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Bayerische MBCL
Deutschland | 1907
22 Stück
Wagen der Salzburger Lokalbahn im Jahr 1909
Wagen der Salzburger Lokalbahn im Jahr 1909
Peter Walder-Gottsbacher, „Salzburg in alten Ansichten”

Zwischen 1907 und 1911 beschafften die Bayerische Staatseisenbahn und die Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft (SETG) gemeinsam eine Reihe von zweiachsigen elektrischen Triebwagen für 1.000 Volt Gleichstrom, die im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt werden sollten. Die Fahrzeuge zeichneten sich dadurch aus, dass sie wagenbaulich fast identisch waren und zum größten Teil von MAN gefertigt wurden, jedoch die elektrische Ausrüstung aus dem jeweiligen Land des Betreibers kam.

Die Wagen waren so aufgebaut, wie man es zu dieser Zeit auch bei typischen Überlandstraßenbahnen sehen konnte. Der Wagenkasten ähnelte somit den kurzen, zweiachsigen Personenwagen. Die Unterschiede bestanden aus dem Stromabnehmer auf dem Dach, der elektrischen Ausrüstung unter dem Kabinenboden und den Fahrmotoren an beiden Achsen. Zudem war es möglich, Beiwagen von etwa gleicher Größe mitzuführen.

Die Bayerischen Triebwagen erhielten den elektrischen Teil von der AEG. Die Motoren hatten eine Stundenleistung von je 60 PS und eine Dauerleistung von je 50 PS. Um in Österreich die Einfuhrzölle für diese Ausrüstung zu sparen, ließ man nur die Wagenkästen von MAN liefern und baute darin eigene Ausrüstung der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke ein. Da diese Motoren stärker waren, konnten diese Fahrzeuge drei statt zwei Beiwagen ziehen. Insgesamt entstanden bei MAN elf Fahrzeuge für Bayern und zehn für Österreich und drei weitere wurden bei Simmering für die SETG hergestellt.

Als die Deutsche Reichsbahn die bayerischen Wagen übernahm, wurden sie als ET 1840 bezeichnet. Ab 1938 wurde der Streckenabschnitt von Berchtesgaden nach Hangender Stein stillgelegt und vier Jahre später erfolgte die Umstellung des Rests der Strecke auf Wechselstrom. Dabei wurde der größte Teil der Fahrzeuge an die Hohenfurther Elektrische Lokalbahn abgegeben, welche sich auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik befindet. Die restlichen drei wurden an die SETG abgegeben, wo sie noch 1950 modernisiert wurden und unter anderem stärkere Motoren erhielten.

VarianteBayernÖsterreich
Allgemein
Bauzeit1907-1911
HerstellerMechanik: MAN, Elektrik: AEGMechanik: MAN, Simmering, Elektrik: ÖSSW
AchsfolgeB 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze32
Maße und Gewichte
Länge33 ft 7 9/16 in
Radstand14 ft 9 3/16 in
Fester Radstand14 ft 9 3/16 in
Dienstmasse37,919 lbs
Reibungsmasse37,919 lbs
Achslast18,960 lbs
Kessel
VarianteBayernÖsterreich
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Gleichstrom
Stromsystem1.000 V
Stundenleistung118 hp (88 kW)169 hp (126 kW)
Dauerleistung99 hp (74 kW)
Max. Geschwindigkeit25 mph
Berechnete Werte
E-Triebwagen
Nahverkehr
Nebenbahn
Stand: 02/2022
Bayerische MCCi
Deutschland | 1906
7 Stück
Bild der Lokomotive
Locomotive Magazine, Dezember 1906

Die Königlich Bayerischen Staatsbahnen setzten bereits ab etwa 1880 Dampftriebwagen ein, jedoch war nach der Jahrhundertwende die Zeit reif für ein neues Modell mit Drehgestellen. Daher beschaffte man zwischen 1906 und 1908 insgesamt sieben Exemplare der Gattung MCCi mit einem Wagenkasten von MAN und Antrieb von Maffei. Bei diesen war das angetriebene Drehgestell im Prinzip baugleich mit der zweiachsigen Lokalbahnlokomotive ML 2/2, die Maffei zur gleichen Zeit anbot.

