Der 764 km lange Wabash River liegt in Indiana und an der Grenze zu Illinois. Er war schon früh Teil des Namens mehrerer Bahngesellschaften, deren Netz in diesem Gebiet lag. Auch in Illinois hatte der Bau von Eisenbahnlinien bereits in den 1830ern begonnen. 1889 wurde schließlich die Wabash Railroad als Zusammenschluss einiger dieser Gesellschaften gegründet.
Die Stammstrecke erstreckte sich von Detroit, Michigan bis nach Kansas City, Missouri. Dabei wurden die Staaten Ohio, Indiana und Illinois durchfahren. Die Strecke wurde später bis nach Buffalo, New York verlängert, wobei die kanadische Provinz Ontario durchfahren wurde. Hinzu kamen weitere Strecken, die auch nach Wisconsin und Iowa führten.
1915 gelangte die Wabash Railroad in die Zwangsvollstreckung, woraufhin sie als Wabash Railway neu gegründet wurde. Diese konnte bald vor allem mit dem Güterverkehr zwischen Kansas City und Detroit viel Umsatz machen, wobei Ford zu den wichtigsten Kunden gehörte. Es wurden auch erfolgreiche Personenzüge angeboten, wie etwa den „Cannon Ball”.
In den Zwanzigern gewann die Pennsylvania Railroad Einfluss bei der Wabash. Diese erreichte 1929 eine Streckenlänge von 4.062 km. Nach einer weiteren Insolvenz 1931 dauerte es zehn Jahre, bis die Gesellschaft als Wabash Railroad neu gegründet wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man mit der EMD E7, die Personenzüge auf Diesel umzustellen. In den 1950ern arbeitete man dann mit hoher Geschwindigkeit daran, auch die Güterzüge auf Diesel umzustellen. 1964 wurde sie schließlich von der Norfolk & Western übernommen.