Basierend auf der Klasse K für den gemischten Dienst gab Reid die Klasse J für den Schnellzugdient in Auftrag. Wie die erste Serie der K, hatte auch die J einen Raddurchmesser von sechs Fuß und sechs Zoll. Auch die Maße der Zylinder waren die gleichen. Um die Strecke von Edinburgh nach Carlisle nonstop fahren zu können, erhielt sie einen größeren Tender und einen kleineren Kessel. Von der ursprünglichen Ausführung, die ab 1923 von der LNER als D29 bezeichnet wurde, entstanden 1909 sechs Stück und 1911 weitere zehn Stück. Sie erhielten die Namen von Charakteren aus den Geschichten von Sir Walter Scott, weshalb sie auch als „Scott-Klasse” bezeichnet wurden.
Ebenfalls 1911 wurden zwei weitere Maschinen mit einem Überhitzer der Bauart Schmidt gebaut, die später als D30/1 bezeichnet wurden. Für den Betrieb mit Heißdampf hatten diese Anpassungen an der Anordnung der Kolbenschieber bekommen, was zu einer höheren Kessellage führte. Zwischen 1914 und 1920 entstanden wieder 25 Serienmaschinen, die dieses Mal Überhitzer der Bauart Robinson bekamen. Diese wurden bei der LNER zur D30/2.
Die D29 kamen schon in den Zwanzigern zunehmend in den Nahverkehr und wurden für Fisch-Expressgüterzüge und als Vorspann eingesetzt, während die D30 weiterhin im Einsatz vor Schnellzügen blieb. Daran änderte sich auch nichts, als die meisten D29 zwischen 1925 und 1936 einen Überhitzer bekamen. Danach wurden die umgebauten als D29/2 und die nicht umgebauten als D29/1 bezeichnet. In den Dreißigern wurden sie zunehmend in ländlichere Regionen verlegt. Bei der Gründung der British Railways 1948 wurden noch insgesamt 35 Loks der Klasse J übernommen. Die letzten D29 wurden bereits 1952 ausgemustert und die D30 erst zwischen 1957 und 1960.