Das besondere an diesem Antrieb war, dass außen mittig angebrachte Zylinder mit Gegenkolben jeweils auf einen Radsatz wirkten und diese Radsätze wiederum durch Kuppelstangen verbunden wurden. Während die Kuppelstangen bei der ML 2/2 innen lagen und auf gekröpfte Achsen wirkten, lagen sie hier außen. Der Kessel stand oberhalb dieses Drehgestells innerhalb des Wagenkastens und konnte somit vom Lokführer im stirnseitigen Führerstand erreicht werden. Das gesamte Drehgestell mitsamt Kessel und Bedienelementen kam auf ein Gewicht von 18,2 Tonnen und konnte zur Wartung vom Wagen getrennt werden.

Wie schon bei den Lokalbahnloks ML 2/2 und PtL 2/2 war mittels eines halbautomatischen Mechanismus' sichergestellt, dass eine Person alleine fahren und heizen konnte. Wenn der Triebwagen mit dem antriebslosen Drehgestell voraus fuhr, konnte der Schaffner im zweiten Führerstand das Bremsventil selber bedienen und über ein Sprachrohr mit dem Lokführer kommunizieren. Hinter der Antriebseinheit befand sich der Nutzraum mit 55 Sitzplätzen, 30 Stehplätzen und einem kleinen Gepäckabteil. Im Vergleich mit einem Personenzug, der von einer B VI gezogen wird und die gleiche Kapazität hat, wurde eine Kostenersparnis von 25 Prozent und der halbe Kohlenverbrauch genannt. Dank einer möglichen Anhängelast von 40 Tonnen konnte die Kapazität mit ein bis zwei Personenwagen vergrößert werden.

Nach der Übernahme durch die Reichsbahn wurden vier der Exemplare im Jahr 1924 in elektrische Triebwagen umgebaut und anfangs als D4i ElT bezeichnet. Sie erbrachten im Einsatz gute Leistungen und bildeten deshalb die Grundlage des ET 85, der seit 1927 in Serie gebaut wurde. Ein anderes Exemplar wurde 1928 durch MAN auf Dieselantrieb umgerüstet und im Raum Nürnberg getestet, konnte jedoch nicht mit den elektrischen Varianten mithalten und wurde schon nach kurzer Zeit ausgemustert.

Allgemein
Bauzeit1906-1908
HerstellerMaffei, MAN
Achsfolge0-4-0+4T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze55
Maße und Gewichte
Länge65 ft 5 1/16 in
Radstand51 ft 6 5/16 in
Fester Radstand9 ft 0 1/4 in
Leermasse104,719 lbs
Dienstmasse116,845 lbs
Wasservorrat1,057 us gal
Brennstoff1,543 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche9.4 sq ft
Strahlungsheizfläche37.4 sq ft
Rohrheizfläche405.8 sq ft
Verdampfungsheizfläche443.2 sq ft
Überhitzerfläche74.8 sq ft
Gesamtheizfläche518 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder39 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 7 7/8 x 10 1/4 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung197 hp (147 kW)
Opt. Geschwindigkeit39 mph
Max. Geschwindigkeit47 mph
Anfahrzugkraft3,212 lbf
Berechnete Werte
Dampftriebwagen
Nahverkehr
Stand: 02/2022
Antriebsdrehgestell mit Kessel, Bedienelementen und Kohletrichter
Antriebsdrehgestell mit Kessel, Bedienelementen und Kohletrichter
Die Lokomotive, März 1907
Risszeichnung mit Maßen
Risszeichnung mit Maßen
Die Lokomotive, August 1906
Hessische Ludwigsbahn Dampftriebwagen Bauart Thomas
Deutschland | 1879
ca. 15 Stück
Triebwagen „Glück Auf”
Triebwagen „Glück Auf”
Hessische Ludwigsbahn

Dieser Triebwagen ist benannt nach seinem Erfinder Georg Thomas, welcher Direktor bei der Hessischen Ludwigsbahn war und sich Gedanken über ein möglichst effizientes Fahrzeug zur Personenbeförderung machte. Das doppelstöckige Fahrzeug konnte mit seiner ausgereiften und zukunftsweisenden Konstruktion bald mehrere Abnehmer finden, jedoch blieb ihm die Massenproduktion schließlich verwehrt.

