohle in der DDR griff man zum Teil auch auf Loks zurück, die im Krieg entweder erbeutet worden sind oder nach den Wirren des Kriegsendes auf dem Gebiet der Reichsbahn verblieben waren. Eine davon war eine französische Schnellzuglok der Serie PO 3700 bzw. 231 E, die mit dem ausgereiften Verbundtriebwerk und einer induzierten Leistung von 1.840 kW als eine der besten ihrer Art galt.

Sie wurde bei der Reichsbahn als 07 1001 eingereiht und bekam 1953 eine Kohlenstaubfeuerung und einen entsprechenden Tender. Andere Umbauten betrafen nur die Einrichtung im Führerstand, da in Deutschland der Lokführer rechts steht. Das Triebwerk arbeitete weiterhin nach der Bauart de Glehn, was bedeutet, dass die äußeren Hochdruckzylinder auf die zweite Kuppelachse und die inneren Niederdruckzylinder auf die erste Kuppelachse wirkten.

Obwohl ihre Geschwindigkeit im Gegensatz zur kurz vorher erprobten 08 1001 nicht verringert wurde, konnte sie im Einsatz auf der Strecke Berlin-Dresden noch nicht recht überzeugen. Hinzu kam, dass es sich um ein Einzelstück handelte und das Triebwerk eine sehr aufwendige Wartung verlangte. Somit wurde sie bereits 1957 ausgemustert, nachdem sie nur etwa 50.000 km gelaufen war.

Allgemein
Bauzeit1953
HerstellerBelfort, RAW Stendal
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge76 ft 11 7/16 in
Radstand35 ft 1 1/4 in
Fester Radstand13 ft 5 7/16 in
Dienstmasse224,430 lbs
Reibungsmasse112,436 lbs
Achslast37,479 lbs
Wasservorrat7,397 us gal
BrennstoffKohlenstaub
Kessel
Rostfläche46.6 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,145.2 sq ft
Überhitzerfläche861.1 sq ft
Gesamtheizfläche3,006.4 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder76.8 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 16 9/16 x 25 9/16 in
und ND: 25 3/16 x 25 9/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung2,467 hp (1,840 kW)
Opt. Geschwindigkeit63 mph
Max. Geschwindigkeit87 mph
Anfahrzugkraft25,136 lbf
mit Anfahrschaltung30,163 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Umbau
De Glehn Verbund
Stand: 01/2022
Deutsche Reichsbahn 08 1001
Umbau aus SNCF 241 A 4 (Est Nr. 241.004)
Deutschland | 1952
Einzelstück
Bild der Lokomotive

Noch vor der 07 1001 hatte die Reichsbahn eine andere französische Dampflok für die Feuerung mit Kohlenstaub umgerüstet und diese als 08 1001 bezeichnet. Dabei handelte es sich um ein Exemplar der Klasse 241 A, welches 1931 für die Französische Ostbahn gebaut worden war und bis 1952 nicht fahrbereit in Greifswald gestanden hatte. Als eine der wenigen Mountain-Dampfloks in Europa mit der Achsfolge 2'D1' war sie eine außerordentlich leistungsfähige Schnellzuglok und bot sich somit für Erprobungen mit Kohlenstaub an.

Wie auch die 07 1001 hatte sie ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk, dessen Nieder- und Hochdruckzylinder nach dem in Deutschland kaum verwendeten System von de Glehn jeweils auf die erste und zweite Kuppelachse wirkten und getrennt regelbar waren. Der große Verbrennungsraum begünstigte die neue Feuerungsart, und so begann noch 1952 der Umbau. Jedoch konnte die Maschine ihre Leistungsfähigkeit nicht unter Beweis stellen, da der der Kesseldruck von 20 auf 16 bar herabgesetzt worden war und die Höchstgeschwindigkeit aus Sicherheitsgründen auf 110 km/h festgesetzt wurde. Somit kam man zu dem Ergebnis, dass die gesteckten Erwartungen nicht erfüllt waren und verschrottete die Lok schon nach 34.000 km Laufleistung. Die Versuche wurden anschließend mit der 07 1001 fortgesetzt, jedoch auch mit relativ geringem Erfolg.

