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Deutsche Reichsbahn Baureihe 95
Preußische T 20
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Deutschland | 1922
45 Stück
Bild der Lokomotive
Die Lokomotive, Oktober 1923

Die Baureihe 95 war eine der schwersten und stärksten Tenderloks, die die Deutsche Reichsbahn in ihrer Geschichte beschaffte. Da sie ursprünglich noch von der Preußischen Staatsbahn als T 20 bestellt wurde, ist sie oftmals auch unter dieser Bezeichnung zu finden. Die ersten zehn Exemplare wurden bis 1926 zunächst als Baureihe 77 geführt und erst dann in die Baureihe 95 umgezeichnet. Sie wurde zum Ziehen von schweren Güterzügen auf steigungsreichen Hauptstrecken und zur Umstellung von Strecken mit Zahnstange auf Adhäsionsbetrieb entwickelt.

Um an den Steigungen genug Traktion bereitstellen zu können, wurde ein sehr schwerer und leistungsfähiger Kessel auf ein Fahrwerk der Achsfolge 1'E1' gesetzt. Daraus resultierte ein Reibungsgewicht, das größer war als das der meisten fünffach gekuppelten Schlepptenderloks. Da die Steilstrecken oft enge Kurvenradien hatten, wurden beide Laufachsen zusammen mit dem jeweils äußeren Treibradsatz zu einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell zusammengefasst. Die restlichen Achsen waren nicht seitenverschiebbar, jedoch waren die Spurkränze des mittleren Treibradsatzes geschwächt. Durch die zusätzliche Ausstattung mit einer Gegendruckbremse der Bauart Riggenbach konnte auf starken Gefällen ohne Verschleiß oder Erhitzung der Radreifen gebremst werden. Mit wenigen Wagen konnten Steigungen von bis zu 70 Promille erstmals ohne Zahnstange überwunden werden.

Auf Steigungen von 25 Promille konnte die Lok 430 Tonnen schwere Züge mit 25 km/h ziehen, was annähernd an die Leistung der achtfach gekuppelten Bayerischen Gt 2x4/4 heranreichte. Bei Tests in der Ebene konnten etwas mehr als 2.000 Tonnen mit 50 km/h gezogen werden, was in der Realität aber eher den schweren Schlepptenderloks vorbehalten war.

Den Krieg überstanden alle von den 45 gebauten Maschinen. Davon gelangten nur 14 Stück zur Bundesbahn, was sie zur Splittergattung machte. Sie wurden zu Anfang zum Teil als Schiebeloks auf Rampen eingesetzt, aber schon 1958 wurde die letzte von ihnen ausgemustert. Die 31 Exemplare der Reichsbahn wurden auf den Mittelgebirgsstrecken als kräftige Zugtiere eingesetzt, die lange Zeit unentbehrlich waren. 24 von ihnen wurden zwischen dem Ende der Sechziger und dem Anfang der Siebziger auf Ölhauptfeuerung umgebaut und als 9500 bezeichnet. Die restlichen wurden zur 9510. Ihre Einsatzzeit endete 1981 mit der Strecke Sonneberg-Eisfeld.

Allgemein
Bauzeit1922-1924
HerstellerBorsig, Hanomag
Achsfolge2-10-2T (Santa Fé) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge49 ft 6 1/2 in
Radstand39 ft 0 1/2 in
Fester Radstand10 ft 9 15/16 in
Leermasse228,619 lbs
Dienstmasse280,869 lbs
Reibungsmasse210,100 lbs
Achslast42,990 lbs
Wasservorrat3,170 us gal
Brennstoff8,818 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche47 sq ft
Strahlungsheizfläche183 sq ft
Rohrheizfläche1,967.6 sq ft
Verdampfungsheizfläche2,150.6 sq ft
Überhitzerfläche672.7 sq ft
Gesamtheizfläche2,823.4 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder55.1 in
Kesseldruck203 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 27 9/16 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,598 hp (1,192 kW)
Opt. Geschwindigkeit16 mph
Max. Geschwindigkeit40 mph
Anfahrzugkraft61,811 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Tenderlok
Stand: 01/2022
95 0027 im Juni 1979 in Saalfeld
95 0027 im Juni 1979 in Saalfeld
Werner & Hansjörg Brutzer
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