Ähnlich wie die deutsche Baureihe 52, war die 2-10-0 aus dem Austeritätsprogramm des britischen War Department eine fünffach gekuppelte Güterzuglok mit geringer Achslast für den Einsatz im zweiten Weltkrieg. Sie teilte sich die Zylinder mit der Austerity 2-8-0, verfügte aber über eine weitere Kuppelachse. Auf Grund des gleichen Kuppelraddurchmessers vergrößerte sich die Länge der Lok und erhöhte sich das Gewicht um etwa acht Tonnen, jedoch sank die Achslast auf 13,7 Tonnen. Während die Feuerbüchse bei der 2-8-0 zwischen die Räder der hinteren beiden Kuppelachsen eingezogen war, war sie bei der 2-10-0 kürzer, breiter und oberhalb der Räder angeordnet.
Von den 150 gebauten Exemplaren wurde die Mehrzahl nach dem D-Day in Frankreich eingesetzt, um die britische Armee zu unterstützen. Vorher wurden bereits 20 Stück der ersten Serie für die gleiche Aufgabe in den Nahen Osten geliefert. Nach Kriegsende blieb ein Großteil im Ausland. Ganze 103 Stück kamen von Frankreich in die Niederlande und wurden dort von der NS als Klasse 5000 eingesetzt. Vier waren in Syrien verblieben als Klasse 150.6 der CFS und 16 Stück in Griechenland als Klasse Λβ der SEK. In Griechenland haben acht Stück die Zeit überstanden in unterschiedlich gutem Zustand, von denen zwei Stück später nach Großbritannien zurückgeführt wurden.
In Großbritannien kaufte British Railways 1948 25 Stück vom War Department auf und setzte sie in Schottland ein. Sie wurden von BR wie Standardloks behandelt und in die zweithöchste Leistungsklasse 8F eingeteilt. Da ihre Leistung weitestgehend der in größeren Zahlen vorhandenen Austerity 2-8-0 entsprach, wurden beide Typen gemeinsam eingesetzt. Ab 1957 stieß eine weitere Maschine der Longmoor Military Railway zu ihnen. Bis Mai 1961 blieben alle Maschinen im Einsatz, aber die überwiegende Mehrzahl wurde im Dezember 1962 ausgemustert.