Die Kriegslok der Baureihe 42 bzw. KDL 3 war ein Kompromiss aus der Kriegslok der Baureihe 52 (KDL 1) und der schweren Güterzuglok der Baureihe 44. Sie wurde entwickelt, da die Baureihe 52 für schwerere Güterzüge nicht immer eine ausreichende Leistung hatte, aber die Achslasten der größeren Schwester für viele Strecken zu hoch waren. Bevorzugte Einsatzgebiete sollten das 1938 annektierte Österreich und das später eroberte Polen sein.
Als Basis nutzte man einen Kessel mit den gleichen Abmessungen wie der der 44 und setzte ihn auf das Fahrwerk der 52. Als Antrieb kamen nur zwei Zylinder zum Einsatz, was sich im Betrieb bei hohen Geschwindigkeiten und bei Abruf der gesamten Leistung in einem sehr unruhigen Lauf äußerte. Der Aufbau des Kessels der beiden Vorserienmodelle von 1943 entsprach der in Österreich entwickelten Bauart Brotan. Da dieser nicht die gewünschten Leistungen brachte, wurde bei der Serienfertigung ab 1944 ein herkömmlicher Kessel verwendet. Im Vergleich zur Baureihe 44 wurden die Rauchrohre verkürzt, um Gewicht zu sparen.
Im Einsatz zeigten sich schnell die typischen Schwächen der Kriegsloks, die zum Teil durch eine qualitativ minderwertigere Fertigung entstanden waren. Einige Loks hatten so viele Mängel, dass sie nach einer Probefahrt beschädigt abgestellt werden mussten. Das geschlossene Führerhaus bot im Winter Schutz vor der Kälte, führte aber im Sommer auch zu unerträglich hohen Temperaturen. Hinzu kam, dass die beiden Strahlpumpen innerhalb des Führerhauses angebracht waren und zusätzliche Wärme erzeugten.
Die Produktion erfolgte bei mehreren Herstellern in Deutschland, Österreich und Polen, die in der Gemeinschaft Großdeutscher Lokomotivfabriken zusammengefasst waren. Auf Grund des Kriegsverlaufs konnte das Ziel von anfangs 8.000 und später 3.300 Loks jedoch nicht erreicht werden. Bis zum Ende des Krieges wurden nur 844 Exemplare fertiggestellt. Nach dem Krieg gab es nicht nur in Deutschland viele Exemplare dieser Baureihe, sondern auch in Polen und Österreich standen größere Zahlen bereit. Auch in anderen Ländern waren einige verstreut. Da diese jedoch zum größten Teil in einem sehr schlechten Zustand waren, musste viel Arbeit investiert werden, bis sie wieder fahren konnten.
Zeitgleich mit den Reparaturen gab es in der Nachkriegszeit Bemühungen, die konstruktiven Mängel der Kriegsloks durch Umbauten auszubessern. Außerdem gab es vielerorts noch nicht fertiggestellte Loks, aus denen weitere Exemplare entstanden. Somit stieg die Gesamtzahl bis 1949 auf 1.061 an. Da es im deutschsprachigen Raum eine große Zahl nicht so stark vereinfachter Dampfloks gab, währte die Einsatzzeit der Baureihe 42 dort nicht sehr lange. So erfolgte die Ausmusterung bei DB, DR und ÖBB jeweils in den Jahren 1962, 1969 und 1968. Die letzten Exemplare, dort als Ty43 bezeichnet, schieden 1995 in Polen aus dem Dienst aus.