Obwohl der Triebwagen auf den ersten Blick wie aus einem Teil bestehend aussah, war er in Wirklichkeit kombiniert aus einem einachsigen Antriebsmodul und einem zweiachsigen Fahrgastwagen. Diese beiden Teile konnten nur in der Werkstatt voneinander getrennt werden, jedoch sah das Patent explizit auch einen Einsatz des des hinteren Teils als eigenständigen Wagen vor. Im unteren Bereich befanden sich Abteile aller drei Klassen und im oberen waren nur Querbänke der dritten Klasse. Zur besten Ausnutzung des Raumes war der Kessel quer im hinteren Bereich des Führerhauses angebracht und die Kraftübertragung erfolgte durch unter dem Boden angebrachte Zylinder auf die gekröpfte Achse.

Die Leistung reichte aus, um zusätzlich bis zu drei Wagen ziehen zu können. Die Kohle wurde auch innerhalb des Führerstands gelagert und die Wasservorräte befanden sich platzsparend unter dem Boden des Fahrgastraums. Obwohl es auch auf der hinten angebrachten Plattform einen Seilzug zur Betätigung der Pfeife gab, war normaler Fahrbetrieb nur in einer Richtung möglich. Das Erreichen des Führerstands über das Dach und eine Dachluke war zwar konstruktiv vorgesehen, kann jedoch nur als Notlösung angesehen werden. Dies führte dazu, dass der Triebwagen am Ende der Strecke zum Richtungswechsel extra gedreht werden musste.

Trotz der vorausgesagten großem Zukunft und der Verkäufe an mehrere Bahnverwaltungen bewährte sich dieses Fahrzeug nicht und somit wurden alle Exemplare um die Jahrhundertwende ausgemustert.

Allgemein
Bauzeitab 1879
HerstellerEsslingen, MAN, Hohenzollern
Achsfolge0-2-4T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze80
Maße und Gewichte
Dienstmasse65,257 lbs
BrennstoffKohle
Kessel
Rostfläche5.6 sq ft
Verdampfungsheizfläche366 sq ft
Gesamtheizfläche366 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder43.3 in
Kesseldruck145 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 8 11/16 x 14 3/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung99 hp (74 kW)
Opt. Geschwindigkeit21 mph
Max. Geschwindigkeit25 mph
Anfahrzugkraft3,026 lbf
Berechnete Werte
Dampftriebwagen
Nahverkehr
Georg Thomas
Stand: 02/2022
Lokalbahn Aktien-Gesellschaft Nr. 800 bis 804
Deutsche Reichsbahn ET 195
Deutschland | 1910
5 Stück
Ein Exemplar in Ursprungsausführung mit Lyra-Stromabnehmern
Ein Exemplar in Ursprungsausführung mit Lyra-Stromabnehmern
Werksfoto Maschinenfabrik Esslingen

Die Triebwagen 800 bis 804 wurden für die Überlandstraßenbahn Ravensburg-Weingarten-Baienfurt beschafft, nachdem diese 1910 mit 750 V Gleichstrom elektrifiziert worden war. Obwohl sich die Strecke in Württemberg befand, wurde sie von der bayerischen Localbahn-Aktiengesellschaft betrieben.

Die Fahrzeuge hatten eine Länge von insgesamt etwas mehr als 13 Metern und standen auf zwei zweiachsigen Drehgestellen, von denen jeweils die äußere Achse angetrieben war. Als Antrieb diente jeweils ein Tatzlagermotor mit einer Dauerleistung von 33 kW, die anfangs von je einem Lyra-Stromabnehmer mit Strom versorgt wurden. Später wurden diese erst gegen einen und dann gegen zwei Scherenstromabnehmer ersetzt. Hinter den sechs Fenstern pro Seite befand sich jeweils eine Sitzgruppe, von denen vier der dritten und zwei der zweiten Klasse angehörten. In der dritten Klasse saßen sich auf jeder Seite jeweils zwei mal zwei Personen gegenüber und in der zweiten Klasse gab es auf jeder Seite eine quer eingebaute, gepolsterte Bank für drei Leute. Daraus ergab sich eine Kapazität von 43 Personen.