Allgemein
Bauzeit1952
HerstellerFives-Lille, RAW Stendal
Achsfolge4-8-2 (Mountain) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge81 ft 4 3/8 in
Radstand43 ft 2 1/2 in
Fester Radstand20 ft 2 1/8 in
Dienstmasse270,066 lbs
Reibungsmasse171,079 lbs
Achslast42,770 lbs
Wasservorrat8,982 us gal
BrennstoffKohlenstaub
Kessel
Rostfläche47.7 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,402.5 sq ft
Überhitzerfläche1,014 sq ft
Gesamtheizfläche3,416.5 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder76.8 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungVerbund
Zylindervier, HD: 17 11/16 x 28 3/8 in
und ND: 26 x 28 3/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung3,446 hp (2,570 kW)
Opt. Geschwindigkeit70 mph
Max. Geschwindigkeit68 mph
Anfahrzugkraft31,216 lbf
mit Anfahrschaltung37,459 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Umbau
De Glehn Verbund
Stand: 01/2022
Deutsche Reichsbahn 18 201
Deutschland | 1961
Einzelstück
18 201 mit beiden Tendern im Juni 2010 in Darmstadt-Kranichstein
18 201 mit beiden Tendern im Juni 2010 in Darmstadt-Kranichstein
Hugh Llewelyn

Um 1960 war die Reichsbahn auf der Suche nach einer schnellen Lokomotive, mit der die Laufeigenschaften neu zu entwickelnder Personenwagen getestet werden können. Die Wahl fiel auf den Neubau einer Dampflokomotive, die auf Baugruppen anderer Maschinen zurückgreifen sollte. Große Teile des Rahmens übernahm man von der Stromlinien-Tenderlok 61 002, die mit ihren 2.300 mm großen Kuppelrädern einst 175 km/h erreichte. Andere Teile des Fahrwerks und die äußeren Zylinder stammten aus der nicht sehr erfolgreichen Hochdrucklok H 45 024, während der mittlere Zylinder neu gefertigt wurde. Das Ergebnis wurde 1961 im RAW Meiningen fertiggestellt, hatte eine teilweise Stromlinienverkleidung und war grün lackiert.

Die Maschine konnte schon in einer frühen Phase der Erprobung 160 km/h erreichen und schaffte im November 1964 auf dem Eisenbahnversuchsring Velim 176 km/h. In den ersten Jahren wurde die 18 201 zwischen den Erprobungsfahrten regulär im Schnellzugdienst verwendet, was aber nach einigen Jahren auf Grund der Verschleißerscheinungen eingestellt wurde. 1967 erfolgte ein Umbau von Kohle- auf Ölhauptfeuerung. Mit der Umzeichnung in das EDV-Nummernsystem wurde sie zur 02 0201-0. 1972 konnte der Rekord auf 182,4 km/h verbessert werden, was sie zur schnellsten betriebsfähigen Dampflok der Welt machte.

Nachdem die Lok nicht mehr für Testfahrten benötigt wurde, kam sie ab 1980 vor Sonderzügen zum Einsatz. Später bekam sie einen zweiten Tender, mit dem lange Strecken einfacher bewältigt werden konnten. Für Probleme sorgten mehrmals Entgleisungen und fehlende Drehmaschinen für die großen Radsätze. Nach der Stilllegung 1997 wurde die 18 201 von der extra dafür gegründeten Dampf-Plus GmbH aufgekauft und aufgearbeitet, so dass sie seit 2002 wieder fahren konnte.

Zwischen April 2002 und 2005 war sie mit Spenden des Modellbahnherstellers Roco in Rot lackiert, bis sie erneut eine grüne Farbgebung bekam. Im Jahr 2011 wurden bei einer Sonderfahrt erneut 160 km/h erreicht. Nach mehrfachem Wechsel des Besitzers erfolgte 2018 die erneute Abstellung nach Fristablauf der mittlerweile als Denkmal eingetragenen Maschine. Der neue Besitzer gab die Lok im November 2019 zur erneuten Hauptuntersuchung. Bis heute ist sie noch nicht wieder betriebsfähig.

Allgemein
Bauzeit1961
HerstellerRAW Meiningen
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge82 ft 5 15/16 in
Radstand43 ft 10 3/4 in
Fester Radstand16 ft 8 13/16 in
Leermasse225,974 lbs
Dienstmasse250,445 lbs
Reibungsmasse134,923 lbs
Gesamtmasse411,823 lbs
Achslast45,856 lbs
Wasservorrat8,982 us gal
Brennstoff3,566 us gal (Öl)
Kessel
Rostfläche45.5 sq ft
Strahlungsheizfläche229.3 sq ft
Rohrheizfläche1,991.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,220.6 sq ft
Überhitzerfläche902 sq ft
Gesamtheizfläche3,122.6 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder90.6 in
Kesseldruck236 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderdrei, 20 1/2 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung2,119 hp (1,580 kW)
Opt. Geschwindigkeit37 mph
Max. Geschwindigkeit112 mph
Anfahrzugkraft36,249 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stromlinie
Umbau
Stand: 05/2024
Deutsche Reichsbahn Baureihe 01
Deutschland | 1926
231 Stück
01 118 der Historischen Eisenbahn Frankfurt in originaler DRG-Beschriftung im Mai 2009
01 118 der Historischen Eisenbahn Frankfurt in originaler DRG-Beschriftung im Mai 2009
Eva Kröcher

