Als eine der letzten Neubau-Dampflokomotiven bei der Bundesbahn wurde die Tenderlok der Baureihe 66 entwickelt, von der 1955 nur zwei Exemplare gebaut wurden. In der grundsätzlichen Auslegung entsprach sie der Baureihe 65, war aber kleiner und hatte eine Kuppelachse weniger. Zudem wies sie für den Einsatz auf Nebenstrecken eine geringere Achslast auf und zugleich einen größeren Kuppelraddurchmesser, um trotzdem 100 km/h erreichen zu können. Damit sollte sie einerseits alte Personenzugloks wie die Preußische P 8 und T 18 ersetzen, aber auch Güterzugloks wie die T 14. Mit einem Verbrennungskammerkessel, Rollenlagern und einem Mischvorwärmer entsprachen sie dem aktuellen Stand der Entwicklung. Zudem wurde bei ihrer Fertigung konsequent Schweißtechnik eingesetzt und auch bei der Einrichtung des Führerhauses wurde auf den Komfort der Besatzung geachtet.
Da in dieser Zeit die ersten Streckendieselloks einsatzbereit waren, die sich für den Betrieb auf Nebenstrecken eigneten, entstanden keine weiteren Exemplare der Baureihe 66. Die beiden vorhandenen Maschinen wurden schon bald mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet und hauptsächlich im Personenverkehr eingesetzt. Eine dritte, fast baugleiche Lok wurde 1959 an die Mülheimer Ruhrtalbahn geliefert. Die Bundesbahn übernahm sie später als 66 6006. Die beiden ursprünglich für die Bundesbahn gebauten Exemplare wurden 1967 und 1968 ausgemustert und heute kann im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen die 66 002 besichtigt werden. In einem Beitrag von Ulrich Budde im Forum „Drehscheibe Online” wird glaubhaft beschrieben, dass es sich bei letzter in Wirklichkeit um die 66 6006 handelt, welche nachträglich mit der anderen Nummer versehen wurde.