Wenn ein höheres Passagieraufkommen zu erwarten war, konnten reguläre Schmalspur-Personenwagen als Beiwagen mitgeführt werden. Die Betriebsumstände und die verfügbare Motorleistung begrenzten die Zuglast auf zwei zweiachsige oder einen vierachsigen Wagen. Dabei war es nicht möglich, während der Fahrt vom Triebwagen in die Beiwagen zu gelangen.

Bei der Reichsbahn erfolgte 1928 ein Umbau, bei dem die Druckluftbremsen gegen moderne Magnetschienenbremsen ersetzt wurden. Zudem wurden einige Jahre später die Abteile der zweiten Klasse zur dritten, was die Anzahl der Sitzplätze auf 48 erhöhte. Ab 1941 wurden sie als ET 195 bezeichnet und behielten diese Bezeichnung auch später bei der Bundesbahn. Nachdem sie erst dunkelgrün waren, dann ab 1936 lindgrün mit beigem Fensterband und später beige-hellrot, erhielten sie bei der Bundesbahn die typische weinrote Farbgebung. Seit dem Einsatz von neueren Fahrzeugen ab 1954 wurden sie nur noch als Verstärkungszüge eingesetzt, jedoch blieben sie auch bis zur Stilllegung der Strecke im Jahr 1959 im Dienst.

Allgemein
Bauzeit1910
HerstellerMechanik: Esslingen, Elektrik: SSW
AchsfolgeA1-1A 
Spurweite3 ft 3 3/8 in (Meterspur)
Sitze92
Maße und Gewichte
Länge43 ft 2 1/8 in
Radstand23 ft 3 1/2 in
Fester Radstand6 ft 6 3/4 in
Leermasse38,140 lbs
Dienstmasse52,470 lbs
Reibungsmasse29,101 lbs
Achslast14,550 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Gleichstrom
Stromsystem750 V
Dauerleistung89 hp (66 kW)
Max. Geschwindigkeit19 mph
Berechnete Werte
E-Triebwagen
Nahverkehr
Schmalspur
Stand: 02/2022
Pfälzische Eisenbahnen MBCC
Deutschland | 1900
4 Stück
Bild der Lokomotive
Königl. Bayerische Staatsbahnen
Allgemein
Bauzeit1900, 1902
HerstellerWaggonbau Rastatt, Schuckert, AfA Berlin
AchsfolgeB-2 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze100
Maße und Gewichte
Länge61 ft 10 1/2 in
Radstand44 ft 3 1/2 in
Fester Radstand8 ft 2 7/16 in
Dienstmasse99,208 lbs
Reibungsmasse58,643 lbs
Achslast29,321 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Akku
Max. Geschwindigkeit47 mph
Berechnete Werte
Akkutriebwagen
Nahverkehr
Preußische Akkutriebwagen Bauart Wittfeld AT3
Deutsche Reichsbahn ETA 177, 178 und 180
Deutschland | 1907
163 Stück
ETA 177 003 im Jahr 1956 auf der Strecke Hattingen-Wuppertal
ETA 177 003 im Jahr 1956 auf der Strecke Hattingen-Wuppertal
Herbert Schambach

Die Akkutriebwagen der Bauart Wittfeld wurden ab 1907 von den Preußischen Staatsbahnen beschafft, um ein günstiges und einfach zu betreibendes Verkehrsmittel für den Personenverkehr auf Nebenbahnen zu erhalten. Die Bezeichnung kam vom Ingenieur Gustav Wittfeld, der das Konzept für diese Fahrzeuge im Ministerium für öffentliche Arbeiten entworfen hatte. Als Anforderung wurde festgelegt, dass etwa 100 Personen mit 50 km/h befördert werden sollen und dabei die Kapazität der Akkus für eine Reichweite von 100 km reichen soll. Da die Säure in den Akkus dieser Zeit noch größere Mengen von übelriechenden Gasen ausdünstete, wurde auch der Wunsch nach einer Trennung des Passagierraums von den Akkus geäußert, wie es bei den ersten Akkutriebwagen noch nicht der Fall war.

