Die D IX wurde zwischen 1888 und 1899 vom Maffei für die Bayerische Staatsbahn gebaut, vorwiegend um sie auf der Strecke Reichenhall–Freilassing–Salzburg vor leichten Personenzügen einzusetzen.
Das Fahrwerk der Maschinen bestand aus zwei gekuppelten Achsen mit Rädern von 1.340 mm Durchmesser und einer fest gelagerten Vorlaufachse. Durch den relativ großen Achsstand der ebenfalls fest gelagerten Treibachsen ergaben sich ein nicht ganz zufriedenstellender Kurvenlauf und erhöhter Verschleiß. Die beiden Zylinder befanden sich vor der Vorlaufachse, was sich auch hinsichtlich der Schwingungen nicht als die vorteilhafteste Auslegung herausstellte.
Die Höchstgeschwindigkeit betrug 65 km/h, was zu dieser Zeit auf Nebenstrecken ausreichend war. In der Ebene konnten die Loks mit Zügen bis maximal 170 Tonnen voll ausgefahren werden, bei 20 Promille waren aber nur noch 20 km/h mit 95 Tonnen Zuglast möglich. Angesichts der zunehmend schwerer werdenden Züge reichten diese Leistungen bald nicht mehr aus, und so wurden die D IX von dreifach gekuppelten Maschinen der Gattung D VIII ersetzt.
Sie fanden ihr neues Einsatzgebiet in den Vorortlinien von München, Nürnberg und Augsburg, wo fast alle der 55 gefertigten Loks bis nach dem Ersten Weltkrieg im Einsatz blieben. Sie wurden ab 1925 in die Baureihe 7071 eingeordnet, als sich ihre Reihen schon zum Teil gelichtet hatten. Bei allen restlichen erfolgte die Ausmusterung bis 1932.