Als P 1 bezeichnete man bei der Pfalzbahn drei leicht voneinander abweichende Bauarten von Personenzugloks, Sie wurden zwischen 1875 und 1884 gebaut und die letzten von ihnen konnten bis zur Mitte der zwanziger Jahre überleben. Sie hatten alle die Achsfolge 1B, jedoch wurde die Anordnung der Achsen im Laufe der Jahre verändert, um zufriedenstellende Laufeigenschaften zu erreichen.
Die Unterart P 1I wurde zwischen 1870 und 1875 in insgesamt 29 Exemplaren in Karlsruhe gebaut. Es gab zwei Serien zu je acht und 21 Maschinen, die einen Kessel mit überhängender Feuerbüchse gemeinsam hatten. Der Unterschied war, dass die erste Serie einen Belpaire-Kessel hatte und die zweite einen solchen der Bauart Crampton. Ein großes Problem der P 1I war die sehr schlechte Laufruhe, welche aus dem kurzen Achsstand zwischen der Laufachse und der ersten Kuppelachse resultierte. Somit wurde dieser bei der zweiten Serie von 1.600 auf 1.750 mm vergrößert und bei Umbauten um 1880 noch weiter vergrößert. Durch die Verwendung einer unterstützen Feuerbüchse erhöhte sich die Laufruhe weiter, so dass nun 75 statt 50 km/h gefahren werden konnten. Weitere Verbesserungen bei diesem Umbau betrafen das Hinzufügen eines Dampfdomes und von Sicherheitsventilen der Bauart Ramsbottom.
Die P 1II stammten von Grafenstaden, dort wurden im Jahr 1876 sechs Exemplare gefertigt. Sie hatten größere Räder, womit die Höchstgeschwindigkeit auf 85 km/h heraufgesetzt werden konnte. Auch bei ihnen wurde erst später ein Dampfdom nachgerüstet, jedoch hatten sie keine überhängende Feuerbüchse. Im Laufe der Zeit wurden die Bremsen vom Tender zu den Kuppelrädern der Lok versetzt. Im Gegensatz zu den bei der P 1I verwendeten Tender der Bauart 2 T 7 wurden nun geringfügig größere der Bauart 2 T 7,5 genutzt.
Die P 1III war in großen Teilen identisch mit der P 1II, jedoch wurde sie von Maffei hergestellt und entsprach zugleich der Bayerischen B IX bis auf wenige Details. Zwischen 1880 und 1884 entstanden zwei Serien zu je sechs und drei Maschinen. Zur Vergrößerung der Reichweite hatten sie einen dreiachsigen Tender der Bauart 3 T 9,8 bekommen. Sie sind die einzige Untervariante, zu der noch Informationen über die indizierte Leistung bekannt sind. Diese wird mit etwa 430 PS angegeben.
Trotz der Tatsachen, dass die Lokomotiven über keine sehr große Leistung verfügten und auch nach den Umbauten nur eine zufriedenstellende Laufruhe vorweisen konnten, blieben sie lange im Einsatz. Im Jahr 1923 umfasste der Umzeichnungsplan der Reichsbahn noch zwei Maschinen der ersten Unterart, eine der zweiten und fünf der dritten. Für alle war eine Nummer innerhalb der Baureihe 3474 vorgesehen, jedoch war schon 1925 keine mehr von ihnen vorhanden.