Die ersten der gebauten Triebwagen bestanden aus zwei Hälften mit je zwei Achsen, von denen die innere angetrieben war. An den Enden befand sich jeweils ein Vorbau zur Unterbringung der Akkus. Da diese ein hohes Gewicht hatten und die Achslast auf ein für Nebenbahnen kritisches Gewicht brachten, wurden die einzelnen Achsen an den Enden ab 1913 gegen zwei Lenkachsen ersetzt. Auch alle bestehenden Exemplare wurden so nachgerüstet. Zur Erhöhung der Personenkapazität wurde manchmal ein Personenwagen an die Triebwagen angehängt. Da dies nur eine provisorische Lösung war, wurden später acht Exemplare mit einem Mittelwagen gebaut. Dieser erhielt auch die Fahrmotoren, während die Akkus in den Endwagen blieben.

Im Inneren unterschieden sich die Fahrzeuge je nach Erfordernissen, meist jedoch befanden sich in ihnen nur Plätze der dritten und vierten Klasse. In letzterer befanden sich auch einige Stehplätze, weitere wurden im jeweils hinteren Führerstand zur Verfügung gestellt. In einigen Triebwagen stand ein Abteil der zweiten Klasse und/oder ein Gepäckabteil und zum Teil auch Toiletten zur Verfügung.

Die Fahrzeuge wurden ab 1909 als AT3 bezeichnet und kamen in der Anfangszeit vor allem im polnischen Raum zum Einsatz. Auch nach dem Ersten Weltkrieg gelangten einige als Reparationsleistung an Polen. Im Dienst bei der Reichsbahn erweiterte sich das Einsatzgebiet auf andere Regionen in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verbliebenen Triebwagen auf dem Gebiet der Bundesbahn neu aufgearbeitet, da ein großer Teil von ihnen in nicht mehr fahrbereitem Zustand war. Dabei wurden sie je nach Bauart der elektrischen Ausrüstung als ETA 177, 178 und 180 bezeichnet und blieben bis 1964 im Einsatz. In der DDR endete ihr Leben schon 1954, da man keine Mittel für eine Rekonstruktion hatte.

Varianteerste Serieweitere Serienmit Mittelwagen
Allgemein
Bauzeit1907-19081910-19151913-1914
HerstellerMechanik: Breslauer AG, V.d. Zypern & Charlier, Gastell, Görlitz, Elektrik: SSW, Bergmann, AEG, BBCMechanik: V.d. Zypern & Charlier, Görlitz, Elektrik: SSW, Bergmann
Achsfolge1A+A1 2A+A2 3+B+3 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze82
Maße und Gewichte
Länge83 ft 7 15/16 in85 ft 1 5/8 in127 ft 9 7/16 in
Radstand30 ft 0 1/4 in
Dienstmasse123,238 lbs137,789 lbs184,968 lbs
Kessel
Varianteerste Serieweitere Serienmit Mittelwagen
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Akku
Stundenleistung168 hp (125 kW)177 hp (132 kW)
Max. Geschwindigkeit37 mph43 mph37 mph
Berechnete Werte
Akkutriebwagen
Nahverkehr
Gustav Wittfeld
Stand: 02/2022
Preußische ET 551/552 bis 669/670 Altona
Deutsche Reichsbahn elT 1501 a/b bis 1560 a/b
Deutschland | 1905
60 Stück
Bild der Lokomotive
Freiherr von Röll, „Enzyklopädie des Eisenbahnwesens”

Für die Elektrifizierung des Vorortnetzes von Hamburg und Altona bestellte die Preußische Staatsbahn 60 zweiteilige Einheiten, die zwischen 1905 und 1907 geliefert werden sollten. Die Wagenkästen waren wie bei normalen Nahverkehrswagen gebaut, hatten aber eine Traktionsausrüstung für 6 kV bei 25 Hertz. Jeder zweite Wagen wurde als „Viertelzug“ bezeichnet, und im Betrieb wurden in der Regel zwei bis vier dieser Garnituren zusammengekuppelt.

Jeder Wagen hatte vorne ein zweiachsiges Drehgestell und in der Mitte eine einzelne Achse. 54 zweiteilige Einheiten erhielten ihre elektrische Ausrüstung von der AEG und hatten insgesamt drei angetriebene Achsen. Die sechs anderen wurden von der SSW ausgerüstet, erhielten Reihenschlussmotoren und hatten insgesamt nur zwei angetriebene Achsen. Ab 1925 wurden sie umgebaut, danach hatten sie alle nur noch zwei Fahrmotoren. Die letzten wurden 1952 von der Bundesbahn ausgemustert.

