Eine der berühmtesten Lokomotiven aus dem amerikanischen Bürgerkrieg ist die „Texas” der Western & Atlantic Railroad. Sie ist als eine der beiden Lokomotiven bekannt, die am „Great Locomotive Chase” teilnahmen. Sie wurde 1856 von Danforth, Cooke & Co. in Paterson, New Jersey, gebaut. Dann wurde sie nach Savannah, Georgia, verschifft und im Personen- und Güterverkehr in Georgia und Tennessee eingesetzt.
Berühmt wurde sie 1862, als sie einen regulären Güterzug beförderte, während die Lokomotive „General” derselben Bahngesellschaft von Spionen der Union gestohlen wurde, um die Bahnstrecken der Konföderierten zu beschädigen. Die „Texas” setzte alle Wagen ab und verfolgte die „General” mehr als 50 Meilen nach Norden, während sie rückwärts fuhr. Nachdem sie die verlassene „General” gefunden hatten, schleppten sie sie zurück.
Nach diesem Vorfall wurde sie an die East Tennessee & Virginia Railroad vermietet. Im Jahr 1863 wurde sie von der U.S. Military Railroad beschlagnahmt und erst 1865 nach Kriegsende an ihren ursprünglichen Besitzer zurückgegeben. Als die W&ARR 1890 von der Nashville, Chattanooga and St. Louis Railway abgelöst wurde, war die Lokomotive noch immer im Einsatz und bekam die Nummer 212. Nachdem sie 1895 zum ersten Mal ausgemustert worden war, wurde sie zwischen 1903 und 1907 im Nebenbahndienst eingesetzt.
Schon kurz nach ihrer endgültigen Ausmusterung gab es Pläne, sie zu erhalten. Vorerst wurde sie jedoch nur nach Atlanta gebracht und keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Es dauerte bis 1936, bis sie kosmetisch in den Zustand aus dem Krieg versetzt wurde. Nachdem sie jahrzehntelang in Atlanta gestanden hatte, kam sie 2015 in das North Carolina Transportation Museum, um wieder in den Zustand von 1880 versetzt zu werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde sie in das Atlanta History Center gebracht, wo sie noch heute ausgestellt ist.