Die Schnellzugloks der Baureihe 01 waren die ersten Einheitsloks, die die Reichsbahn ab 1925 anschaffte. Es handelte sich um Pacific-Loks mit einem Zweizylindertriebwerk. Im Gegensatz zur später entwickelten Schwesterbaureihe 03 hatte sie eine Achslast von 20 Tonnen, welche zwar eine große Leistung ermöglichte, jedoch das Einsatzgebiet auf die wenigen damals schon ertüchtigten Strecken einschränkte. Vor der Serienfertigung stand ein Vergleich mit der ansonsten fast baugleichen Baureihe 02 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk an, welchen die 01 für sich behaupten konnte.

An ihr konnten erstmals die Merkmale beobachtet werden, die später alle Einheitsloks gemeinsam hatten. Zum Teil wurden moderne Errungenschaften im Dampflokbau ignoriert, um eine einfachere vereinheitlichte Bauweise zu ermöglichen. Dazu gehörten etwa der Verzicht auf eine Verbrennungskammer und die Verwendung von Zwei- und Dreizylindertriebwerken mit einfacher Dampfdehnung statt Verbundtriebwerken. Durch den langen Kessel ohne Verbrennungskammer ergab sich eine Länge der Heizrohre von 6.800 mm, was unter starker Belastung zu Spannungen im Material führte. Diese Probleme hatte man auch bei anderen großen Einheitsloks und sie waren erst gelöst, nachdem nach dem Krieg neue Kessel mit einer Verbrennungskammer und somit kürzeren Rohren verbaut worden waren.

An der Front kamen die großen Wagner-Windleitbleche und eine Schürze zum Einsatz, welche zu einem charakteristischen Aussehen führten. Die Höchstgeschwindigkeit lang anfangs bei 120 km/h, wurde jedoch ab der 01 102 durch Vergrößerung des Durchmessers der vorderen Laufräder von 850 auf 1.000 mm und eine Verstärkung der Bremsen auf 130 km/h erhöht. Als Tender wurde bei der ersten Serie der kürzere 2'2 T 30 mit zehn Tonnen Kohle und 30 m³ Wasser verwendet. Später kam der 2'2 T 32 mit der gleichen Menge Kohle und 32 m³ Wasser zum Einsatz und im Laufe der Jahre erhielten viele Maschinen den 2'2 T 34 von der Baureihe 44.

Die Serienfertigung in größeren Zahlen begann erst 1930, jedoch wurden bis 1938 insgesamt 231 Maschinen gebaut und weitere zehn entstanden aus dem Umbau der Probelokomotiven der Baureihe 02. Nach dem Krieg blieb die 01 bei beiden deutschen Bahnverwaltungen noch für lange Zeit ein sehr wichtiges Zugpferd vor Schnellzügen. Ihr Zustand machte jedoch einige Umbauten nötig, welche auf beiden Seiten durchgeführt wurden. Bei der Bundesbahn erhielten sie vor allem geschweißte Kessel mit Verbrennungskammer und bei der Reichsbahn waren die Änderungen viel umfangreicher. Die dabei entstandene Baureihe 015 soll in einem getrennten Artikel beschrieben werden. Letztere blieben bis 1982 im Einsatz, während die Ausmusterung bei der Bundesbahn schon 1973 abgeschlossen war.

VarianteVorserie 1926Ausführung 1927Ausführung 1934
Allgemein
Bauzeit19261927-19331934-1938
HerstellerAEG, BMAG, Borsig, Henschel, Hohenzollern, Krupp
Achsfolge4-6-2 (Pacific) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge75 ft 7 1/2 in78 ft 6 1/2 in
Radstand39 ft 4 7/16 in
Fester Radstand15 ft 1 1/8 in
Dienstmasse240,083 lbs244,933 lbs
Reibungsmasse130,514 lbs
Achslast44,533 lbs
Wasservorrat7,925 us gal8,454 us gal8,982 us gal
Brennstoff22,046 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche47.5 sq ft46.5 sq ft
Strahlungsheizfläche183 sq ft
Rohrheizfläche2,374.1 sq ft2,660.3 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,557.1 sq ft2,843.3 sq ft
Überhitzerfläche1,076.4 sq ft914.9 sq ft
Gesamtheizfläche3,633.5 sq ft3,758.2 sq ft
VarianteVorserie 1926Ausführung 1927Ausführung 1934
Triebwerk
Ø Treibräder78.7 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 23 5/8 x 26 inzwei, 25 9/16 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung2,210 hp (1,648 kW)
Opt. Geschwindigkeit39 mph33 mph
Max. Geschwindigkeit75 mph81 mph
Anfahrzugkraft36,328 lbf42,636 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stand: 03/2022
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