Variante551/552-651/652653/654-663/664665/666-669/670
Allgemein
Bauzeit1905-19071907
HerstellerMechanik: LHW, V.d. Zypern & Charlier, Elektrik: AEGMechanik: LHW, V.d. Zypern & Charlier, Elektrik: SSWMechanik: LHW, V.d. Zypern & Charlier, Elektrik: AEG
AchsfolgeB-1+1-1A B-1+1-2 B-1+1-1A 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze126128
Maße und Gewichte
Länge97 ft 3 5/16 in96 ft 11 3/8 in
Fester Radstand8 ft 2 7/16 in
Dienstmasse154,875 lbs154,919 lbs154,808 lbs
Achslast34,172 lbs
Kessel
Variante551/552-651/652653/654-663/664665/666-669/670
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Wechselstrom
Stromsystem6.000 V 25 Hz
Stundenleistung342 hp (255 kW)354 hp (264 kW)342 hp (255 kW)
Max. Geschwindigkeit31 mph
Berechnete Werte
E-Triebwagen
Vorort
Stand: 10/2024
Preußische ET 831 bis 842
Deutsche Reichsbahn ET 87
Deutschland | 1914
6 Stück
Ein Exemplar in Waldenburg (heute Walbrzych)
Ein Exemplar in Waldenburg (heute Walbrzych)

Nach der Beschaffung der ersten Akkutriebwagen entwickelte man bei den Preußischen Staatsbahnen auch oberleitungsgebundene Triebwagen, wobei Gustav Wittfeld wieder die Verantwortung trug. Die Konstruktion der dreiteiligen Triebwagen erfolgte nach modernen Gesichtspunkten. Der Mittelwagen war kürzer als die Steuerwagen und enthielt die Antriebstechnik. Ein Teil dieses Wagens war als Maschinenraum ausgelegt, aber die beiden Fahrmotoren befanden sich in einem Drehgestell und trieben die beiden Achsen über eine gemeinsame Blindwelle und Stangenantrieb an. Am anderen Ende des Mittelwagens befand sich eine einzelne Achse.

Die Trennung von Fahrgastraum und Antriebstechnik reduzierte die Geräusche auf ein geringeres Maß, als es zu dieser Zeit bei anderen Fahrzeugen üblich war. Da die Fahrzeuge vorrangig auf den schlesischen Gebirgsbahnen eingesetzt werden sollten, wurde die Kühlung der Motoren entsprechend ausgelegt. Auch die beiden Steuerwagen waren dreiachsig und hatten jeweils ein Drehgestell an den äußeren Enden und eine einzelne Achse am inneren Ende. Insgesamt boten die Triebwagen die zweite, dritte und vierte Wagenklasse und ein Traglastenabteil der vierten Klasse an. Da sich letzteres jedoch in der Nähe des Hauptschalters befand, wurde es später nicht mehr genutzt. Der Grund dafür war, dass er Hauptschalter als Ölkessel ausgeführt war, der bei einem Kurzschluss explodiert wäre.

Es wurden sechs Einheiten gebaut, die zu Anfang alle wie geplant auf den schlesischen Gebirgsbahnen zum Einsatz kam. Nach einiger Zeit mussten sie jedoch in topografisch weniger anspruchsvolle Bereiche verlegt werden, da es trotz der großzügig ausgelegten Kühlung oft Überhitzungen an den Motoren gab. Ebenso gab es einen zu großen Verschleiß an den Kohlebürsten, weshalb die je 183 kW starken Motoren 1925/1926 gegen anders konstruierte mit je 250 kW ersetzt wurden.

1940 wurden die Fahrzeuge zu ET 87 01 bis ET 87 05 umgezeichnet, nachdem ein Exemplar nach einem Unfall im Jahr 1937 schon ausgemustert worden war. Nach dem Krieg befanden sich die Fahrzeuge in der Tschechoslowakei und nur ET 87 03 bis 05 konnten 1949 aus dem Grenzgebiet in die Bundesrepublik gerettet werden. Dort kamen sie bis 1959 im Vorortverkehr von Nürnberg zum Einsatz.

