Bei den beiden Fahrzeugen mit der Bezeichnung DET 1 und DET 2 handelte es sich um die ersten einsatzfähigen Triebwagen in Europa, die von einem Dieselmotor angetrieben wurden. Obwohl sie auf Anforderung der Sächsischen und Preußischen Staatsbahnen entwickelt wurden, blieben sie nur bis zum Abschluss der Erprobungen in Sachsen und verbrachten den Rest ihres Lebens in der Schweiz. Die Schwesterbaureihe des DET waren drei preußische Triebwagen mit den Bezeichnungen VT 101 bis 103, die schon direkt nach ihrer Erprobung abgestellt und bald darauf ausgemustert wurden.
Um das Gewicht der Triebwagen möglichst gleichmäßig zu verteilen, wurden der Dieselmotor und die elektrische Antriebseinheit auf jeweils entgegengesetzte Enden des Fahrzeuges verteilt. Der Motor der schweizer Firma Sulzer und der dazugehörige Generator befanden sich in einem Vorbau vor dem vorderen Führerstand und ruhten auf einem nicht angetriebenen, dreiachsigen Drehgestell. Im hinteren Drehgestell war der Elektromotor untergebracht, der über eine Blindwelle und Stange die beiden Achsen antrieb.
Der Wagenkasten inklusive der Führerstände erinnerte stark an die vierachsigen Personenwagen dieser Zeit. Wie auch heute bei Straßenfahrzeugen üblich nutzte man die Wärme des Kühlwassers vom Motor, um den Innenraum zu heizen. Die Innenraumbeleuchtung erfolgte bereits elektrisch, zudem wurden vier der fünf Achsen mittels einer Druckluftbremse abgebremst.
Die beiden Fahrzeuge wurden 1915 an die Sächsische Staatsbahn ausgeliefert und vorwiegend auf der Strecke Dresden-Döbeln-Leipzig erprobt. Nachdem es jedoch auf Grund des Krieges nicht mehr zu einem planmäßigen Einsatz gekommen war, brachte man sie 1922 zur Demonstration in die Schweiz, wo der geplante Verkauf an die SBB aber nicht erfolgte.
Stattdessen kamen sie zur Régional du Val-de-Travers im Kanton Neuenburg, wo sie noch lange im Einsatz bleiben sollten. Ein Fahrzeug wurde 1938 nach einer schweren Beschädigung zur Aufarbeitung an die SBB abgegeben. Diese Aufarbeitung blieb jedoch auf Grund des Krieges aus, so dass dieses Fahrzeug 1948 verschrottet wurde. Das andere Exemplar wurde erst im Jahr 1965 nach einem Defekt abgestellt und wird nun im Verkehrshaus in Luzern ausgestellt.