Für die etwa fünf Kilometer lange, meterspurige Dampfstraßenbahn zwischen Neuötting und Altötting entwickelte man die Pts 3/4, von der nach der Eröffnung 1906 drei Exemplare beschafft wurden. Sie bekamen von der Bayerischen Staatsbahn die Nummern 1101, 1102 und 1103.
Die Loks hatten die Achsfolge 1'C und aus Sicherheitsgründen wurde das Fahrwerk verkleidet. Der Kessel lag trotz der kleinen Kuppelräder weit oben, da sich unter ihm der Wasserkasten befand. Um mit der aktuellen Entwicklung Schritt zu halten, wurden auch diese kleinen Loks in Heißdampftechnik ausgeführt. Wie auch die Lokalbahnloks war die Pts 3/4 so ausgeführt, dass sie von einem Mann bedient werden konnte.
Im Jahr 1922, als nur noch zwei der drei Maschinen vorhanden waren, fertigte man als Ersatz eine baugleiche Maschine und gab ihr die Nummer 1104. Kurze Zeit später bekamen die Loks von der Reichsbahn die Nummern 99 131 bis 99 133. Sie blieben auf ihrer angestammten Strecke im Einsatz, bis diese 1930 als letzte ihrer Art in Deutschland stillgelegt wurde. Die Loks wurden vorerst als Reserve abgestellt, aber schon im folgenden Jahr verschrottet. Nur die 99 133 wurde an die Kleinbahn Wallersdorf-Münchshöfen verkauft, wo sie von 1938 bis 1948 im Einsatz stand.