Auf dem Raton Pass zwischen Colorado und New Mexico setzte die ATSF Schubloks der Achsfolge 2-10-0 bzw. 1'E ein. Da es auf dem Gipfel keine Möglichkeit zum Drehen der Loks gab, mussten diese rückwärts den Berg wieder hinab fahren. Um die Laufeigenschaften rückwärts zu verbessern, bestellte man bei Baldwin einige 2-10-0-Loks mit einer zusätzlichen Nachlaufachse. Dies führte zur Klasse 900 mit der neuen Achsfolge 2-10-2 oder 1'E1', die nun als „Santa Fé” bekannt wurde.
Der Antrieb erfolgte durch vier Zylinder mit Verbundwirkung in Tandemanordnung. Die Hochdruckzylinder lagen jeweils direkt vor den Niederdruckzylindern und wirkten mit diesen zusammen auf die dritte Kuppelachse. Zur Wartung der Niederdruckzylinder konnten die Hochdruckzylinder mit einem eingebauten Kran entfernt werden. Die dritte Kuppelachse war außerdem die einzige, die keine Spurkränze hatte.
Per Ausgleichshebel wurde die Achslast der ersten beiden Kuppelachsen und der Vorlaufachse untereinander ausgeglichen, ebenso wie die Achslast der hinteren drei Kuppelachsen und der Nachlaufachse. Einige Loks erhielten eine besondere Form der Feuerbüchse, die von Henry W. Jacobs und Frank W. Shupert von den Frisco Lines entwickelt worden war. Sie kam mit Lochblechen statt Stehbolzen aus und hatte Vorteile bei der Wartung, konnte sich aber nicht durchsetzen.
Von der Klasse 900 entstanden insgesamt 85 Stück. Die ersten 40 davon waren für den Raton Pass bestimmt und mit Kohle gefeuert. Die restlichen kamen auf der Strecke zwischen Albuquerque und Arizona zum Einsatz und waren ölgefeuert. Ab 1905 wurden 76 Loks der Klasse 1600 gebaut, die im Wesentlichen mit der Klasse 900 identisch waren. Da es an dieser jedoch Rahmenbrüche gegeben hatte, wurde der Rahmen hier verstärkt, wodurch sich die Reibungslast erhöhte. Unterschiedliche Daten für beide Klassen konnten jedoch nicht gefunden werden.
Ab 1916 wurden die Loks beider Klassen einem Umbau unterzogen, nach dem sie wieder identisch waren. Die Kessel wurden mit einem Überhitzer und mit Wasserrohren in der Feuerbüchse ausgerüstet. Da das Tandemtriebwerk einen zu großen Wartungsaufwand nach sich zog, ersetzte man es gegen ein Zweizylindertriebwerk mit einfacher Dampfdehnung. Dabei wurden nur die Hochdruckzylinder entfernt und die Niederdruckzylinder vergrößert.