Allgemein
Bauzeit1914
HerstellerMechanik: LHW, Elektrik: AEG
Achsfolge2-1+B-1+1-2 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze113
Maße und Gewichte
Länge139 ft 6 in
Dienstmasse218,478 lbs
Reibungsmasse75,398 lbs
Achslast37,699 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
AntriebElektro - Gleichstrom
Stromsystem15.000 V 16⅔ Hz
Stundenleistung671 hp (500 kW)
Dauerleistung504 hp (376 kW)
Max. Geschwindigkeit43 mph
Anfahrzugkraft16,861 lbf
Berechnete Werte
E-Triebwagen
Nahverkehr
Stand: 02/2022
Sächsische DET
Val-de-Travers Nr. 8 und 9
Deutschland | 1914
2 Stück
Abm 2/5 9 in der endgültigen Ausführung mit Fahrgastraum der 1. und 2. Klasse im Jahr 2010 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern
Abm 2/5 9 in der endgültigen Ausführung mit Fahrgastraum der 1. und 2. Klasse im Jahr 2010 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern

Bei den beiden Fahrzeugen mit der Bezeichnung DET 1 und DET 2 handelte es sich um die ersten einsatzfähigen Triebwagen in Europa, die von einem Dieselmotor angetrieben wurden. Obwohl sie auf Anforderung der Sächsischen und Preußischen Staatsbahnen entwickelt wurden, blieben sie nur bis zum Abschluss der Erprobungen in Sachsen und verbrachten den Rest ihres Lebens in der Schweiz. Die Schwesterbaureihe des DET waren drei preußische Triebwagen mit den Bezeichnungen VT 101 bis 103, die schon direkt nach ihrer Erprobung abgestellt und bald darauf ausgemustert wurden.

Um das Gewicht der Triebwagen möglichst gleichmäßig zu verteilen, wurden der Dieselmotor und die elektrische Antriebseinheit auf jeweils entgegengesetzte Enden des Fahrzeuges verteilt. Der Motor der schweizer Firma Sulzer und der dazugehörige Generator befanden sich in einem Vorbau vor dem vorderen Führerstand und ruhten auf einem nicht angetriebenen, dreiachsigen Drehgestell. Im hinteren Drehgestell war der Elektromotor untergebracht, der über eine Blindwelle und Stange die beiden Achsen antrieb.

Der Wagenkasten inklusive der Führerstände erinnerte stark an die vierachsigen Personenwagen dieser Zeit. Wie auch heute bei Straßenfahrzeugen üblich nutzte man die Wärme des Kühlwassers vom Motor, um den Innenraum zu heizen. Die Innenraumbeleuchtung erfolgte bereits elektrisch, zudem wurden vier der fünf Achsen mittels einer Druckluftbremse abgebremst.

Die beiden Fahrzeuge wurden 1915 an die Sächsische Staatsbahn ausgeliefert und vorwiegend auf der Strecke Dresden-Döbeln-Leipzig erprobt. Nachdem es jedoch auf Grund des Krieges nicht mehr zu einem planmäßigen Einsatz gekommen war, brachte man sie 1922 zur Demonstration in die Schweiz, wo der geplante Verkauf an die SBB aber nicht erfolgte.

Stattdessen kamen sie zur Régional du Val-de-Travers im Kanton Neuenburg, wo sie noch lange im Einsatz bleiben sollten. Ein Fahrzeug wurde 1938 nach einer schweren Beschädigung zur Aufarbeitung an die SBB abgegeben. Diese Aufarbeitung blieb jedoch auf Grund des Krieges aus, so dass dieses Fahrzeug 1948 verschrottet wurde. Das andere Exemplar wurde erst im Jahr 1965 nach einem Defekt abgestellt und wird nun im Verkehrshaus in Luzern ausgestellt.

Allgemein
Bauzeit1914
HerstellerBBC, Waggonfabrik Rastatt
Achsfolge3-B 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze69
Maße und Gewichte
Länge70 ft 2 1/2 in
Leermasse141,096 lbs
Dienstmasse146,607 lbs
Kessel
Triebwerk
Antrieb
Antriebdieselelektrisch
Max. Geschwindigkeit43 mph
MotorSulzer
Bauart Motor6-Zyl. Diesel
Motorleistung197 hp (147 kW)
Berechnete Werte
Dieseltriebwagen
Nahverkehr
Stand: 02/2022
Württembergische DW
Kittel-Dampftriebwagen
Deutschland | 1893
16 Stück
DW 8 auf einem Werksfoto der Maschinenfabrik Esslingen
DW 8 auf einem Werksfoto der Maschinenfabrik Esslingen

Die Dampftriebwagen des Typs DW wurden ab 1893 für die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen entwickelt, jedoch wurden auch einige Exemplare für die Badische Staatsbahn gebaut. Sie waren auch bekannt unter dem Namen „Kittel-Dampftriebwagen”, was auf den württembergischen Obermaschinenmeister Eugen Kittel zurückzuführen ist.

Ein Probeexemplar und sechs Serienfahrzeuge waren mit einem Kessel nach dem Patent von Henri Serpollet ausgerüstet. Dieser verfügte nicht wie andere Kessel über einen Wasservorrat, sondern es wurde immer nur die gerade benötigte Dampfmenge durch Verdampfung an den heißen Wänden direkt erzeugt. Trotz seines geringen Gewichtes konnte dieser nicht überzeugen. Aus diesem Grund entwickelte Kittel einen eigenen Typ eines stehend angeordneten Kessels, mit dem die bestehenden Exemplare ausgestattet wurden. Da diese sich bewährten, bestellte Württemberg zehn weitere Fahrzeuge mit dem neuen Kessel und auch aus Baden kam eine Bestellung über acht Fahrzeuge in fast identischer Ausführung.

Eingesetzt wurden die Triebwagen vor allem auf kleinen Nebenstrecken mit niedrigem Passagieraufkommen im Gebiet der beiden Betreiber. Als die Reichsbahn sie übernahm, bekamen sie die Nummern 9 bis 14. In den dreißiger Jahren erfolgte bei den meisten Exemplaren entweder die Ausmusterung oder der Verkauf an Privatbahnen. Ein Fahrzeug gelangte 1945 nach Frankreich und blieb dort bis 1953 im Einsatz.

VarianteDW 1-4DW 5-7DW 8-17
Allgemein
Bauzeit1893-1915
HerstellerEsslingen
Achsfolge0-2-2T 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Sitze40
Maße und Gewichte
Länge36 ft 1 1/16 in37 ft 4 13/16 in
Radstand15 ft 1 1/8 in16 ft 4 7/8 in
Fester Radstand15 ft 1 1/8 in16 ft 4 7/8 in
Leermasse39,242 lbs
Dienstmasse38,140 lbs50,706 lbs
Reibungsmasse28,440 lbs30,644 lbs
Achslast28,440 lbs30,644 lbs
Wasservorrat396 us gal
Brennstoff992 lbs (Kohle)1,323 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche5 sq ft6.7 sq ft7.6 sq ft
Strahlungsheizfläche34 sq ft
Rohrheizfläche240.6 sq ft
Verdampfungsheizfläche274.6 sq ft
Überhitzerfläche49.8 sq ft
Gesamtheizfläche274.6 sq ft324.4 sq ft
VarianteDW 1-4DW 5-7DW 8-17
Triebwerk
Ø Treibräder39.4 in
Kesseldruck232 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 7 1/2 x 11 13/16 inzwei, 7 7/8 x 11 13/16 inzwei, 8 11/16 x 11 13/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung79 hp (59 kW)
Opt. Geschwindigkeit15 mph14 mph11 mph
Max. Geschwindigkeit37 mph
Anfahrzugkraft3,311 lbf3,669 lbf4,440 lbf
Berechnete Werte
Dampftriebwagen
Nahverkehr
Eugen Kittel
Stand: 03/2022
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  • Imperial (UK): Lengths in feet/inches, weights in long tons and volumes in imperial gallons
  • Imperial (US): Lengths in feet/inches, weights in pounds, and volumes in US gallons
  • Individual: Depends on the country of origin of each locomotive
Operator names

Here you can set the display of railway company names.

  • Short: Abbreviation or short form of the name
  • Standard: commonly used name, partially translated to English
  • Complete: full name in local language